Kapitel 5

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Ich machte mich gefühlte drei Meter kleiner auf meinem Stuhl und versuchte links und rechts nach einem Ausgang zu suchen. Mir war es mehr als unangenehm ihn hier zu sehen. Hier in diesem Club, wo ich normalerweise nie war. Ich sollte doch zu Hause sitzen und für mein Studium lernen. Mein Herz schlug zu schnell und mit großen Augen schaute ich zu Miranda die gerade mit einem jungen Mann ein Gespräch anfing und ziemlich abgelenkt wirkte. Ich schlich mich an der Bar vorbei Richtung Ausgang und hatte Adam schon aus den Augen verloren und hoffte inständig das er mich nicht gesehen hatte. Ich machte die Tür nach draußen auf und da stand er, mit 3 Männern, direkt vor mir. Ein Bier und eine Zigarette in der Hand. Ich blieb wie angewurzelt stehen, denn auch sein Blick wanderte zu mir und er öffnete leicht den Mund. Ich betete dafür das er mich nicht ansprach, aber es war zu spät. "Du hier?", Er sprach mit mir, kam ein paar Schritte näher und sein Parfum stieg mir in die Nase. Er sah verdammt gut aus.

Ich musste ein paar mal kräftig schlucken. "Ja war die Idee meiner besten Freundin, ich bin eigentlich nicht so der Party Mensch" ich versuchte leicht zu lächeln, aber wahrscheinlich schaffte ich gerade so einen Mundwinkel nach oben zu befördern. Ich musterte ihn kurz. Er sah wirklich verdammt gut aus in seinem schwarzen eng anliegenden T-Shirt und den etwas zerrissenen Jeans. Ich hingegen, fühlte mich in dem Kleid gerade alles andere als schön. Er betrachtete mich und ich konnte erkennen das seine Augen ein bisschen dunkler wurden. "Willst du schon gehen? Komm doch wieder mit rein, dann könnten wir uns ein bisschen unterhalten und ein Bier zusammen trinken". Er lächelte mir freundlich zu. Er schob mich sanft zurück in den Club und als er mich berührte stand mein Körper in Flammen. Wieso war das bei ihm so? Ich war mehr als verwirrt und wusste nicht was ich sagen, geschweige denn machen sollte. "Störe ich dich nicht? Bei deinem Männer Abend? Ich meine ich komme auch gut alleine klar" Und das war die größte Lüge, nach dem Satz /Mir geht's gut, danke/.

Ich glaubte meinen letzten Satz hatte er schon nicht mehr gehört, denn die Musik hier drinnen war viel zu laut. Schnell guckte ich nach Miranda und merkte, das sie immer noch mit dem jungen Mann sprach. Aber ich blieb angespannt und folgte ihm vorsichtig. Wenn uns irgendwer zusammen sah, waren wir tot. Und ich glaubte, mir war das mehr bewusster als Ihm. Er kaufte mir ein Bier. "Ich hoffe du magst Bier.", er lächelte schief. "Ich trinke alles.", sagte ich schnell und nahm ein Schluck. Aber es schmeckte mir eher weniger. Er sah zu seinen Freunden rüber und nickte denen kurz zu. "Das sind übrigens auch alles Ärzte", er lachte. "Oh wow und dann habt ihr an einem Freitag Abend Zeit in einen Club zu gehen?", Fragte ich laut und es war sehr anstrengend gegen die Musik zu sprechen. "Kat, was denkst du denn? Das wir kein Leben neben der Arbeit haben?" Er sprach provokant und hatte sein Bier schon fast aus getrunken.

Ich dachte mir schon das er nicht so viel vertrug, aber ich wusste ja nicht ob er schon vorgetrunken hat, deswegen war ich mir unsicher. Ich lächelte leicht. "So habe ich es nicht gemeint Adam." Ich betonte seinen Namen extra so wie er es mit meinem Namen gemacht hatte. "Ich dachte bloß das es schwierig wird als Arzt, mit seinen anderen Freunden gleichzeitig Frei zu haben, ich weiß ja wie es in der Pflege ist, weil ich ja zur Zeit noch Krankenschwester bin." Ich wurde leicht rot, warum konnte ich auch nicht genau sagen. Er schaute mich amüsant an. "Wir können uns auch mal alle zusammen frei nehmen" Er grinste jetzt schon richtig. "Aber ich gehe eigentlich auch nicht so gerne in Clubs, heute ist ein ausnahme Zustand, wir gehen sonst eher in ruhige Bars. Aber heute ist mein Geburtstag und deswegen sollte es etwas größer werden." Ich schaute Ihn an. Er hatte heute Geburtstag? "Happy Birthday Adam" ich lächelte und meinte es heute Abend das erste mal so richtig ernst. Aber der Frieden währte nicht ewig, da kam einer von seinen Freunden. Und so wie er ging hatte er auch schon so einiges gebechert. "Na Adam hast du dir schon eine schöne junge Frau zum tanzen gesucht? Du weißt ja das erste Mädchen was du ansprichst, mit der musst du auch Tanzen, wie unsere Wette so schön sagt." Das war der Moment an dem ich am liebsten im Erdboden versunken wäre.

Groß und total angeberisch kam der Typ rüber. "Halt den Mund, Jeremy", sagte Adam und klopfte ihn auf seinen Rücken. So doll das er kurz zusammen zuckte. "Was denn los mit dir? Stellst du uns nicht vor?", Fragte der Typ und seine perfekten weißen Zähne kamen zum Vorschein. So ein gelackter Affe. Bestimmt ein Schönheitschirurg. "Ja stimmt, äh das ist Kat... Eine Bekannte. Und Kat? Das ist Jeremy", sagt Adam schnell. Und Jeremy hielt mir die Hand hin. "Du kannst mich auch ruhig mit ganzen Namen vorstellen. Hey, ich bin dr. Jeremy Cameron." Ich nahm seine Hand leicht erstaunt und auch ein bisschen angewidert entgegen und lächelte nur ganz freundlich. Das Adam mich als Bekannte vorstellte war mehr als merkwürdig. Schnell trank ich noch mehr von dem Bier und strich mir über mein kleid. "Geh schon mal zu den anderen, ich komm gleich nach", sagte Adam und wimmelte den Typen ab. "Nimm ihn nicht so ernst, der Typ gibt gerne an." Ich lachte leise. "Ja das habe ich gar nicht bemerkt." Und im nächsten Moment kam Adam ein bisschen dichter. "Aber er hat recht. Wir müssen jetzt leider tanzen. Eine Wette ist eine Wette."

Als er dichter kam, schlug mein Herz 3 mal so schnell. Er roch sehr gut und sein Atem war minzig. Mir wurde etwas schwindelig bei dem Gedanken das ich gleich eng mit Adam tanzen würde. "Okay" hörte ich mich nur leise flüstern. Denken und lächeln war nicht mehr möglich, so doll vernebelte er mein Gehirn mit seiner Art. Ich trank mein Bier auf ex und erntete dafür lustige Blicke von Adam. "Zu dem Thema du trinkst nicht so viel." Seine Art lockerte mich wieder etwas auf. Er stand auf und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie und er zog mich dicht an sich heran. Meine Hände lagen auf seiner Brust. Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott. Hauptsache uns sah niemand. "Hast du keine Angst das uns jemand sehen könnte?" Er lächelte leicht. "Mach dir nicht ins Hemd Kat, wir tanzen doch nur und selbst wenn, wir sind Kollegen. Kurzer Spoiler Alarm, du kommst zu mir und auf die Station um ein Praktikum zu absolvieren." Er strahlte. Ich war ganz wirr im Kopf. Verdammt. Jetzt musste ich auch noch mit Ihm auf einer Station arbeiten. Gott meinte es auf jeden Fall nicht gut mit mir in den letzten Tagen. Ich schaute ihn nur perplex an. Er nutzte die Gelegenheit und zog mich auf die Tanzfläche. Na das konnte ja jetzt was werden. Denn im tanzen war ich eine Niete.

Wir schlichen durch die Menschenmengen direkt in die Mitte der Tanzfläche. Ich gab Miranda nochmal einen flüchtigen Blick, aber ich fand sie nicht mehr an der Bar. Hoffentlich machte sie keinen Scheiß. Aber ich wurde aus dem Gedanken gerissen als Adam vor mir stand und leicht zur Musik mit wippte. Ich fragte mich ob er immer so drauf war oder ob es am Alkohol lag. Er erschien mir so locker und Sorgenfrei. Ganz anders als wenn er vorne im Hörsaal stand und uns etwas über Krebs beibringen wollte. Ich versuchte so gut wie möglich mit zu machen und merkte wie viel Spaß es machte. Ein Lächeln ging über meine Lippen und auch ein paar Lacher über Adams Dance Moves. Ich amüsierte mich wirklich. Und die Musik und der Bass durchfuhren meinen Körper. Das Bier schien leichte Wirkungen zu zeigen und ich fing an die Lieder mit zu singen und meine Hüften mit zu schwingen. Adam kam ein Stück näher. Mein Herz schlug heftig und wir schauten uns tief in die Augen. Ich glaubte, dass war der Moment wo uns bewusst wurde, dass wir uns beide sehr anziehend fanden und das es definitiv der falsche Augenblick war um sich kennen zulernen. Wäre ich auch schon Ärztin oder einfach nicht seine fucking Studentin, wäre alles viel leichter. Der bittere Beigeschmack nahm mir meine Freude. Wir sollten das hier nicht tun und das merkte er dann auch.

Den Arzt, den ich liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt