Kapitel 10

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"Ich werde die Stadt verlassen, um mich auf meine Forschung zu konzentrieren! Das schiebe ich jetzt schon über Jahre auf und möchte, dass ganze jetzt endlich in Angriff nehmen. Dafür bin ich von der Universität auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden und offiziell kein Dozent mehr", er schaute mich eindringend an und kratzte sich am Kopf.
"Ich werde meine Eltern in Portland besuchen fahren, um mich dort ganz auf meine Arbeit und meine Forschung zu konzentrieren. Ich reise in den nächsten Tagen ab und komme erst im Sommer wieder."
Ich nickte nur und brachte kein Wort heraus. Warum wollte er ausgerechnet jetzt die Stadt verlassen und für so lange Zeit seinen Beruf als Arzt vernachlässigen?
Ich war mehr als verwirrt und auch ein wenig geschockt.
"Die Entscheidung war nicht einfach, aber du Kat hast mir gezeigt, wieso ich Arzt geworden bin und das ich den Krebs heilen will, damit solche Menschen wie du, diesen Schmerz nicht mehr erleben müssen. Niemand sollte seine Eltern wegen einer Krankheit verlieren!"
Er senkte seinen Blick, um sich angestrengt durch die Augen zu wischen.
"Kat, es ist schön das wir uns getroffen haben. Du wirst eine gute Ärztin sein und wenn du in ein paar Jahren dein praktisches Jahr absolvierst, dann würde ich mich freuen vielleicht dein Mentor zu werden!"
Ich stand starr und geschockt vor Ihm. Gleichzeitig war ich gerührt und Emotional bewegt.
"Adam, ich weiß nicht was ich sagen soll, ich... Danke" flüsterte ich leise. Er schaute mich liebevoll an.
"Wir sehen uns im Sommer, Kat." Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und dann verließ er den Platz und das ohne sich nochmal umzudrehen. Ich stand noch mindestens 10 Minuten an Ort und Stelle, weil ich mich nicht bewegen konnte. Er war weg und kam erst im Sommer wieder. In diesen Monaten konnte sich alles verändern, jetzt wo Adam weg gegen würde. Ich machte mich mit einem halb gutem und halb schlechtem Gefühl nach Hause. Als ich ankam ging ich noch eine lange Runde duschen. Danach legte ich mich ins Bett, wo auch schon mein Hund und meine Katze auf mich warteten. Beide kuschelten sich an mich und ich war dankbar für die Liebe die sie mir schenkten. Ich entschloss mich Miranda keine Nachricht mehr zu schicken. Ihr jetzt alles ausgiebig zu erklären, würde dauern und dafür hatte ich heute keine Kraft mehr. Danach las ich die Nachricht von Zack.
- Ich fand, dass sehr schön heute mit dir, vielleicht können wir das öfters machen? Der Stalker aus deinem Kurs. -
Leicht lächelnd schrieb ich vor mich hin.
- Ja sicher, ein Kaffee mit einem Stalker ist immer super. Kat. -
Danach machte ich mein Handy aus und versuchte in einen ruhigen Schlaf zu fallen. Was aber schwerer war, als ich anfangs gedacht hatte.

Am nächsten Morgen hatte ich eine Nachricht von Miranda, sie fragte mich, was mit mir los war. Ich antwortete aber nicht, sondern machte mich langsam, aber sicher auf den Weg zur Uni. Wenn ich heute Nachmittag wieder Zuhause war, dann wollte ich ihr eine Nachricht schicken. Ich hatte einen komischen Traum, wo ich Adam nach Portland gefolgt war. Verrückt, dachte ich. Als wenn ich das hier alles aufgeben würde für ihn. Wieso spielte mir mein Kopf solche Streiche? Ich setzte mich erstmal in die Bibliothek und schrieb Zack, dass ich hier auf ihn warten würde. In der Zwischenzeit schnappte ich mir ein Buch zum Thema Neurochirurgie und fing an zu lesen. Das Gehirn war so faszinierend. Ich bemerkte Zack gar nicht, als er sich gegenüber von mir setzte und mir ein Kaffee rüber schob. Ich lächelte. Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover und eine blaue Jeans. Seine Haare waren kurz geschoren.
"Ich dachte, dass Getränke hier verboten sind", flüsterte ich.
Er zuckte mit den Schultern und sagte. "Na und? Kiffen ist auch verboten und ich tue es immer vor den Vorlesungen."
Er lachte herzlich und ich hoffte inständig, dass es nur ein Witz von ihm war. Wir saßen also in der Bibliothek und unterhielten uns. Das mich die Sache mit Adam nicht los ließ erzählte ich natürlich nicht, warum auch, niemand außer Miranda wusste davon. Ich fing an Zack zu mögen. Auf einmal kam Miranda rein getrampelt. Ich hörte ihren großen Schritten von ganz weit weg.
"Sag mal, spinnst du?! Wieso ignorierst du mich einfach?", Sie klang mehr als sauer und ich sagte: "Pssst, beruhige dich."
Ich konnte schon die leichten Wutflecken im Gesicht von Miranda erkennen. Das war kein gutes Zeichen. Besonders weil diese Gespräche meist nie gut ausgingen. "Beruhige dich Miranda und setz dich hin und brüll bitte nicht so" sagte ich gekonnt ruhig. Sie setzte sich widerwillig neben Zack, den sie wohl noch gar nicht bemerkte oder einfach strickt ignorierte.
"Erst rufst du mich an und bist fast am durch drehen und dann antwortest du mir nicht mehr? Weißt du was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?! Dir hätte sonst was passieren können, du dumme Pute!" Ihre Stimme war ruhig aber immer noch aggressiv. Zu aller übel mischte Zack sich dann auch noch ein, dass konnte ja jetzt lustig werden.
"Hey, ich bin Zack und ich hab eine Frage? Warum bist du Kat gegenüber so aggressiv und warum versuchst du nicht erstmal runter zu kommen?"
Er schob ihr als Friedensangebot den Kaffee rüber, den er für sich geholt hatte. Ein bisschen Eifersucht flammte in mir hoch. War nur noch eine Frage der Zeit bis er Miranda besser fand als mich. Ich mischte mich schnell ein und nahm die Hand von Miranda.
"Tut mir wirklich leid, aber gestern war kein richtig guter Tag Mi, dass passiert nie wieder ja? Wir können heute Abend Essen bestellen und einen Mädels Abend machen? Dann erzähle ich dir alles ausführlich und in Ruhe und voralldem nicht in Mitte der ganzen Studenten." Mein Hundeblick zog eigentlich immer bei ihr, deswegen versuchte ich ihn so süß wie möglich zu machen. Zack lächelte und Mirandas Gesicht sah auch wieder normal aus.
"Nagut" sagte sie. "Aber du kaufst mir einen Muffin von Dominos, okay? Als Wiedergutmachung."
Ich nickte heftig mit dem Kopf und umarmte sie dann.
"Danke Mi, du wirst den besten Muffin bekommen den es gibt!"
Sie machte sich danach wieder auf den Weg und ließ mich mit Zack, den sie vollkommen ignoriert hatte, alleine. Dieser schaute mich auch nur verdutzt an und trauerte seinem Kaffee hinterher. Natürlich hatte sie den mitgenommen.
"Okay? Ich nehme an, dass war deine beste Freundin?" Er grinste. Mein Kopf nickte automatisch.
"Ja meine ziemlich durchgeknallte beste Freundin" murmelte ich erschöpft von der Konversation.
"Sie ist sehr temperamentvoll."
In mir stieg ein bisschen Wut auf. "Erzähle mal von Ihr", war sein nächster Kommentar. Ich schüttelte den Kopf.
"Was gibt es über sie zu sagen?", ich schaute beleidigt weg und trank einen Schluck Kaffee.
"Sie ist die wunderschöne Miranda, der allen zu Füßen liegen. In ihrem Beruf als Managerin hatte sie ein dickes Fell und gutes Durchsetzungsvermögen."
Zack nickte. "Ich verstehe."
Ich hoffte, er würde nicht mehr fragen und ließ das Thema sacken. Er fing an über Weihnachten und Silvester zu reden. Und als wir nach einer Stunde aus der Bibliothek raus gingen, sah ich Adam aus einem Raum kommen. Unter dem Arm hatte er einen Karton. Er sah mich an und lächelte leicht. Ein kleiner aber feiner Stich in meinem Magen machte sich bemerkbar, eher ich ihm ein Lächeln zurück schenkte und weiter mit Zack, Richtung Vorlesung ging.

Ende von Teil 1!

Wir sagen Danke für über 200 Views in dieser kurzen Zeit! Unendlicher Stolz erfüllte uns, als wir sahen wie gut die Geschichte bei euch ankam! Wir staubten Platz 5 für das Ranking der "Arzt" Geschichten ab! Teil zwei folgt in Kürze und hoffentlich werdet ihr genauso begeistert sein wie wir! Bis bald und liebe Grüße von Jigglypuff und Bulbasaur!

Den Arzt, den ich liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt