Erste Woche - erster Tag

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"Noch einen." lallte Draco dem Barkeeper entgegen als er gerade den letzten Schluck seines Feuerwhiskeys hinunter kippte. Das er tatsächlich auf freien Fuß kommt, hätte er nicht erwartet und das musste man schließlich feiern. Obwohl feiern wohl das falsche Wort war. Denn anstatt mit seinen Freunden die Kneipen unsicher zu machen, saß er hier ganz alleine und trank einen Drink nach dem anderen.

Keiner wollte sich ihm nähern, zu sehr hatten sie Angst vor ihm und vor seinen Taten. Gut so, dachte er sich, mit diesem Gesindel wollte er sowieso nichts zu tun haben. Diese Leute treiben sich freiwillig in so einer jämmerlichen Bar wie dieser umher. Der Boden knarzte bei jedem einzelnen Schritt, die Decke ist so grau wie seine Stimmung und der Feuerwhiskey ist der reinste Dreck. Der einzige Grund warum er hier war ist, weil das Ministerium ihm sein Vermögen genommen hatte. Alles was er noch hatte waren zehn lächerliche Galleonen die in seinen Taschen waren.

Hier drin war er so etwas wie eine Berühmtheit. Jede warzennasige Hexe und jeder fetthaarige Zauberer in seinem Umkreis starrte ihn an. Sie wussten wer er war, dessen war er sich sicher. Es fühlte sich so schäbig an, in dieser Bar zu sitzen und mitten unter der Woche etwas zu trinken.  Vielleicht lag es an der Tatsache das er allein war. Jeder andere Todesser, seine Freunde, wurden verurteilt und stellten sich nun ihrem Schicksal in Askaban. Er musste von vorne anfangen und er hatte keine Ahnung wie. Zudem kam noch die Tatsache, dass er in vier Wochen erneut vor das Gericht treten musste und bis dahin hatte er den braven Jungen zu spielen.

Erneut kippte er seinen Feuerwhiskey seine Kehle hinunter. Die Hexen und Zauberer hinter ihm starrten ihn immer noch an und tuschelten. Wie armselig sie doch waren. Ihr Leben war nicht interessant genug als dass sie sich über wichtige Dinge unterhalten konnten. Als ob er es nicht mitbekommen würde, dass er der Mittelpunkt ihrer Gespräche war.

Es kotzte ihn an dass sie zu feige waren ihm ihre Vorwürfe ins Gesicht zu werfen. Es kotzte ihn an dass sie überhaupt über ihn sprachen und es kotzte ihn an, dass er sich mit diesen Leuten in dieser Bar abgeben musste. Er war etwas besseres als dieses Gesindel!

"Ja ich bins wirklich, Draco Malfoy." schrie er sie an während er von seinem Barhocker aufsprang und seinen Zauberstab zog. Ängstlich starrten ihn die Personen an. "Haltet besser euer dämliches Maul, ihr wisst wozu ich fähig bin!" seine grauen Augen striffen eisig durch die Runde. Würde er noch ein weiteres Wort über sich fallen hören, würde er diesem Haufen Dreck Manieren bei bringen.

Keiner sagte mehr ein Wort, sie starrten ihn lediglich voller Furcht und voller Hass an. Er schnaubte noch einmal abfällig, dann ließ er seinen Zauberstab sinken und machte eine Handbewegung um den Barkeeper zu bedeuten, ihm noch einen Feuerwhiskey in sein Glas zu schenken.

"Du solltest wohl nichts mehr trinken." sagte eine weibliche Stimme neben ihm und wütend wandte er ihr sein Gesicht entgegen. Vor ihm stand eine hübsche, junge, blonde Frau die ihn entzückend anlächelte. Kurz entspannte er sich und sah ihr intensiv in die Augen. "Und was meinst du wer du bist mir soetwas sagen zu dürfen?" sagte er mit einer kühlen, fast schon eisigen Stimme.

Von dem Mut, der sie kurzfristig ergriffen hatte um ihn anzusprechen war nun nicht mehr viel übrig. Verlegen starrte sie zu Boden und striff sich dabei eine der langen, blonden Strähnen hinter ihr Ohr. So leicht unterzukriegen, dachte sich Draco und lächelte. Das könnte Spaß machen.

Er schob zwei Finger unter ihr Kinn und zwang sie somit ihm in die Augen zu sehen. "Du hast mir zu antworten wenn ich dir eine Frage stelle." knurrte er und die junge Frau starrte ihn erschrocken an. "Katelin." sagte sie knapp und versuchte auf die Seite zu blicken.

Draco zog seine Finger unter ihrem Kinn zurück und rief dem Barkeeper zu "Einen Feuerwhiskey für diese bezaubernde junge Dame." seine Stimme war nun wieder zuckersüß, weshalb Katelin verwirrt und gleichzeitig erleichtert zu ihm aufsah und sich wie selbstverständlich auf den Barhocker neben ihn niederließ.

Dramione - Save meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt