Charlotte packte ihre kleine Reisetasche in das Taxi und gab dem Fahrer eine Anschrift im Zentrum von Philadelphia. Sie lehnte sich im Fonds des Wagens zurück, den Kopf gegen die Kopfstütze. Ihr Herz schlug mit jeder Meile schneller, die sie zurücklegten. Das letzte Mal, dass sie ihren Vater gesehen hatte, war zehn Jahre her. Gute zwanzig Minuten später hielt das Taxi vor einem großen, modernen Glaskasten, auf dem in goldenen Lettern ‚Angel Enterprises' stand. Das Taxi hielt und Charlotte bezahlte den Fahrer. Ihre Tasche warf sie über die Schulter und strebte auf den Eingang des Gebäudes zu. Eine hübsche Dunkelhaarige saß am Empfangstresen und lächelte Charlotte freundlich aber unverbindlich zu.
„Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?"
„Hi. Ich möchte zu Mason Angel."
„Haben Sie einen Termin?"
„Nein."
„Tut mir leid. Ohne Termin haben Sie keine Chance."
Im Augenwinkel bemerkte Charlotte einen groß gewachsenen Kerl im schwarzen Anzug, der sich dem Empfang näherte.
„Er wird mich empfangen."
Die Dunkelhaarige wollte gerade etwas erwidern, als Charlotte weitersprach.
„Sagen Sie ihm, Caroline Angel ist hier." Ein falsches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Die Empfangsdame formte ein „Oh".
„Einen Moment bitte."
Während sie telefonierte, vernahm Charlotte ein Flüstern von dem Typen im schwarzen Anzug zu ihrer Rechten.
„Der Spatz ist im Nest gelandet."
Mit einem ungläubigen Blick wandte Charlotte den Kopf zu dem Mann und formte ein ‚Wirklich?' mit den Lippen.
„Kommen Sie, ich bringe Sie zum Aufzug", bot die Hübsche vom Empfang an.
„Danke. Ich kenne den Weg." Charlotte drehte sich um und ging zu den Aufzügen. Sie drückte den Knopf für die oberste Etage. Selbstverständlich war die Chefetage im 14., dem obersten, Stockwerk. Die Türen öffneten sich und hier wurde sie ganz offen von einem der Gorillas ihres Vaters in Empfang genommen.
„Guten Tag, Miss Angel."
„Guten Tag. Und ich heiße Webster."
„Entschuldigung. Wenn Sie mir bitte folgen würden."
Sie gingen den langen Korridor entlang bis zur großen Glastür am Ende des Flurs. Dort befand sie das Vorzimmer, welches gerade nicht von einer hübschen Blondine besetzt war. Sicherlich war sie gerade bei der Maniküre, dachte sich Charlotte. Der Sicherheitsmann schlenderte auf die große Milchglastür zu, klopfte an und öffnete nach kurzem Warten.
„Sir. Ihre Tochter....."
„Ich weiß, wer das ist", unterbrach Mason Angel ihn harsch.
Mit einem verständnisvollen Nicken zog sich der Mann der Security zurück und hielt Charlotte die Tür auf, damit sie eintreten konnte.
„Du hast dir noch immer nicht diese albernen Codenamen abgewöhnt?" Ihre Stimme klang sicherer, als sie sich in diesem Moment fühlte. Nichtsdestotrotz wusste sie, dass sich niemand, außer ihr, trauen würde, in diesem Ton mit Mason Angel zu reden. Ein attraktiver Mittfünfziger erhob sich von seinem imposanten Ledersessel.
„Man weiß nie, wer einen über solche Kanäle abhören kann. Und Spatz hast du dir damals selbst ausgesucht. – Du bist spät, Prinzessin. Ich hatte zeitnah zum Anruf deines Mannes mit dir gerechnet."
„Tut mir leid, Dad, wenn ich dich um deinen Schlaf gebracht habe. Aber ich bin auf die Flugpläne von Linienmaschinen angewiesen."
„Das ist dein selbstgewähltes Schicksal. Du wolltest nie zum Adler werden."
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No easy way out
FanfictionAndrew McLean Galloway trifft in seinem Stamm-Diner auf die hübsche Kellnerin Charlotte. Beide haben mit einigen Hindernissen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Zusätzlich trägt Charlotte ein Geheimnis mit sich herum,. Eine Geschichte mit Drew McIntr...