12. Kapitel

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Ahsoka und ich lachten mal wieder über einen der Kommentare im Buch, als es an der Tür klopfte. „Ja?", rief Ahsoka während ich immer noch am Lachen war. Die Tür ging auf und Meister Skywalker kam herein. Als sein Blick auf mich und Ahsoka fiel, die mittlerweile auch wieder angefangen hatte zu lachen sagte er mit einem Schmunzeln: „Was ist denn hier los?" „Naja, eure Kommentare in diesem Buch sind wirklich unbezahlbar." Ahsoka schloss das Buch und stand auf:„Was gibt es denn? Ihr seid doch bestimmt nicht einfach nur so hergekommen." „Nun, ich hatte dir eigentlich gesagt, dass du trainieren sollst. Wie kommt es das ihr zwei hier seid?" Ich stand nun auch auf: „Man kann ja nicht denn ganzen Tag nur trainieren. Das wäre doch ein ziemlich langweiliges Leben." „Genau", stimmte Ahsoka mir zu „Und ich bezweifle, dass ihr immer das getan habt, was Meister Kenobi euch aufgetragen hat." Meister Skywalker lächelte kurz. „Vielleicht, aber das wirst du wohl nie erfahren. Aber jetzt ist Zeit zum Trainieren, einen Krieg gewinnt man nicht, indem man nur Bücher liest." Dann wandte er sich zu mir: „Du solltest auch mitkommen, Rubina. Meister Barrek mag es noch weniger als ich, wenn man seine Anweisungen nicht befolgt. Ihr zwei könnt ja zusammen trainieren."

Ahsoka und ich gingen hinter ihm zum Trainingsplatz und holten uns wieder Trainingslichtschwerter. Es war etwas leerer geworden und wir fanden eine gute Stelle für unseren Übungslampf. Meister Skywalker sah uns zu und korrigiert immer wieder unsere Techniken. Jedoch schaffte er es, im Gegensatz zu Meister Barrek mir dabei das Gefühl zu geben, mir wirklich helfen zu wollen, statt mich einfach nur dauernd zu kritisieren.

Ich wußte nicht genau, wieviel Zeit vergangen war, als Meister Barrek hinzukam. Ich hörte nicht genau was sie sagten, sah jedoch im Augenwinkel, wie er mit Meister Skywalker redete. Ich fragte mich, ob Meister Skywalker ihm wohl sagen würde, dass Ahsoka und ich zwischendurch eine kleine Pause gemacht hatten. Als Ahsoka mir jedoch beinahe das Lichtschwert aus der Hand schlug, beschloss ich diese Überlegung auf später zu verschieben und mich erstmal auf unseren Trainingskampf zu konzentrieren.

Als es kurze Zeit später anfing zu dämmern, sagte Meister Skywalker uns, dass wir die Lichtschwerter ausschalten und rein gehen sollten. Nachdem Ahsoka und ich die Lichtschwerter weg gebracht hatten, meint Meister Skywalker: „Gut gekämpft ihr beiden. Ich bin froh, dass wir auf der gleichen Seite sind." Ich lächelte kurz, jedoch entging mir der missbilligende Blick Meister Barreks nicht.

Ich meditierte gerade in meinem Zimmer, als es an der Tür klopfte. „Herein", rief ich. Ich ahnte schon wer es war und setzte mich auf mein Bett. Ich sollte recht behalten, denn nur Sekunden später kam Meister Barrek herein. Er schloss die Tür hinter sich und stellte sich vor mich. „Rubina, ich muss mit dir reden. Ich möchte nicht, dass du soviel Zeit mit Ahsoka verbringst. Ich finde es ja schön, dass du dich gut mit ihr verstehst, aber ich habe das Gefühl, dass sie dich davon abhält, besser zu werden. Egal was Meister Skywalker sagt, sie ist lange nicht so talentiert wie du, und definitiv nicht so diszipliniert. Sie hat einen schlechten Einfluss auf dich. Und es tut mir im Herzen weh zu sehen, wie sich davon abhält, dein volles Potential auszuschöpfen." Ich sah ihn mit Entsetzen in den Augen an. Ich konnte nicht fassen, was er gerade gesagt hatte. Ich ballte meine Hände zu Fäuste und es fiel mir schwer, ihm nicht eine reinzuhauen. „Wie könnt ihr so etwas sagen?", rief ich. „Ahsoka ist meine Freundin, und sie ist ganz sicher nicht weniger talentiert als ich. Aber das sagt ihr ja jedesmal wenn ich mich gut mit jemandem verstehe. 'Rubina, sie ist zu undiszipliniert. Rubina, du bist viele talentierter als sie. Rubina, sie behindert dich nur.' Ich hab genug davon! Ich werde nicht zulassen, dass ihr noch eine meiner Freundschaften kaputt macht! Und jetzt verschwindet aus meinem Zimmer!" Einen Moment lang sah er mich einfach nur an. Ich fragte mich, was er wohl dachte, aber er verzog keine Mine. Nachdem wir uns einige Sekunden angestarrt hatten, ging er endlich hinaus.

Ich starrte ihm noch kurz nach, dann, ganz plötzlich, war all meine Wut verschwunden. Übrig blieb nur Erschöpfung. Ich legte mich hin und starrte die Decke an. Hatte ich überreagiert? Was wenn er doch recht hatte? Sollte ich vielleicht doch auf ihn hören? Was würde er jetzt tun? Wollte er mich jetzt vielleicht gar nicht mehr als Padawan? Und was würde dann passieren? Ich dachte noch lange darüber nach, bevor ich in einen unruhigen Schlaf fiel.

Rubina, the story of a Padawan #PlatinAward2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt