24. Hochzeit ✓

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Ich parke mit meinem Auto und steige aus. Zum Glück ist es heute nicht allzu kalt, sonder wohlig warm. Ich überlege, ob ich der Braut einen Besuch abstatte oder lieber schnell mein Kleid bei Caroline abhole.

Ich glaube, dass Jo schon genug um die Ohren hat, also lasse ich sie lieber in Ruhe. Ich gehe auf das Gebäude, wo die Hochzeit stattfinden wird, zu und öffne die Tür. Vor mir stehen zu meiner Überraschung Elena und Damon, welche anscheinend nicht genug voneinander kriegen können.

,,Chrm Chrm!" Ich räuspere mich etwas lauter, damit die Turteltauben mich überhaupt wahrnehmen. Und tatsächlich... sie drehen sich zu mir um und bekommen große Augen. Ich hebe die Augenbraue und verschränke die Arme vor der Brust.

Ich bin echt froh, dass gerade noch niemand hier ist, sollte sie aber trotzdem wegschicken. Sieht sonst ein bisschen komisch aus.

,,Ich denke, ihr solltet woanders weiter machen, was auch immer ihr macht." Ich versuche streng zu schauen, was mir jedoch misslingt und Damon muss es natürlich bemerken.

,,Nicht lächeln, Kleine. Das verrät alles." Er zwinkert mir noch zu und verlässt so schnell wie möglich mit Elena den Raum. Nun stehe ich wieder alleine da.

Eine Weile bleibe ich so stehen, fange dann aber an, mir den Raum anzuschauen. Ein paar Vasen und Gemälde, mehr nicht. Ich bin gerade dabei, mir die Zeichnungen auf einer antik aussehenden Vase anzuschauen, als mein Handy vibriert.

Kai♡: Was machst du gerade?

Ich antworte jedoch nicht und lege mein Handy zurück in die Tasche, natürlich komplett ausgeschalten. Was er macht, interessiert mich im Moment überhaupt nicht, da er die Schuld trägt beim Einflößen von Vampirblut gegen meinen Willen. Soll er doch machen, was er will. Erst wenn das Blut raus ist und ich kein Vampir bin, werde ich ihm verzeihen. Leider hat unsere Familie die doofe Angewohnheit, sich immer in Schwierigkeiten zu bringen, nur hoffe ich, dass ich heute mal Glück habe.

Es wird immer später, es ist mittlerweile schon 15:17 Uhr, und alle
Plätze sind belegt. Mein Kleid habe ich dann noch abgeholt und ich muss wirklich sagen, dass es wunderschön ist. Ich habe vorhin Jo's Zirkel auch kennenlernen dürfen und sollte was passieren, ist dieser immerhin hier und beschützt uns. Ich habe ebenfalls kurzzeitig Caroline gesehen, die warscheinlich kaum diese Hochzeit erwarten kann und natürlich wegen meinem Kleid, aber sie ging kurz danach wieder, weil es irgendein Problem gab. Wobei ich glaube, dass das hauptsächlich an Elena und Damon liegt, die bis jetzt noch nicht erschienen sind. Anscheinend dauerte es bei denen doch etwas länger.

Irgendwann beginnt die Musik dann doch zu spielen, Caroline hat wohl die Schnauze voll, und wenig später kommen auch unsere beiden Turteltauben angelaufen. Elena richtet noch etwas ihre Haare und setzt ihr Lächeln auf, Damon ebenso. Die beiden laufen in Richtung Altar, wo Alaric schon sehnsüchtig auf seine Braut wartet.

Als die Musik sich ändert, geht tatsächlich die Tür zum zweiten Mal auf und herein kommt Jo in einem weißen Hochzeitstraumkleid. Sie strahlt und dabei glänzen ihre Augen total. Ich freue mich für sie, sie hat es auf jedenfall verdient. Sie schreitet weiter auf ihren Fast-Mann zu und kommt wenige Augenblicke später an, wo sie sich lächelnd zu Alaric dreht und beide ihre Hände miteinander verschränken. Alle warten gespannt auf Alaric's Rede.

