Den Arzt, den ich liebe

Epilog

Die Wochen verstrichen und die Gerichtsverhandlungen kamen und gingen. Monat um Monat gab es Stress, Wiederworte und Konflikte. Schlaflose Nächte, Haarausfall und schlechte Haut. Nach zwei Monaten hatte ich fast zehn Kilo abgenommen. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ich sah schwarz für die Zukunft.
Mein einziger Lichtblick war Adam. Er schaffte mich durch diese dunklen Zeiten, voller Hass, Verbitterung und Feindseligkeiten. Er stand neben mir, hielt meine hand und tröstete mich, wenn ich weinend in den Schlaf fiel.
Und auch wenn ich irgendwann das Gefühl hatte, dass selbst Adam mich nicht mehr aus meinem Loch rausholen konnte, tat er es doch immer wieder.
Wie oft hatte ich Ihn angeschrien? Ihn für Sachen beleidigt die gar nicht existierten? Ihm die Schuld gegeben, wenn ich einen meiner Ausraster hatte? Oft. Zu oft.
Aber er wusste ganz genau, dass ich zu diesen Zeitpunkten nicht mehr Herr meiner Sinne war. Er ließ alles an sich abprallen und stand wie eine schützende Mauer hinter mir.
Als dann endlich der Richter das Urteil sprach, fiel all die Last von mir. Auf einmal war der schwarze Schimmer über meiner Welt weg. Letzten Endes war es die Handyortung von Miranda, die uns zeigte, dass sie zu dem Zeitpunkt der Tat gar nicht in meinem Haus sein konnte. Das war der ausschlaggebende Punkt. Es wurde für uns gestimmt und die Fassungslosigkeit in Zacks Gesicht würde ich wohl nie vergessen, als Ihm bewusst wurde, dass er jetzt die nächsten Jahre im Gefängnis sitzen würde und all die Gerichtskosten tragen müsste.
Ich ging aus dem Gericht mit gestärktem Selbstbewusstsein und wollte keinen Wimpernschlag mehr an die Vergangenheit richten.
Die Zukunft war das was zählte und meine war ein Sorgenarmes, glückliches Leben mit Adam.
Die Definition von "zu Frieden sein" lautet, sich mit den Gegebenheiten in Einklang befindend und keine Veränderung der Umstände zu wünschen. Und genau da befand ich mich jetzt mit Ihm. Der Arzt, den ich liebe.