【Kᴀᴘɪᴛᴇʟ¹⁷】

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Nachdem Treffen mit Jeff fahre ich  wieder nach Hause, wo auf mich unerwartet Ärger erwartet. Mein Vater steht wütend im Wohnzimmer, da dieser mit mir zu reden verlangt. Ängstlich wie ich gegenüber ihm bin, habe ich eine Befürchtung, weshalb mein Erzeuger außer sich ist. Langsam betrete ich das Wohnzimmer, in welchen nicht nur mein Vater-, sondern auch meine besorgt aussehende Mutter auf mich warten. »Wo warst du solange? Und wie um Himmelswillen siehst du denn aus? Antworte!«

Zornig mustert mich der Oberhaupt der Familie und wartet auf eine Erklärung mit der Gebärdensprache. Da ich selbstverständlich Angst habe, ihn nicht von der Sache mit Jeff zu berichten, bleibe ich schweigsam und horche sein Befehl nicht. Diese Antwort gefällt ihm nicht, weshalb er erneut das Wort erhebt und von mir verlangt, es aus zu spucken.

In dieser Situation finde ich keine einfache Ausrede mit welchen ich die Frage und die Wut meines Vaters besättigen kann. Auch wenn ich mich vor den kommenden Konsequenzen fürchte, will und kann ich meinen Kameraden nicht verpetzen. Als ich weiterhin keine Antwort von mir gebe, reißt der Geduldsfaden meines Vaters endgültig und klatsch mir mit der offene Hand ins Gesicht. »Wer nicht gehorchen will, der muss fühlen«, sagt er kühl ehe er das Wohnzimmer verlässt und in seinem Büro verschwindet.

Nachdem er endlich den Raum verlässt, kann ich meine Tränen nicht zurück halten und lasse diese freien Lauf, während meine rechte Hand an der Stelle meiner Wange ruht, auf welcher er noch vor Minuten, mir eine verpasste. Meine Mutter, die hilflos an der Seite steht, eilt als sie die aufkommenden Tränen sah zu mir und nimmt mich in die Arme.

»Mein armes Liebling...es tut mir so leid«, entschuldigt sie sich und lässt es zu, dass ich mich bei ihr ausweine. Mit aufmunternden Worten tröstet sie mich und streicht behutsam meinen Rücken rauf und runter. Als ich mich allmählich wieder beruhige, bringt meine Mutter mich ins Badezimmer, wo sie mich anschließend verarztet. Wie eine professionelle Ärztin eben, versorgt sie die Verletzungen und beginnt ein Gespräch an.

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»Und du willst wirklich nicht darüber reden?«, erkundigt sie sich, was ich mit einem Kopf schütteln verneine. Geschlagen seufzt sie auf als ihr etwas anderes in den Sinn kommt. »Und wie läuft es mit dem Tagebuch? Verwendest du es denn überhaupt?« -"Witzigerweise ja und es befreit einen. Ich muss zugeben, dass es wirklich eine gute Idee von dir war, mir eines zu schenken. Danke, Eomma", bedanke ich mich  bei ihr, was sie erleichtert.

»Wenigstens bei das habe ich was gut gemacht«, freut sie sich halbwegs, doch überhört man ihre Sorge keineswegs. "Eommaaaaa. Jetzt denkt doch nicht so negativ über dich. Du bist eine spitzen Frau und machst vieles mehr richtig als andere Mütter! Du bist meine Super Eomma!", muntere ich sie auf, was tatsächlich zu klappen scheint. "Mach dir bitte einfach keinen zu großen Kopf um mich!", meine ich und lächelnd nickt sie zu.

Nach der Unterhaltung mit meiner Mutter, trotte ich, samt Schultasche zu meinen Zimmer, in welche ich mich müde auf dem riesen Bett schmeiße. Auch wenn ich am liebsten jetzt schlafen und vor mich hin träumen möchte, entscheide ich mich vorerst dagegen, da nun lernen ansteht.

Aber auch nachdem dies erledigt war, hole ich aus meiner Tasche das Tagebuch raus, um darin meine heutigen Ereignisse zu notieren. Lee Jeff ist mittlerweile der Zweite, der mir sein tiefstes Geheimnis erzählte und nun frage ich mich, wer noch alles auf die Idee kommen wird, mich als Seelenklempner zu missbrauchen. In diesen Abend vergeude ich sogar keinen Gedanken daran, "Red" zu schreiben oder überhaupt an ihn und an den üppigen Mitschüler zu denken.

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ꇙɪʟᴇɴᴄᴇ  ℘sʏᴄʜᴏ☘ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt