Weinachten

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Chakotay wurde durch das Piepen der Comstation wach. Leise schlich er sich aus dem Wohnbereich ins Cockpit, um Kathryn nicht zu wecken.

Auf dem Sichtschirm konnte er die Erde sehen.

Er hoffte, ihm würde die Überraschung gelingen und sie kamen in Bloomington an, noch bevor sie wach war.

In zwei Stunden würde er den Flyer bei den Janeways landen, er beeilte sich Owen eine Nachricht zu schicken.

Im Geheimen fürchtete er, Kathy würde Einwände haben, wenn sie wüsste was er vor hatte.

Er kam durch die Atmosphäre ohne das sie wach wurde, innerlich bedankte er sich bei seinem ungeborenen Kind dafür, dass seine Mutter seit seiner Existenz einen wesentlich tieferen Schlaf hatte.

Chakotay schaltete sich die Com an die Steuerkonsole und informierte Owen, dass er innerhalb der nächsten halben Stunde landen würde, denn er brauchte jemanden der ihm die Tür öffnete, damit er mit der schlafenden Kathryn auf den Armen nicht länger als nötig in der Kälte stehen musste.

Kaum das er gelandet war, stand dieser auch schon in der Tür und ließ ihn ins Haus.

Chakotay trug sie die Treppe hinauf, direkt in ihr Zimmer, legte sie so wie sie war auf ihr Bett und deckte bis zur Hüfte zu.

Es war gelungen.

Schnell aber dennoch leise verließ er ihr Zimmer und sah zu, dass er hinaus zum Flyer kam um ihr gemeinsames Gepäck ins Haus zu holen.

Wieder zurück, nahm Gretchen ihm die Taschen ab und Owen bat ihn, mit ihm in Edwards Büro zu kommen.

„Ich dachte mir,während Kathy noch schläft, können wir beiden doch über die Dinge reden, die du mit mir so dringend besprechen wolltest.", schlug Owen vor.

Chakotay stimmte nickend zu und folgte ihm.

Sie nahmen auf einer Sitzgruppe im vorderen Bereich platz.

Vor ihnen stand einkleiner runder Tisch, passend zur restlichen Einrichtung, mit zwei Tassen Earl Grey darauf.

Owen wurde er einmal bei Jean-Luc Picard angeboten, seit dem entwickelte er einen kleine Schwäche dafür. Da er wusste, dass Chakotay auch eher Teetrinker war, hatte er ihm ebenfalls einen mit aufgebrüht.

Als die Tür hinter ihnen geschlossen war und sie sich in den hohen gemütlichen Sesseln gegenüber saßen, sagte Owen: „So mein Sohn, nun erzähl mir doch mal was so wichtig ist, dass du dich direkt nach eurer Ankunft mit mir treffen wolltest!"

Chakotay überlegte wo er anfangen sollte.

„Du weißt, dass sich Dorvan V im umstrittenen Raum befindet. Die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern, die auf dem Planeten nicht erzeugt werden können, ist im hohen Maße gefährdet. Mir ist auch bekannt, dass die Beseitigung dieses Mangels eigentlich dem Rang des Vice-Admirals obliegt, aber wir sind noch nicht eingekleidet, so das Kathy noch nichts bewirken kann. Da ich aber nach wie vor das Oberhaupt eines der Stämme auf diesem Planeten bin, spreche ich nun als solcher zu dir."

Er wartete auf eine Reaktion von seinem Gegenüber.

Dieser war aber noch nicht bereit zu reagieren, er wollte warten bis Chakotay mit seinem Vortrag fertig war und bedeutete ihm weiterzusprechen, er würde ihm zuhören.

Also holte Chakotay tief Luft und begann von neuem: „Die Ursache dafür ist Folgende.In diesem Gebiet treiben rücksichtslose Piraten ihr Unwesen. Sie überfallen Frachter, Shuttles, Flyer, ganz egal was ihnen gerade vor's Visier kommt und weniger Feuerkraft als sie hat. Sie stehlen die Fracht und töten nicht selten die gesamte Besatzung. Dadurch kommen die umliegenden Planeten, welche von diesen Lieferungen abhängig sind, in teilweise lebensbedrohliche Situationen. Es wird nicht mehr lange dauern und niemand wird diese Transporte mehr begleiten wollen. Spätesten dann wird die Versorgung zusammenbrechen. Nun zu meinem Anliegen. Wenn die Sternenflotte Dorvan V als Kontrollposten mit aufnehmen würde, wären die Piraten höchstwahrscheinlich abgeschreckt und die Transporte wieder sicherer, die Planeten wieder versorgt und meine Sorge um einiges geringer. Ich würde dich bitten wollen, mein Anliegen zu überdenken und gegebenenfalls Maßnahmen diesbezüglich einzuleiten. Ich wäre sehr gern selbst dazu bereit zusammen mit Kathryn die nötigen Schritten einzuleiten, aber wie du selber weißt, sind uns noch für etwas mehr als zwei Wochen die Hände gebunden, unsere Zeit aber drängt und du kennst die Bürokratie der Sternenflotte. Du bist ein versierter Admiral, dir werden sie eher zuhören, als Kathy und mir,nachdem wir wieder im Dienst sind. Man wird unser Anliegen als übereifrige Handlung, neu in Dienst getretener Admiräle abtun und es erst einmal zur Seite legen, bis wir erneut darauf drängen. Die Schlinge zieht sich immer mehr zu und die Völker der gefährdeten Planeten sind massiv unterversorgt. Wir brauchen ... Ich brauche deine Hilfe, Owen!"

Eine Klasse für sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt