Dorvan V (1)

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Kathryn war gerade im Schlafzimmer und packte ein paar Sachen zusammen.

Chakotay und sie planten am nächsten Morgen bei Zeiten nach Dorvan V aufzubrechen.

Sie hatten etwa zwei Wochen eingeplant, in denen er nach dem Rechten sehen und sie ein wenig ausspannen konnte.

Außerdem wollte Chakotay seine Mutter wiedersehen und wissen wie es Sekaya ging.

Er wusste sehr wohl,dass sein Platz eigentlich an ihrer Seite war.

Sekaya hätte aufgrund seiner Abwesenheit nun zwei Posten zu begleiten.

In erster Linie war sie die Schamanin und dann noch den des Stammesoberhauptes.

Nachdem ihr Vater gestorben war, war ihre Mutter, Ayana für die Zeit bis Sekaya und Chakotay erwachsen waren, in der gleichen Lage.

Sie musste beides zugleich sein.

Bis zu jenem Zeitpunkt war Ayana lediglich Schamanin gewesen.

Nun hätte Sekaya diese Doppelbelastung, weil Chakotay nicht bei ihnen lebte.

Da Ayana aber noch lebte, behielt sie den Posten des Stammesoberhauptes so lange, bis entweder Chakotay zurück kam oder sie selber starb.

Chakotay war unruhig geworden.

Die letzten drei Monate hatte er sich um nicht anderes gekümmert, als um Kathryn und sich.

Ihr Leben zusammen war toll, keine Frage, aber dennoch blieb dieser bittere Beigeschmack, dass seine Hilfe eigentlich an anderer Stelle benötigt wurde.

Also hatten sie gemeinsam beschlossen, wenigstens die Hälfte ihres noch verbleibenden Urlaubs auf Dorvan bei Chakotays Leuten zu verbringen.

Mit einem ihrer privaten Flyer, welche ihnen als Admiräle zur Verfügung standen,brauchten sie einige Zeit länger dorthin, als mit einem Raumschiff welches schneller als Warp 5 flog.

Sie hatten vor zwei Tagen das Angebot erhalten in einer der Shuttlerampen der neuen USS Defiant B von DS9 aus bis nach Dorvan mitgenommen zu werden, ihre Reise hatte sich immerhin um vier Tage verkürzt.

Die Verbindungen hatte Chakotay gestern schon bestätigt.

Kathryn war schon unterwegs gewesen und hatte die Medkids des Flyers aktualisieren lassen.

Chakotay ließ in der Zwischenzeit, den auf ihn geschriebenen Flyer auf der Andockstation des Sternenflottenhauptquartiers überholen.

Er konnte sich zwar Schlimmeres vorstellen, als mit Kathryn allein in einem defekten Flyer im All zu treiben, bis irgendjemand mal ihr Notsignal empfing,aber er hatte schon vor, seinen Urlaub mit ihr sinnvoller zu gestalten, auch wenn er Liebe inmitten der Sterne nicht für sinnlos hielt.

Nach DS9 waren es immerhin schon zwei Tage Flugweg.

Sie wussten beide nicht, was sie auf Dorvan erwarten würde, wie sehr Chakotay eingespannt sein würde.

Ayana, Sekaya und Kathryn trafen das erste mal aufeinander.

Wie würde sie aufgenommen werden?

Würden sie sich überhaupt verstehen oder würde immer ein wenig Befremdlichkeit bleiben?

Eine gewisse Nervosität packte mit Kathryn zusammen.

Chakotay musste sich bei Sekaya nicht erklären.

Sie war seine Schwester und die Schamanin des Stammes und sah ihm schon in den Augen an, wie es ihm ging.

Natürlich wusste Sekaya von ihm, wo er die letzten Monate war und konnte sich schon denken, warum er sich nicht gemeldet hatte.

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