13. Verloren! ✓

1.9K 68 11
                                    

Ich wache mit Schmerzen in allen Gliedern auf und stöhne leise. Ich versuche mich zu bewegen, was am Anfang eher schwierig ist, doch mit jedem Mal wird es einfacher.

Erst dann merke ich den weichen Untergrund und sehe, dass ich auf einem weichem Bett mit blau- gestreifter Bettwäsche liege und warscheinlich auch geschlafen habe. Oohh, ich liebe blau.

Ich schaue mich weiter um und sehe Holzwände mit Bildern daran und zwei Türen. Ich stehe auf und öffne die erste Tür, die, wie ich feststelle, in ein modernes Bad mit Wanne und Dusche führt. Ich schließe sie wieder und öffne die andere Tür. Dort geht es auf einen eher kurzen Flur raus, wo an den Holzwänden ebenfalls Bilder hängen. Ich gucke an mir runter und mir fällt auf, dass die Kleidung, welche ich anhabe, nicht meine eigene ist: Ich habe ein großes graues T-Shirt mit irgendeinem Muster darauf an und dazu eine schwarze Boxershorts. Da das Shirt mir viel zu groß ist, brauche ich überhaupt keine Hose anzuziehen.

Jetzt bleibt nur die Frage, WER mich umgezogen hat. Und der will ich auch gleich auf den Grund gehen, indem ich ganz vorsichtig die Treppe runtersteige, darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich habe Glück, dachte ich jedenfalls, doch da hat die vorletzte Stufe die Rechnung ohne mich gemacht. Als ich auf sie trete, ächzt sie unter meinem Gewicht etwas auf und ich halte sofort in meiner Bewegung inne. Ich lausche in die Stille und hoffe, dass ich den Inhaber nicht geweckt habe.

Weil es weiterhin ruhig ist, gehe ich vorsichtig weiter und finde mich Sekunden später in einem Wohnzimmer wieder. Dort sind die Wände, wie überall, auch aus Holz und mit ein paar Gemälden bedeckt. Ich gehe leise auf das Bild zu und schaue es mir genauer an. Ich studiere jede einzelne Linie und jeden Farbtupfer, der auf dem Bild sozusagen verewigt worden war. Ich bin so vertieft dabei auf das Bild zu starren, dass ich die Hände auf meinen Schultern erst gar nicht mitbekomme. Erst als mich eine Stimme aus meiner Gedankenwelt herausreißt, drehe ich mich erschrocken um und bleibe erst einmal starr stehen. Er grinst sein Grinsen, für dass ich ihm jedes Mal gerne eine pfeffern würde. Ich gehe soweit wie nur möglich von ihm weg und somit an die Wand und schaue ihn sauer an. Ich hebe meine Hand und spreche einen Spruch.

,,Motus!"

Doch nichts passiert. Ich schaue verwirrt auf meine Hände und dann in sein Gesicht, das aus dem Grinsen nicht mehr rauskommt.

,,Was hast du mit mir gemacht?!" Ich flüstere das bedrohlich leise, doch anscheinend zeigt das bei Kai so gut wie keine Wirkung.

Ich werde noch wütender als eben und will auf ihn losgehen, aber er hält mich wieder an den Schultern zurück, was ihn anscheinend überhaupt nichts seiner Kraft kostet.

,,Erst will ich eine Antwort, sonst..-" ,,Ja, was?"- unterbricht er mich, worauf ich meinen Todesblick aufsetze.

Er scheint das auch noch lustig zu finden, dieses Schwein! Er lässt mich los und hält die Hände abwehrend in die Luft.

,,Ist ja gut, du Hex- Mensch. Ich fürchte, dass du mich nun nicht mehr mit Zauberkraft töten kannst, denn... sie ist weg." Er sagt den letzten Satz ohne jegliche Regung, ich jedoch bin gerade dabei, meine Rachepläne zu schmieden.

,,Das.. das hast du..du nich-...nicht getan... Was fällt dir eigentlich ein?!!!"

Ich war noch nie in meinem Leben so wütend und ich sehe wie es endlich bei Kai einschlägt. Er sucht sich suchend um und fesselt mich mit Mühe, da ich wie verrückt an den Seilen zerre. Ich beiße, schlage und trete um mich wie noch nie zuvor und hoffe, dass ich irgendwas zu fassen kriege. Leider habe ich ihn nur kurz an seiner Schulter erwischt, wo jetzt mein Gebiss zu sehen ist. Aus ein paar Stellen tröpfelt sogar Blut.

Ich sehe siegessicher auf die Stelle und beginne gruselig zu grinsen.

,,Jetzt übertreibst du aber. Ich habe dich immerhin gerettet, du warst fast tot. Und..-"

,,Und da hast du nichts besseres zu tun, als mir einfach mir nichts, dir nichts die Zauberkraft auszusaugen?!" Ich habe mich schon etwas beruhigt und schreie nicht mehr wie eine Verrückte um mich.

Trotzdem würde ich ihm gerade die Eingeweide ausreißen, was ich aber Damon oder Stefan überlasse, wenn sie ihn finden. Ja, ich glaube fest daran auf Rettung vor diesem Psychopath. Da brennt mir plötzlich eine Frage auf der Zunge.

,,Wieso bist du jetzt überhaupt hier? Ich dachte, du steckst in deiner persönlichen Einzelhaft?" Ich schaue ihn interessiert an und warte die Antwort ab.

,,Ich... konnte fliehen." Ok? Das wars??

,,Das ist doch nicht dein Ernst. WIE??" Er schaut etwas genervt zu mir, aber eigentlich müsste ich diejenige sein, die genervt sein müsste. Bin ich auch immer noch!

,,Ich habe Blut auf dem Messer, mit dem ich Bonnie erstochen habe, noch Blut gesehen und benutzte es mit der Kraft, die ich ebenfalls von Bonnie hatte, um aus meinem Gefängnis auszubrechen. Und wie du siehst, stehe ich vor dir und erfreue mich bester Gesundheit." Das letzte sagt er selbstfällig grinsend und mein Hass wurde gerade um 10% größer.

Ich zerre immer noch an den Seilen und hoffe, er lässt mich hier noch raus. Als er meine lächerlichen Versuche sieht, muss er schmunzeln und schaut mir lange in die Augen.

,,Ich lasse dich nur frei, wenn du versprichst, mir nichts zu tun." Ich denke kurz nach.

,,Ich kann nichts versprechen..." Darauf belächelt er mich und will gehen.

,,Nein, warte! Mach mich bitte frei." Ich murmle den letzten Satz nur, aber trotzdem hat er ihn verstanden.

Darauf kommt er wieder zu mir auf das Sofa.

,,Versprichst du es?" Ich sehe ihm in seine grauen Augen, dann nickte ich.

,,Sehr schön."

Er befreit mich, woraufhin ich sofort meine Handgelenke in die Hand nehme weil sie echt schmerzen. Er klatscht einmal laut in die Hände, wo ich einmal zusammenzucke.

,,So, es gibt Essen. Was willst du? Pizza, Nudeln oder doch Pancakes?" Daraufhin verschwindet er in der Küche.

The One And Only Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt