Kapitel 13

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Ich hatte das Gefühl rot anzulaufen und mein Herz fing an zu schlagen. Ich holte das Desinfektionspray und reinigte die Wunde. Adam verzog das Gesicht vor Schmerzen.
"Aber du bist nicht gerade sehr taff für einen angehenden Professor Dr. Johnson", ärgerte ich Ihn und verband das ganze. Er nickte.
"Bis ich Professor bin, dauert das wohl noch ein paar Jahre", er klang enttäuscht und niedergeschlagen. Ich traute mich kaum weiter auf das Thema einzugehen.
"Adam, willst du mir erzählen was in den letzten Jahren passiert ist?" Ich stand wieder auf und ging mit Ihm in die Küche. Ich setzte Wasser auf und holte Becher aus dem Schrank, um uns einen Tee zu machen.
"Es ist alles nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe", sagte er und lehnte sich auf der Küchentheke ab. "In Portland lief es ganz gut mit meiner Forschung, aber ich habe niemanden gefunden der meine Gedankengänge unterstützen wollte. Und ohne Unterstützung, ist es eigentlich Aussichtlos." Er machte eine kurze Pause und wartete bis ich das Wasser in die Becher gegossen hatte.
"Ich habe mich in einer Sackgasse befunden und dann ließ ich meine Forschung schleifen, anstatt weiter zu kämpfen und lebte nur in die Tage hinein. So konnte es nicht weiter gehen. Ich wollte meinen alten Job wieder als Dozenten und nebenbei junge Menschen motivieren in der Medizin zu arbeiten."
Ich hörte schweigend zu und nickte mit dem Kopf.
"Ich habe meine Kollegen vermisst und den Chefarzt der immer hinter mir stand. Ich glaube, hier bekomme ich mehr Unterstützung und habe bessere Aussichten etwas zu erreichen."
Ich verstand. Also gab es wahrscheinlich keine Familie, die er schon erschaffen hatte. Einen Ehering sah ich auch nicht. Ich fühlte trotzdem mit Ihm mit. Adam war Onkologe mit Herzblut. So wie ich die beste Neurologin des Landes werden wollte.
Ich reichte Adam seine Tasse mit Tee.
"Danke für deine Offenheit und es tut mir leid, dass die letzte Zeit nicht sehr erfolgreich für dich war. Meine Unterstützung hättest du aufjedenfall gehabt." Ich hob beide Daumen um motiviert rüber zu kommen.
"Es wäre schön zu wissen, dass du hinter mir stehst", sagte er leise und wieder wurde ich rot. Er schenkte mir ein kleines Lächeln und seine Laune wurde langsam besser.
Fragte ich ihn jetzt ob er mein Mentor sein würde während meiner Zeit auf Station? Oder war das der falsche Zeitpunkt?
Miranda und Zack hatte ich für eine kurze Zeit vergessen. Als mich die Realität wieder traf, spürte ich einen kleinen Stich im Herzen. Leise seufzte ich, dann drehte ich mich zur Spüle. "Warum muss alles immer so kompliziert sein? Das kann ich jetzt nicht gebrauchen, mein PJ beginnt in 3 Tagen und ich bin schon nervös genug", wechselte ich leise das Thema. Adam stellte sich hinter mich und strich mir über die Schultern.
"Willst du das ich dich begleite? Mein Angebot von damals steht auch heute noch Kat", sagte er leise. Bot er mir gerade wieder an mein Mentor zu sein? Ich drehte mich um und stand genau vor Ihm. Seine Hände hatte er rechts und links von mir positioniert. Ich war also gefangen. Seine dunklen Augen musterten mich. Ich verlor mich darin. Das fühlte sich gut an. Ihn bei mir zu haben. Er schenkte mir Trost und Zuneigung. Das was Zack mir nie wirklich geben konnte. Ich dachte über sein Angebot nach. Er war der intelligenteste Mensch den ich kannte und wenn ich was lernen konnte, dann auf jeden Fall von Ihm. Also sprach ich die Worte aus, die mich am meisten beeinflussen würden.
"Ja, ich würde dein Angebot sehr gerne annehmen."

Er fing an zu lächeln und nickte. "Okay ich werde versuchen, dass einzufädeln. Wenn sich nicht noch mehr Ärzte um dich prügeln."
Ich lachte laut gespielt. "Ja, als wenn das passieren würde."
Er stellte sich auf. "Jetzt sei nicht so. Laut meinen damaligen Kollegen bist du mit einer der besten Studentin. Ich habe viel über dich gehört. Auch wenn ich 200 Kilometer entfernt war. Mit einem Ohr war ich immer hier und habe gelauscht was die Uni so neues zu berichten hatte."
Ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet.
"Und wieso habe ich im Gegenzug nie etwas von dir gehört, du kleiner Stalker?" Ich war mehr als gespannt auf seine Antwort.
"Naja, mir wurde gesagt man hätte dich öfters mit einem jungen Mann gesehen. Mal davon abgesehen, hätte ich dich nur abgelenkt oder eher du mich."
Ich lief rot an und schaute auf den Boden. Er war charmant wie immer. Auf der anderen Seite ärgerte ich mich, dass ich mehr als 3 Jahre Herzblut in die Beziehung mit Zack gesteckt hatte. Noch mehr in die Freundschaft zu Miranda. Die Gedanken kamen mir wieder hoch und auch wenn Adam mich die ganze Situation kurz vergessen ließ, war es präsent in meinem Kopf und mein Herz würde ich auch nicht mehr einfach so weiter verschenken. Auf jedenfall nicht an irgend Jemanden. Ich musste mir wirklich sicher sein. Adam trank den Tee aus.
"Es ist schon spät, ich denke wir sollten uns verabschieden. Auch wenn ich gerne ewig mit dir gesprochen hätte. Es gibt viel nach zu holen." Er schnappte sich den restlichen Müll.
"Bitte, hab trotzdem einen schönen Abend. Ich möchte nicht, das du in Traurigkeit versinkst, okay?"
Er schenkte mir noch ein aufmerksames Lächeln und ich nickte. Nein. Ich wollte keine Träne mehr für diesen Loser vergießen. Nie wieder.

Als Adam weg war, fühlte ich mich wieder so leer. Es war schön, dass er hier war, denn er schenkte mir Trost und Zuneigung. Ich pflanzte mich auf die Couch und neben mir hatte ich Cookie und Peterson. Rhythmisch streichelte ich beide gleichzeitig mit meinen Händen. Das hatte ich schon immer so gemacht. So konnte ich beiden gleichzeitig Aufmerksamkeit schenken. Irgendwann fiel ich in einen sehr unruhigen Schlaf.

*Nächster Morgen*

Als ich aufwachte schien bereits die Sonne in mein Gesicht. Mein Kopf lag auf dem Körper von Peterson, er hatte mir wohl als Kopfkissen heute Nacht gedient. Cookie lag auf meinem Bauch. Meine Augen waren ganz verklebt, wahrscheinlich hatte ich heute Nacht geweint. Träumen war nicht so meine Stärke. Ich setzte Cookie behutsam auf die Couch und zog die Decke weg damit ich aufstehen konnte. Mein Handy war runter gefallen. 12 verpasste Anrufe. Einer davon war von Adam. Es war bereits 11 Uhr. Ich schrieb Ihm das er mich gegen 12 Uhr abholen konnte, damit wir gemeinsam neue Möbel kaufen konnten. In diesem Bett würde ich nie wieder schlafen. Weinen musste ich zum Glück nicht mehr. Es tat zwar weh, aber der Verlust meines Dads war sehr viel härter. Ich hatte eine Stunde Zeit um aus meinem verquollenem Gesicht ein Schönes zu machen, also ging ich nach oben um erstmal gründlich zu duschen. Ich mochte mir gar nicht vorstellen wo sie es noch überall getrieben hatten. Hoffentlich nur im Bett. Ich verzog das Gesicht. Eine viertel Stunde später war ich fertig mit duschen. Danach zog ich mich an, föhnte mir die Haare und flochte sie zu einem schönem Seitenzopf zusammen. Ich schminkte mir mein Gesicht. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich sah viel besser aus als gestern. Mein Handy verriet mir das es kurz vor 12 war und Adam fast da sein müsste. Und dann klingelte es auch schon an der Tür. Das musste er sein. Also ging ich schnell nach unten und öffnete die Tür. Aber da stand nicht Adam, es war Zack. Mein Herz rutschte mir in die Hose.

Ich war kurz davor die Tür wieder zu, zu schlagen. Als Zack seinen Fuß zwischen die Tür schon. "Warte", sagte er eindringend. "Ich weiß du willst nicht mit mir reden. Aber gib mir eine 1 Minute bitte." Ich zögerte. Warum sollte ich? Ich wollte es nicht hören. Aber er fing schon an zu reden und ich öffnete die Tür wieder einen Spalt. "Ich liebe dich Kat! Aber ich liebe auch Miranda. Es fing an als du immer so viel am lernen warst. Ich hatte unheimlich viel Zeit mit Miranda verbracht und da habe ich entdeckt was sie für eine tolle Person ist." "Zack! Das kannst du dir in den Arsch schieben! Ich weiß was für eine Person Miranda ist. Sie war über 10 Jahre meine beste Freundin. Schon überraschend das ich es solange mit Ihr ausgehalten habe!" Die Wut kam wieder hoch. "Du kannst jetzt nicht so zu mir sein!", Er drückte aggressiv die Tür auf, so das ich zwei Schritte zurück gehen musste. "Zack!", Rief ich. "Hör auf!" Ich drückte mit voller Wucht gegen, aber er war gefühlte zwei Meter breiter als ich. "Ich habe drei verdammte Jahre gewartet endlich mit dir zu ficken! Und jeden Tag hast du mir deinen geilen Arsch vor die Nase gehalten!" Ich erschrak bei seinen Ausdrücken. "Was meinst du denn wie lange das noch so hätte gehen können? Das du kleine Schlange mich warten lässt?", Sein Druck in der Stimme ließ mich erzittern. So hatte ich ihn noch nie erlebt. "Ich bekomme noch das was mir zu steht, egal was es kostet!", Er drückte döller gegen die Tür und ich musste nachgeben. Ich fiel rückwärts auf den Boden und merkte, dass mein ganzer Körper zitterte. "Miranda hingegen hat mir immer ihre Fotze hin gehalten. Wir oft beim ficken, habe ich an dich gedacht!", Er atmete schwer und tritt in mein Haus ein. Ich konnte mich kaum rühren. "Zack, du machst mir Angst!", Quietschte ich und fing an rückwärts zu krabbeln. "Ich habe so lange gewartet, habe den Verständnisvollen gespielt und du dankst es mir so." Er war schneller als ich und packte mich am Bein. Ich fing an zu schreien. "Hör auf." Aber er dachte nicht dran. Er zog mich hoch und im nächsten Moment drückte er mich gegen die Wand. Ich winselte unter seinen harten Berührungen und versuchte mich zu wehren, aber ich war zu schwach. Er fing an meinen Hals zu küssen und mit seinen Händen über meinen Hintern zu streichen. "Ich will das nicht!", schrie ich so laut ich konnte, aber er atmete mir voller Erregung in mein Ohr. Doch im nächsten Moment wurde er ruckartig von mir weggezogen. Es war mein Retter. Mein Adam.

Den Arzt, den ich liebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt