Vergangenheit

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Gemeinsam gingen die Beiden in Richtung Speisezimmer. „Wie geht es dir?", fragte der Ältere. „Hast du noch immer Kopfschmerzen?" „Es g-geht mir gut.", fing Ashton stotternd an. „Und die Kopfschmerzen sind schon viel besser." „Aber noch nicht ganz weg, oder?" „N-n-nicht ganz.", gab er zu. „Dann solltest du nach dem Essen noch eine Schmerztablette nehmen und dich hinlegen.", wies ihn der Prinz an. Der Blondhaarige sah ihn an. „Zu Befehl, Hoheit.", salutierte er im Gang. Verwirrt blieb Sung Ho stehen. Hinter ihnen ertönte lautes Lachen. Jun Na, der in Begleitung des Sekretärs ebenfalls unterwegs in Richtung Esszimmer war, schlug seinem Neffen auf die Schulter. „Du solltest deinem zukünftigen Ehemann keine Befehle erteilen." „Das war kein Befehl." „Hörte sich aber genau so an.", ergriff der junge Onkel des Prinzen Partei für Ashton, der mittlerweile mit hochrotem Kopf zwischen den Beiden stand. „Das Essen wartet.", lenkte der hagere Sekretär die Aufmerksamkeit auf sich und von Ashton ab.

Dieser ergriff seine Chance und huschte schnell ins Speisezimmer, bevor noch einer der Anderen etwas erwidern konnte.

Während der scheinbar immer fröhliche Jun Na die Unterhaltung am Tisch anführte und damit dafür sorgte, dass sich auch Ashton etwas entspannte, aß der Prinz schweigend sein Abendessen.

Nach dem Essen machte sich Ashton wieder auf den Weg zurück in sein Zimmer. Vorsichtig tastete er mit den Fingerspitzen über seinen Hinterkopf, nur um, nachdem er die Beule erwischt hatte, leise auf zu zischen, da es ziemlich weht tat. Ganz Vorsichtig strich er darüber und stellte fest, dass sie wohl gar nicht so klein war. Er ging in sein Badezimmer und schnappte sich einen Handspiegel, dann stellte er sich vor den großen Spiegel über dem Waschbecken und versuchte einen Blick auf seinen Hinterkopf zu erhaschen. Während er mit einer Hand den Spiegel hielt, strich er mit der anderen Hand vorsichtig über seinen Kopf. Erleichtert atmete er auf. Beim Tasten fühlte sich die Beule riesig an, aber soweit er erkennen konnte, war nichts zu sehen. Schnell legte er den Spiegel beiseite und zog sich um. Da sich Sung Ho wirklich Sorgen um ihn zu machen schien, hatte er sich entschlossen, dem – Befehl - des Älteren zu folgen. Auch wenn er der Meinung war, dass er wohl etwas zu alt war, um wie ein Kind behandelt zu werden. Bevor er ins Bett kroch, nahm er noch eine Schmerztablette und schnappte sich sein Buch. Ehe er sich versah, war er wieder in die Geschichte vertieft und schlief wie so oft, irgendwann mit dem Buch in der Hand ein.

Währen dessen traf sich Sung Ho mit Mr. Green und seinem Onkel in der Bibliothek. Der Prinz machte es sich auf der kleinen braunen Ledercouch bequem, während sich sein Onkel in den großen Sessel warf. Der Sekretär blieb vor dem großen Bücherregal stehen. „Und?", fragte der Kronprinz. „Konntest du schon irgendetwas in Erfahrung bringen?" Der Sekretär nickte. „Es war nicht schwierig." Jun Na sah neugierig von dem Einen zum Anderen. „Also;", fing er an und rückte seine Brille ein wenig zurecht, bevor er sein Notizbuch aufschlug. „Zuerst einmal seinen Steckbrief: Name: Ashton Aaron Bright; Rufname: Ashton; Alter:20; sehr guter High-School Abschluss; Architekturstudium im ersten Jahr. Eltern: Martin und Eleonore Bright. Der Vater war Fabrikarbeiter seine Mutter Näherin und hatte eine kleine Änderungsschneiderei; keine Geschwister. Beide starben, als er 6 war, bei einem Autounfall, bei dem auch Ashton schwer verletzt wurde. Nach seinem Krankenhausaufenthalt, nahm ihn die ältere Schwester seines Vaters auf. Keine weiteren Verwandten. Sie arbeitete ebenfalls in einer Fabrik. Damit war das Geld immer etwas knapp. Der Junge arbeitete nach der Schule in einem Fast-Food-Laden, um etwas dazu zu verdienen. Die Universität hat ihm aufgrund seiner Leistungen ein Stipendium gewährt. Kurz nach Beginn seines Studiums wurde scheinbar seine ältliche Tante schwer krank. Die Krankenkasse berief sich darauf nur herkömmliche Behandlungsmethoden zu bezahlen. Als diese nicht anschlugen, wurde von den Ärzten eine neue Methode vorgeschlagen, die jedoch abgelehnt wurde. Allerdings wurde sie kurz bevor er zu uns kam, scheinbar bezahlt. Die Tante, Frau Carla Bright, befindet sich noch im hiesigen Krankenhaus. Das ist alles was ich bis jetzt herausfinden konnte.", erklärte der Sekretär. „Ich habe einen Detektiv darauf angesetzt und dieser sollte wohl in den nächsten Tagen weitere Angaben machen können." „Wow.", brachte Jun Na hervor. „Du bist wirklich gut, Leon.", warf er ein. „Danke.", erwiderte Sung Ho nur und schaute gedankenverloren vor sich hin. An dem weiteren Gespräch nahm er nicht teil. Zu sehr waren seine Gedanken mit dem Jungen, der wohl bereits in seinem Zimmer schlief beschäftigt.

The Prince's HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt