The One And Only

17. ,,Wieder da." ✓

Stefan macht die Tür zu und steht erstmal nur da. Er hat anscheinend keine Ahnung, wie er mich begrüßen soll, nachdem ich mehr als 6 Wochen wie vom Erdboden verschluckt gewesen bin.

Als ich sehe, dass wohl seinerseits nichts mehr kommt, laufe ich an ihm vorbei ins Haus rein. Alles sieht noch gleich aus, das ist gut. Aber vorallem interessiert mich, was sie mit meinem Zimmer angestellt haben. Bitte lass sie nichts aus- oder umgeräumt haben.

Ich renne schnell die Treppe hoch und laufe schnurstracks auf die Tür meines Zimmers zu. Sofort wird diese aufgerissen. Ich schaue mich in dem Raum, auf der Suche nach Änderungen um, kann jedoch keine finden. Zum Glück!

Ich lasse mich glücklich ins Bett fallen und schaue auf den grünen Balchadin, welcher über dem Bett festgemacht ist. Es ist zu schade, dass ich über keinerlei Magie mehr verfüge. Das werde ich warscheinlich noch mit Stefan, Damon und meinen, beziehungsweise deren Freunden besprechen müssen. Somit gebe ich ihnen einen weiteren Punkt auf der Liste 'Gründe für Tod von Kai Parker'.

Bei dem Gedanken muss ich einfach lächeln. Es wäre witzig für Umstehende. Stefan wird vielleicht mich umarmen und Damon... apropo, wo ist er?

Ich gehe raus und schließe die Tür. Als ich gerade dabei bin die Treppe runter zugehen, höre ich ein Geräusch, welches aus dem Zimmer des gerade erwähnten Kerls zu kommen scheint. Ich gehe näher und lege mein Ohr an die Tür. Dabei höre ich leider etwas zu gut und viel.

,,Oh...oh Damon! Ic-.. Ich kann- noch ein bisschen... oh, oh ja... ich komme!

Ihhhh, ist das widerlich. Ich würde sagen, Damon scheint gerade mit Elena Sex zu haben. Wenn man allerdings die Nichte von ihm ist, hört es sich eklig an und man würde alles hören, nur nicht DAS!

Ich wende mich mit angewidertem Gesicht ab und gehe runter, zurück zu Stefan. Dieser sitzt auf der Couch mit einem Bourbon und zieht warscheinlich das gleiche Gesicht wie ich. Er versucht angestrengt, nicht diese Laute von oben wahr zu nehmen, was gar nicht so einfach mit Vampirgehör ist. Ich leide mit ihm.

Als Zeichen der emotionalen Stütze, nehme ich mir ebenfalls ein Glas und setze mich neben Stefan, während ich ihm eine Hand auf sein Bein lege. Er schaut zu mir und verdreht die Augen. Ich lache bei dieser Geste. Er kann das nur gequält nachmachen.

,,Rede mit mir über irgendwas, bitte! Ich will das nicht mehr hören!"

Ich überlege, dabei fällt mir ein, worüber ich mit ihm reden wollte. Ich setze mich gerade hin, räuspere mich und bekomme die Aufmerksamkeit von Stefan.

,,Ich bin eine Andere geworden, während ich weg war."

Diesen Satz lasse ich einfach so im Raum stehen und warte auf seine Reaktion. Er zieht nur die Augenbrauen hoch.

,,Und...?"

,,Ich war bei Kai... die ganze Zeit."

Ich traue mich nicht, ihm in seine Augen zu sehen, also starre ich in mein Bourbonglas. Er nimmt meine Hände in seine und deutet mir an weiter zureden.

,,Und... er hat mir an dem Tag, wo ich von ihm aus der Highschool getragen wurde, versehentlich, was ich jedoch nicht glaube, meine gesamte Magie weggezogen und deshalb bin ich anders. Denn ich bin keine Hexe mehr."

Ich schaue ihm in seine Augen und sehe diesmal etwas. Wut, Trauer aber am meisten sehe ich Mitgefühl für mich. Denn er weiß, wie gerne ich zaubere und dass ich mich auch so gut schützen konnte. Tja, jetzt geht nichts mehr von beiden. Ich vermisse das jetzt schon, weil ich das nie mehr machen kann. Meine Leidenschaft, mein Ein und Alles ist weg, nun hat Kai sie und warscheinlich wird er dadurch sogar noch stärker.
Das ist zwar nicht gerade toll, aber es gibt schlimmeres.

Es ist ruhig im Raum, weil niemand von uns weiß, was er sagen soll. Die Stille ist etwas unangenehm, aber ich will jetzt nicht damit anfangen, vom Wetter zu sprechen wie in all den Filmen. Ich starre nur an die Wand und trinke währenddessen meinen Bourbon.

Ich höre Treppengetrampel und wenig später kommen Damon und Elena die Treppe runter. Als sie den Raum betreten und neben Stefan mich erkennen, rennt Damon ganz schnell auf mich zu und drückt mich so fest, dass ich mir einbilde, meine Rippenknochen knacken gleich.

,,Da..mon..., Lu-.. Luft!"

Sofort lässt er locker und schaut mich gründlich mit diesem prüferischen Blick an.

,,Wieder da."

Er geht über meinen gesamten Körper und bleibt schließlich an meinen Augen hängen.

,,Irgendwas an dir ist verändert. Ich weiß nicht was, aber eine Veränderung gibt es!"

Mist, der kennt mich zu gut.

Ich versuche ihm weiterhin in die Augen zu schauen und dabei ,,Mir fehlt nichts." zu sagen, doch anscheinend bin ich eine grausame Lügnerin.

,,Du lügst! Sag mir, was ist passiert?! Stefan?"

Das wirkt sogar bedrohlich, ohje...

Stefan schaut zu mir und dann wieder zu Damon.

,,Sie soll es dir selbst sagen." Jetzt guckt Damon besorgt zu mir rüber. Ich seufze, wieso muss er auch immer alles ausplaudern?

,,Ich habe meine Magie verloren, sonst nichts."

,,Du hast WAS??!"

Bei Damons lautem Ton zucke ich zusammen und schaue ihn wie ein verletztes Reh an. Fuchsteufelswild steht er auf und geht quer durch den Raum, immer wieder. Dann bleibt er stehen.

,,Wie ist das passiert?" Ich antworte nicht. Ich habe zu große Angst vor der Antwort.

,,Wie ist es passiert?!" Erneut zucke ich zusammen. 

,,Jetzt reiß dich doch mal zusammen. Das ist deine Cousine 4. Grades, die du hier anschreist!"

Stefan steht auf und geht auf seinen Bruder zu.

,,Sie soll die verdammte Frage beantworten!"

Das darf nicht wahr sein. Ich hasse das, wenn mich jemand anschreit, sonst wird das noch schlimmer.

,,Ist ja gut, Damon. Kai hat sie mir außversehn abgesaugt."

Damon starrt mich erstmal nur an, bis Leben in ihn kommt und er das nächstbeste Etwas nimmt, um es an die Wand zu schmeißen. In dem Fall, ein antik aussehende Vase. Beim dem Aufprall wird Damon von Elena weggezogen und aus dem Raum gebracht. Nun sind Stefan und ich wieder allein.

,,Immerhin höre ich nun kein Gestöhne mehr."

Das ist das letzte, was er sagt, bevor ich in Lachen ausbreche, wo auch Tränen fließen.