Dramione - Save me

Vierte Woche - vierter Tag

"Wo warst du gestern noch?" fragte Granger ihn an diesem Sonntag morgen im Café. Draco sah von seinem Tagespropheten auf und direkt in ihre wunderschönen, warmen, braunen Augen. Er lehnte sich etwas auf der Bank zurück und lächelte sanft: "Ich hab mich auf meine Aussage vorbereitet." Es war keine Lüge, immerhin hatte er das wirklich getan, er verschwieg einfach nur dass er auch noch bei Katelin war. Das brauchte sie nicht zu wissen. 

"Ich hatte gehofft du kommst noch hier vorbei." raunte sie ihm ins Ohr nachdem sie sich neben ihn auf die Bank fallen ließ. Draco grinste. "Das wäre ich auch wirklich gerne." flüsterte er zurück, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie zärtlich. Er spürte wie das Mädchen die Luft anhielt und sich an seine Oberarme klammerte. Dann ließ er wieder von ihr ab und sah sie aus seinen grauen Augen heraus an.

"Ich wollte dir noch sagen dass ich vorgestern Nacht wirklich schön fand." flüsterte sie während ihr eine leichte Röte in die Wangen stieg. Draco lachte und legte eine Hand auf ihren Oberschenkel. "Ja, ich auch aber..." meinte er zögerlich. "Was?" fragte sie etwas verwirrt. Der ehemalige Slytherin streckte die andere Hand nach ihrem Gesicht aus und strich ihr eine widerspenstige Locke hinter das Ohr. 

"Baby, das war Blümchensex." raunte er als er ihr etwas näher kam und küsste gleichzeitig knabbernd ihren Hals. "Also hat es dir nicht gefallen?" fragte sie nun verunsichert und versuchte ihn etwas von sich weg zu drücken. Erfolglos. 

Wieder lachte er auf, küsste noch einmal ihr Schlüsselbein und antwortete dann: "Doch, natürlich. Ich mag es normal nur etwas spezieller." Er zwinkerte ihr zu als er von ihrem Hals abließ und auch die Hand wieder sinken ließ. Granger saß ziemlich verdattert vor ihm, den Mund hatte sie leicht geöffnet und den Kopf etwas schief gelegt. 

"Wie?" fragte sie nach einer Weile was Draco wieder zum grinsen brachte. "Komm heute Abend zu mir, dann zeig ich es dir." meinte er, stupste ihr mit dem Finger an die Nase und zog sie dann nochmal zu einem Kuss in seine Arme. Hermione blieb nichts anderes übrig als zu nicken und gleichzeitig breitete sich ein kribbelndes Gefühl in ihr aus. Was genau hatte er vor?

***
Sie war so sauer! Sie wurde von vorne bis hinten benutzt und dieser Mistkerl hatte ihr einfach dreckig ins Gesicht gelächelt. Sie hatte ihm jedes verdammte Wort von seinen verlogenen Lippen abgekauft, nur um am Ende als das dumme, naive Mädchen zu gelten. Und damit nicht genug, er hatte mit zwei ihrer eigentlich besten Freundinnen geschlafen, ZUR SELBEN ZEIT WIE MIT IHR! Und sie hatte gutgläubig die Augen verschlossen. 

Sie hatte ihm sogar noch verziehen als er sie aufgesucht hatte. Sie hatte seine Lügen ein weiteres Mal geglaubt und es ihm so nur noch leichter gemacht. Er hatte ihr Herz gebrochen, er hatte ja keine Ahnung wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte und dann tat er sowas. Er versuchte es auf die nette Tour, versuchte ihr weiß zu machen es wäre alles seine Schuld und sie wäre ach so toll. 

Tarry lachte hart auf. Er hatte sie verarscht, von vorne bis hinten und sie hatte ihm seine nette Junge Masche abgekauft. Als täte es ihm wirklich leid sie verletzt zu haben. Doch als sie ihn dann dort sah, bei Katelin, mit dem selben wehleidigen Gesichtsausdruck den er bei ihr aufgelegt hatte, wurde es ihr schlagartig bewusst. Sie war ihm egal.

Mag sein das er sich in Hermione verliebt hatte, aber sie, Tarry, war für ihn ganz bestimmt nie wichtig gewesen. Er tat das alles nur damit er weiter in Hermiones Café ungestört seinen Kaffee trinken konnte. Na klar, warum hätte er sich auch sonst entschuldigen sollen? Erst bei ihr, dann bei Katelin... mit Sicherheit hatte er auch noch mit anderen Frauen geschlafen, aber die haben keine Entschuldigung nötig. Denn die sieht er nicht mehr. Dieser verlogene kleine Mistkerl. Aber nicht mit ihr, das ließ sie sich nicht gefallen.

Sie wusch sich die Tränen aus den Augenwinkeln und schmiss die langen roten Haare über die Schulter. Sie würde Hermione jetzt genau sagen was Sache war, denn er hatte das mit Sicherheit nicht getan. Und Katelin, diese kleine Verräterin, war bestimmt immer noch so scharf auf ihn das sie heimlich hoffte, er würde die ehemalige Gryffindor für sie verlassen. Was er natürlich nicht tat, denn im Endeffekt war Katelin genauso jämmerlich gewesen wie sie selbst. Unterwürfig und naiv.