Andrew kam, nur mit einem Handtuch um die Hüfte, aus dem Bad und starrte aus dem Fenster in die Dunkelheit. In Momenten wie diesen fehlte ihm Susan. Wenn er nach dem Training nach Hause kam und sich nach einer langen Dusche auf die Couch schmeißen wollte. Aber ohne sie fühlte er sich hier nicht mehr wohl. Hatte Nic vielleicht recht? Sollte er die Wohnung neu einrichten, damit es nicht mehr das Flair ihrer gemeinsamen Wohnung hatte? Er sah sich in dem Apartment um. Bevor er das jedoch in Angriff nehmen konnte, musste er sich unbedingt angewöhnen, öfter aufzuräumen. Er hatte sich der Schlamperei hingegeben. Schulterzuckend ging er durchs Wohnzimmer und sammelte die rumliegenden Klamotten ein. Den Arm voller Sachen ging er Richtung Bad, um die Waschmaschine zu füllen. Ein Zettel fiel aus einer Jeanshose und landete auf dem Boden. Andrew ließ den Wäscheberg fallen und bückte sich nach dem runtergefallenen Stück Papier. Stirnrunzelnd faltete er ihn auseinander. ‚Charlotte 555 8427 372'. Er schürzte die Lippen. Er spielte mit dem Blatt zwischen den Fingern und dachte kurz nach. Wo lag sein Mobiltelefon? Er ging zurück ins Wohnzimmer und fand es auf dem Tresen zur Küche. Die Nummer war schnell eingetippt. Bevor er jedoch auf das grüne Feld tippte, zögerte er kurz tat es dann aber doch. Es klingelte mehrmals, ehe der Anruf entgegengenommen wurde.
„Hallo?"
„Hi. Hier ist Drew."
„Tut mir leid, ich glaube, Sie haben sich verwählt. Ich kenne keinen Drew."
„Ähm. Ich habe die Nummer von Kate. Du bist doch Charlotte, oder?"
„Ja, bin ich." Sie klang unsicher.
„Oh. Sorry. Ich bin Andrew. Die Jungs nennen mich Drew."
„Ach ja. Hi. Wie...wie geht's dir?"
„Gut. Und dir?"
„Mhm. Danke."
„Ich finde es mutig, dass du den ersten Schritt gemacht hast", gestand er.
Charlotte lachte laut und beinahe hysterisch auf.
„So kann man das auch nennen."
Andrew runzelte die Stirn.
„Was meinst du?"
„Kate. Sie hat dir meine Nummer quasi ohne meine Zustimmung gegeben."
„Oh. Dann... Tut mir leid. Ich wollte dich nicht stören."
„NEIN!", rief Charlotte schnell ins Telefon. „So meinte ich das nicht. Sie hat mir gesagt, dass sie es tun würde, wenn ich es nicht selbst mache."
„Dann hast du es also drauf ankommen lassen?"
„Naja, nicht wirklich. Ich hab mich nicht getraut. Da sind ja auch immer deine Freunde. Jedenfalls freue ich mich, dass du mich angerufen hast."
„Hast du vielleicht Lust, dass wir uns mal außerhalb des Diners sehen? Also auch ohne meine Freunde." Charlotte hörte das Schmunzeln in seiner Stimme.
Oh mein Gott. Er lud sie auf ein Date ein. Sie konnte es kaum glauben.
„Ja, gern. Das würde mich freuen."
„Morgen?", fragte er und seine Stimme klang hoffnungsvoll, wie er selbst merkte. Freute er sich darauf, mit ihr auszugehen oder wollte er es so schnell wie möglich terminieren, weil er gerade in dieser Stimmung war? Er wusste es selbst nicht zu sagen. Er entschied für sich, dass er sich einfach auf die Verabredung freuen sollte, egal, wohin und ob es zu etwas führen würde. So oder so war es eine Abwechslung zu seiner aktuellen Situation. Was hatte Nic neulich gesagt? Selbstgewählte Isolation. Andrew schnaubte innerlich. Er hatte doch keine Ahnung. Nic hatte noch nie eine richtige Beziehung gehabt. Vermutlich war er noch nie wirklich verliebt gewesen.
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No easy way out
FanfictionAndrew McLean Galloway trifft in seinem Stamm-Diner auf die hübsche Kellnerin Charlotte. Beide haben mit einigen Hindernissen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Zusätzlich trägt Charlotte ein Geheimnis mit sich herum,. Eine Geschichte mit Drew McIntr...