,,Es ist wie ein Wunder, dass wir jetzt hier sind. Immer wieder wollte uns das Schicksal einholen, aber wir sind ihm davon gelaufen. Aber...weil unser Leben so war, hab' ich dich getroffen. Die schönste, witzigste, umwerfendste und brillianteste Frau, die ich je kennengelernt habe. Du inspirierst mich, du hast mir gezeigt, dass Glück in meinem Leben doch einen Platz hat. Deshalb will ich... dir versprechen, bei dir zu bleiben und dich zu lieben. Und gemeinsam mit dir dem Schicksal auszuweichen. Für den Rest unseres Lebens..."
Damit steckt er ihr den Ring an den Finger, während Jo eine Träne die Wange runterkullert.

Ich bin auch so knapp davor zu weinen, kann mich aber zurückhalten.
Nun bittet die Standesbeamtin Jo, ein paar Worte zu sagen.

,,Oh Gott... wie soll ich da mithalten-" dabei lachen die Anderen, wobei sie sich gerade die Träne wegstreicht.

,,-aber los geht's. Alaric Saltzman, du bist-ohh..." Plötzlich entsteht ein riesengroßer Blutfleck in Höhe ihrer Bauchmitte und alle schauen sofort alarmierend zu Jo, welche von Alaric etwas gerüttelt wird. Sie regiert jedoch nicht ganz gewollt. Sie schreit und kippt plötzlich in Ric's Armen zusammen.

Dann, wo ich es nie erwartet hätte, taucht Kai hinter ihr auf und schaut triumphierend hinunter zu seiner Schwester, die immer und immer schwächer wird. Alaric bettelt und ist schon so verzweifelt, dass er anfängt zu weinen.

,,Jo! Jo! Nein nein nein!" Sie reagiert aber nicht und bleibt auf dem Boden liegen. Jetzt redet Kai auch noch.

,,Ich wollte warten bis zum ,,bis das der Tod euch scheidet", doch das wär' zu deutlich gewesen, hmm?" Dabei tätschelt er Ric die Schulter. Dass er es wagt, ihn überhaupt noch anzufassen... ich sage jedoch nichts, ich taste mich nur weiter vor, um Kai so abzulenken, dass er das vergisst.

Er dreht sich zu uns und brüllt mit lauter Stimme: ,,Hab' ich nicht recht?!"

Jo's Vater steht sofort auf, aber Kai ist schneller. Er hebt die Hand und lässt einen derart hohen Ton erklingen, dass ich und alle anderen auch die Hände auf den Kopf legen und schreien.

,,Habt ihr mich vermisst?" Das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt!

,,Nein..? Na dann.." Wir schreien immernoch und er dreht, als ob er mich gehört hat, den Kopf zu mir und schaut mich eine Weile an. Er dreht seinen Kopf dann aber wieder weg und macht mit seinen Händen eine bestimmte Handbewegung.

Die ganzen Fenster zerspringen und kommen mit so einer Wucht auf uns zu, dass Elena, Damon, Jo, Ric und ich halb weggeschleudert werden. Ich merke noch, wie ich zwischen riesigen Glasscherben und Topferde liegen bleibe.

Das Letzte, was ich ich mitbekomme, ist, dass sich eine etwas kleinere Glasscherbe in meinem Oberschenkel und eine sehr große in meiner Brust versenkt. Ich bekomme Schnappatmung und röchele nach Luft. Doch anstatt Luft einzuatmen, spucke ich Blut aus. Das sieht gar nicht gu- auhhhhhh!!!

Eine schlimme Schmerzwelle zieht sich durch meinen Körper und wie, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wird alles leiser, dunkler und undeutlicher. Ich sehe immer weniger, kann nichts mehr fühlen, kann mich nicht mehr bewegen und hören tue ich auch fast nicht mehr. Die Schreie verstummen immer mehr und die Lichter verblassen, bis ich komplett in der Dunkelheit verbleibe... und das alleine.

Ich habe mich irgendwie meeega auf dieses und das letzte Kapitel gefreut😅😇denn jetzt geht's endlich richtig loooos!!✌️❤️😎

The One And Only Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt