Kapitel 6

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Er saß einfach da und grinste frech. Ich stand noch immer wie angewurzelt da und starrte ihn an. Wenn ich ehrlich war, wusste ich nicht recht wie ich mich verhalten sollte. So ungefähr müssen sich wohl Tiere in der Falle fühlen. „Was machst du hier?“ Fragte ich ihn dann schließlich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. Sein grinsen verschwand und er sah leicht betrübt aus. „Ich weiß nicht genau..“ Meinte er und stand von der Couch auf. „Ich konnte nicht aufhören an dich zu denken…“ meinte er dann weiter. Bitte was? Hab ich mich eben verhört? Mit halb geöffneten Mund stand ich da und starrte ihn wieder einfach nur an. Er konnte nicht aufhören an mich zu denken? Es war doch gerade erst ein Tag vergangen. Wenn ich ehrlich war, schockte es mich nur, weil es mir genauso ging. Aber das würde ich natürlich nicht verraten. Oder konnte er meine Gedanken lesen und hatte irgendwas vor? Nein. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. „Sayoko… Schon ewigs ist mir sowas nicht mehr passiert und es verwirrt mich gerade zu.“ Gestand er weiter. Dieser geheimnisvolle junge Mann, plötzlich konnte er reden. Doch fehlten diesmal mir die Worte. Er kam einen Schritt auf mich zu und ich selbst ging einen zurück. Sofort spürte ich die Tür in meinem Rücken. Daraufhin blieb er dann stehen und wartete darauf das ich etwas sagte. Mein Kopf arbeitete wie wild und mein Herz schlug schneller. Diese Erkenntnis verwirrte mich mindestens genauso sehr wie ihn. „Obito..“ Murmelte ich und sah zur Seite. Ich kannte ihn doch gar nicht. Aber ich fragte mich was das zwischen uns wohl war. „Obwohl ich dich gar nicht kenne, ging es mir ähnlich wie dir..“ gestand ich nun doch, sah aber weiterhin zur Seite. „Ich werde dir alles über mich erzählen, wenn du möchtest. Oder ich gehe einfach wieder. Es ist deine Entscheidung.“ Sagte er dann. So sah ich ihn wieder an. Er taucht hier einfach auf, nachdem er gestern sofort wieder gegangen war und stellt mich dann vor so eine Entscheidung. Das war schon ziemlich dreist. Und doch machte es ihn für mich nur noch interessanter. „Nagut.“ Meinte ich dann. „Du bleibst und erzählst mir alles.“ „Danke das Du mir eine Chance gibst.“ Meinte er dann und ich nickte nur, ehe ich mich wieder lockerte und einen Schritt auf ihn zuging. Ich deutete ihm sich zu setzen und setzte mich selbst auch. Als er dann auch saß, drehte ich mich zu ihm und war bereit ihn anzuhören.  Sofort begann er zu erzählen. Wie dieser Mann ihn rettete, ihn manipulierte, so glaubte er zumindest heute darüber. Wie er an dem Tod seines Sensei und dessen Frau schuld war, sowie an dem von vielen weiteren Bewohnern Konohas. Sein Blick war voller Schmerz, als er mir all das gestand. Es war wirklich heftig, was er alles erlebt hatte. Als er Ende erzählt hatte senkte er den Blick. „Ich würde es verstehen, wenn du mich jetzt wegschicken würdest…“ murmelte er. Doch das kam mir nicht in den Sinn. „Jeder trägt sein Päckchen mit sich und hat eine zweite Chance verdient.“ Meinte ich zu ihm und legte dabei meine Hand auf seine Schulter. Überrascht hob er den Kopf und sah mich an. Ich lächelte ihn leicht an. Das war ein großer Vertrauensbeweis von ihn an mich. Und es freute mich. „Ich selbst habe auch etwas Schreckliches getan…“ murmelte ich dann und mein Lächeln verschwand bei der Erinnerung daran. „Vor einem Jahr traf ich auf eine Gruppe Männer aus Otogakure.“ Begann ich. „Ich wusste das ich keine Chance gegen sie haben würde, wenn es zu einem Kampf kommen würde. Sie machten mir das Angebot, das wenn ich dieses kleine Dorf in der Nähe auslöschen würde, würden sie mich ziehen lassen und mich noch entlohnen. Das dort auch nur Verbrecher leben würden, erzählten sie mir auch.“ Ich starrte auf meine Hände. „Und wenn ich sie nicht zuerst töten würde, würden sie eines Tages mich und noch viele weitere Menschen töten. So nahm ich an und ging eine Nacht später in dieses Dorf. Ich tötete sie einfach alle.“ Meinte ich und bei der Erinnerung daran lief mir eine Träne über die Wange. Ich konnte nicht weiter reden, der Schmerz war einfach zu groß.

Wieder zurück auf den richtigen Pfad (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt