8. Kapitel

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„Kommst du klar?", fragte Charlotte, als sie sich vor ihrer Haustür von Andrew verabschiedete. Zur Antwort nickte er leicht.

„Ich fahr kurz nach Hause und dann rufe ich Susan an, um mich mit ihr zu verabreden."

„Wenn du danach noch vorbeikommen willst....." Sie ließ den Satz unbeendet.

Er legte den Kopf schräg und sah sie nachdenklich an.

„Gute Idee eigentlich. Ich war bisher noch nicht bei dir. – Ich melde mich nachher." Er küsste Charlotte und ging zurück zum Wagen.

Etwa eine Stunde später rief Andrew bei Susan an. Sie wollte sich direkt zum Abendessen mit ihm treffen. Das lehnte Andrew jedoch ab. Er sagte, dass er sie in ihrer Wohnung aufsuchen würde, sobald er ausgepackt hatte.

Susan öffnete nach kurzem Warten. Andrew begutachtete sie ganz genau. Er fand nicht, dass sie schwanger aussah. Aber was wusste er schon.

„Möchtest du etwas trinken?" Sie schickte sich an eine Flasche Bier zu öffnen.

„Nein. Dafür bin ich nicht hier."

Susan stellte die Flasche, die sie in der Hand hielt, wieder auf den Tisch zurück.

„Natürlich. Du hast völlig recht." Sie setzte sich auf den Stuhl und sah ihn auffordernd an, damit er sich ebenfalls setzte, was er nicht tat. „Wir sollten über die Zukunft sprechen. Unsere und die unseres Kindes."

Andrew setzte sich nun doch. Er beugte sich vor und stützte die Unterarme auf die Oberschenkel. Sein Blick war eindringlich.

„Du verstehst das nicht, Susan. WIR haben keine Zukunft. Dafür hast du gesorgt. Und mittlerweile will ich es auch nicht mehr."

„Aber unser Kind braucht seine Eltern." Susan klang entsetzt.

„Ob es unser Kind ist, wissen wir noch gar nicht."

„Wessen Kind soll es denn sonst sein?"

„Susan, ich will einen Vaterschaftstest mit Zeitpunktbestimmung."

Susan riss die Augen auf. Damit hatte sie absolut nicht gerechnet. Das war doch nicht ihr Drew. Was war nur in ihn gefahren?

„Wir müssen aber unbedingt über die weitere Planung sprechen. Bis zur Geburt ist es ja noch ein halbes Jahr. Und bis dahin liebst du den kleinen Wurm schon so, dass du keinen Test mehr brauchst, weil du weißt, dass es dein Kind ist."

Andrew setzte sich wieder gerade auf und hob abwehrend eine Hand.

„Moment, Moment. So läuft das nicht, Susan. Es gibt hier kein wir. Und ich werde nicht bis zur Geburt warten. Ich will, dass du sofort diesen Vaterschaftstest machst."

„Auf keinen Fall! Das ist viel zu gefährlich!"

„Gut." Er erhob sich von dem Stuhl und wollte Richtung Tür gehen. „Dann haben wir hier nichts mehr zu besprechen."

Susan sprang auf von ihrem Stuhl und hielt ihn am Arm fest.

„Warte!"

„Was? Wenn du nicht zu dem Test bereit bist, der ganz und gar nicht gefährlich ist, weil nur dein Blut getestet wird, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen."

„Ich mach's. Ich mach's ja." Ihre Stimme klang trotzig.

„Gut. Es läuft folgendermaßen: Wir gehen zusammen zum Blutabnahmetermin und wir gehen zusammen zur Ergebnisverkündung. Es wird weder dein Arzt sein noch einer der WWE. Wir machen es in der Klinik."

„Wieso vertraust du mir nicht, Drew?"

„Hör zu, du hast mich einmal verarscht. Das passiert nicht wieder. Und wenn ich der Vater sein sollte..."

No easy way outWo Geschichten leben. Entdecke jetzt