Linovanna

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Unforgettable

Giovanna

Seit Monaten unserer Trennung, hatte ich keinen Kontakt mehr zu Pasquale. Er lebt nun sein Leben in Italien, ich meins in Mexiko. Ich tanze und schauspielere vor Publikum. Dabei vergesse ich alles. Meine Probleme, die Traurigkeit die mich noch immer überrollt wenn ich an ihn denken muss sowie Gedanken, die mir immer wieder durch den Kopf schwirren. Doch heute wollen diese Gedanken nicht aus meinem Kopf verschwinden. Auf der Bühne bin ich unkonzentrierter, versuche es aber zu verstecken. Doch unser Choreograph macht mich in der Pause unseres Stücks darauf aufmerksam. "Konzentrier dich! Haben wir nicht oft genug besprochen, dass das Private nicht mit auf die Bühne soll?", murrt er. "Es tut mir leid.", murmle ich geknickt. Dann passierte es.

Auf der Bühne tanze ich eine weitere Choreo, als mich plötzlich das Trennunggespräch mit Pasquale bzw. Lino konfrontiert. Ich versuche weiter zu tanzen. Doch sein Gesicht starrt mich die ganze Zeit wütend an. Ich kann genau die Sätze hören, die wir sagen. Ich kann unsere Streitereien verstehen. Ich spüre, die Tränen die über meine Wangen rollen, spüre die Wut und Enttäuschung in mir. Ich mache einen Sprung, da schreit mich der Lino in meinem Gedanken an und ich falle. Ich stürze auf das Bankett und augenblicklich wird alles schwarz. Nur von weit weg kann ich dumpf Stimmen vernehmen. Mein Kopf dröhnt, bis ich nichts mehr spüre und völlig die Besinnung verliere.

Ich bin völlig in Schwärze eingetaucht. Ganz dumpf konnte ich Sirenen vernehmen. Seit Tagen und Wochen dümple ich in dieser Dunkelheit und bekomme kaum etwas von der Außenwelt mit. Ich weiß nur, dass ich im Krankenhaus liege. Aber wie lange...keine Ahnung.
In dieser Schwärze habe ich das Zeitgefühl verloren. Ich könnte schon Jahre so daliegen und weiß es nicht.

Pasquale

Bei mir läuft es prima. Ich entwickle wieder Choreos und bin auch im Schauspielbereich tätig. Es macht mir Spaß, jedoch vermisse ich Gio hinundwieder. Als ich eines Abends mich gemütlich auf die Coach chille und Insta abchecke, komme ich auf einen Beitrag, der mich aus allen Wolken fallen lässt. Es ist ein Beitrag von einem Linovanna-Fan. Es ist nur Text, aber was da steht, erschrickt mich total. Seit zwei Monaten ist Gio nicht mehr auf Insta, Twitter und anderen sozialen Netzwerken mehr aktiv. Das letzte Mal, wo man sie gesehen hat, war bei einer ihrer Aufführungen. Dort ist sie gestürzt und seit dem, weiß man nichts mehr von ihr. Der Fan wünscht Gio alles Gute, bei dem was sie jetzt durchmacht. Sofort sehe ich bei ihren Accounts nach. Tatsächlich. Seit zwei Monaten ist sie nicht mehr online gewesen. Ein schlechtes Gefühl überkommt mich. Wieso habe ich das nicht früher bemerkt? Sofort rufe ich bei ihrer Mutter an.

"Buenos días?", kommt es von Gios Mutter. "Buenos días, hier ist Pasquale. Ich habe das mit Gio mitbekommen. Sie ist seit zwei Monaten nicht mehr in den sozialen Medien aktiv. Nirgendwo! Was ist mit ihr geschehen?", frage ich. Die Mutter von ihr stockt. "Sie...sie ist gestürzt. Sie fiel sofort in Ohnmacht und ist dann nicht mehr zu sich gekommen." Da beginnt sie zu weinen. Jetzt wird mir bewusst, wie schlimm es um Gio stehen muss. "Ist es so schlimm?" "Wenn sie nicht bald reagiert dann....dann wird es keine Hoffnung mehr für sie geben.", schluchzt sie. Ich erschrecke. Sie wird sterben? Aber sie ist noch zu jung! Nach dem Gespräch mit ihrer Mutter bestelle ich das nächstbeste Flugticket nach Mexiko.

Dort angekommen, beziehe ich mein Hotelzimmer und mache mich auf den Weg zum Krankenhaus. Durch weitere Telofante mit ihren Geschwistern, habe ich herausgefunden wo Gio liegt. Beinahe der gesamte SoyLuna-Cast war bei ihr. Ana und Valu sind ebenfalls extra den lange Flugstrecke aus Spanien hergeflogen. Auf dem Weg zum Krankenhaus, meldet sich mein Handy. "Amore mio, ich habe gehört, dass du in Mexiko bist? Was machst du da?", fragt meine Freundin Sofía besorgt. Wir haben uns bei meinem letzten Schauspielprojekt kennen gelernt. "Ich musste her. Meine Ex, Gio, liegt im Koma. Schon seit zwei Monaten. Ich muss sie einfach besuchen." "Verstehe.", murmelt sie. "Ti amo.", versuche ich sie zu beruhigen. "Ti amo.", gibt sie seufzend zurück, bevor wir uns verabschieden.

Im Krankenhaus angekommen, gehe ich zur nächsten Information. "Buenos Dias, ich möchte gerne zu Giovanna Reynaud." "Wie stehen Sie zu ihr?", näselt die Krankenschwester. "Ich bin ein guter Freund von ihr." Sie gibt sich damit zufrieden und sagt mir die Zimmernummer. Sofort mache ich mich auf die Suche. Im Zimmer angelangt, gehe ich sofort zu Gios Bett. Sie ist die einzige Patienten in diesem Zimmer. Ihre Haut hat einen blassen Ton angenommen, ihre Lippen sind rau und trocken. Ihre dunklen Haare umranden ihr Gesicht. Ihre rechte Hand liegt auf dem Kopfkissen, in Höhe ihres Gesichtes. Die andere ruht auf der Bettdecke. Sie wirkt so, als würde sie schlafen. "Hey...du hast mich sicher nicht erwartet.", lächle ich. Ich hole einen Stuhl ans Bett und setze mich darauf. Nun kann ich sie genauer betrachten. Sie sieht noch immer wunderschön aus. Wie das mexikanische Schneewittchen, nur ohne den roten Lippen und den schwarzen Haaren. Ganz sanft lege ich meine Hand auf jene, welche auf der Bettdecke liegt. "Alle machen sich schon Sorgen um dich. Ich auch."

Gio

Dumpf kann ich eine männliche Stimme vernehmen. Sie kommt mir bekannt vor. Lino? Was macht er hier? Er redet mit mir. Zu gerne würde ich ihm zeigen, dass es mir gut geht. Das ist da bin. Aber ich bin zu schwach. Also lausche ich nur seinen Worten

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Wird Gio erwachen? 😱😱😱

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