3. Kapitel

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Andrew saß auf seinem Sofa und sah sich um. Überall war Susan allgegenwärtig. Bisher konnte er sich nicht aufraffen, etwas zu ändern. Er war noch nicht bereit, sie aus seinem Leben zu streichen, sie gehen zu lassen. Andrew griff nach seinem Handy, rief Charlottes Kontaktdaten auf und wählte ihre Nummer. Er wollte gerade wieder auflegen, als sie sich meldete.

„Hi Andrew."

„Hey. Zu früh für einen Anruf?"

„Nein. Ich hatte das Telefon noch in der Tasche. Ich bin grad nach Hause gekommen."

Er lachte heiser.

„Das meinte ich nicht. Ich dachte, weil wir gestern erst aus waren."

„Ach so." Er hörte durch das Telefon, wie sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug. „Nein. Es ist nicht zu früh. Ich freue mich, dass du dich meldest."

„Wie war die Arbeit heute?"

„Da sind diese Typen, die mehrmals die Woche kommen. Mann, die sind vielleicht anstrengend. Und geizig mit dem Trinkgeld."

Andrew lachte.

„Was? Das geht gar nicht. Vielleicht solltest du ihnen in die Suppe spucken."

„Schwierig. Wir haben keine Suppe."

„Oh."

„Aber weißt du was? Da ist dieser eine Typ, den ich ganz nett finde."

„Wer ist der Kerl? Ich haue ihm eine rein."

Charlotte lachte. Er mochte es, wenn sie lachte. Es klang wie ein Sonnenaufgang. Ihr Lachen barg Hoffnung.

„Lass mich vorher bitte noch mit ihm ausgehen."

„Hmm.... Gut. Aber vorher gehst du mit mir aus, okay?"

„Ja. Sehr gern. Ich bekomme morgen den Dienstplan für die nächste Woche. Vielleicht passt es ja mit einem freien Abend bei dir."

„Gut. Dann besprechen wir es morgen. Gute Nacht, Charlotte. Schlaf gut."

„Gute Nacht, McLean."

Erst am Freitag der folgenden Woche konnten sie ihr Vorhaben realisieren. Vorher musste einer von beiden immer arbeiten. Als Andrew sie abholte, stand er wie beim letzten Mal vor dem Haus und wartete, bis sie die fünf Stufen runtergelaufen war. Er küsste sie zur Begrüßung auf die Schläfe.

„Also, wo fahren wir hin?"

„Was hältst du von Minigolf?", fragte er.

„So ein riesiges Adventure-Golf?" Er nickte. „Großartig. War ich hier noch nie."

„Apropos: Woher kommst du?"

„Appleton. Eine kleine Stadt in Wisconsin."

„Oh. Wow. Das ist ganz schön weit von hier. Und was hat dich nach Orlando verschlagen?"

„Ich war ein paar Monate in Atlanta, aber da hat es mir nicht gefallen."

„Und dann hat es dich in Fred's Diner verschlagen."

„Genau. Ich brauchte einen Job."

Sie hatten Riesen-Spaß beim Minigolf. Ausgelassen lachten und unterhielten sie sich. Andrew war ziemlich gut beim Golfen. Allerdings bekam er bald schon Rückenschmerzen, weil der Schläger für ihn viel zu kurz war. Immer wenn er sich aufrichtete, hielt er sich den Rücken und stöhnte.

„Du klingst wie ein alter Mann!"

„Vielleicht bin ich ein alter Mann und tarne mich nur." Er wippte mit den Augenbrauen.

No easy way outWo Geschichten leben. Entdecke jetzt