【Kᴀᴘɪᴛᴇʟ⁶】

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Am nächsten Tag verläuft der Schultag recht langweilig. Teste, Schulaufgaben, Abfragungen und eine Menge Hausaufgaben, die unmöglich an einem Tag zu bearbeiten sind. Aber was erwartet man auch von eine hochangesehene, reichen Schule auch anders? Wer aus sich was machen möchte, der muss hart arbeiten, denn die ganzen Mühen machen sich letztlich aus.

Viele könnten nun denken, dass diese Schule eine Oberschule sei, doch ist sie tatsächlich nur eine Mittelschule, die aber ermöglicht, an eine noch besseren Oberschule angenommen zu werden. Aber für mich ist es klar, dass ich keine weiterführende Schule besuchen werde, sondern dann zuhause Privatunterricht von den besten Lehrern Landesweit, erhalten werde. Der Aufenthalt dieser jetzigen Schule soll nur ein Zeitvertreib für mich sein, damit ich hier wenigstens meinen Abschluss schaffe.

Was er jedoch in nahe Zukunft werden möchte, weiß ich nicht, da ich noch nie so richtig über meine Zukunft nach der Schule, nachgedacht habe. Wie denn auch, wenn ich momentan viele Probleme habe, die ich wahrscheinlich nie zu bewältigen bekomme. Ich fühle mich allein und machtlos. So als hätte sich die gesamte Schule gegen mich verschworen.

Heute zum Beispiel hätte man meinen Gedicht weiter vorgelesen, doch ich machte den Anschein, meinen Gedicht nicht dabei gehabt zu haben. Doch dies war gelogen. Ich hatte ihn dabei, aber traute es mich nicht mehr zu. Niemand sollte meine Gefühle verstehen und die Tatsache, dass ausgerechnet der Klassensprecher, einen Einblick auf mein Inneres bekam, beglückt mich überhaupt nicht. Mir machten seine Worte noch zu schaffen und auch der Zettel mit der Suizid Bitte, hat sich tief in meinem Gehirn verankert.

Doch einfach sterben werde ich ganz bestimmt nicht.

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Als auch der heutige Schultag ein nahes Ende findet, bestreite ich trostlos den Schulflur ehe ich auf meinen Schließfach trotte und diesen mit einer Zahlenkombination, öffne. Darauf entnehme ich meinen Block, in welchen ich mein Gedicht versteckt hatte und schließe die blaue metallische Tür wieder zu. Mit dem Block in meinen Händen, laufe ich nach draußen, wo auf mich schon mein Fahrer wartet.

Wohlbemerkt bin ich nicht arm oder in der mittelschicht, jedoch ist es keiner an dieser Schule, weshalb Stand der Familie und Geld keine große Rolle spielt. Dennoch gibt es hier Mobber, sowohl Opfer, die zu unrecht fertig gemacht werden. Leider gehöre ich zu den Opfern, auch wenn ich nicht der Einzige bin.

Tatsächlich gibt es noch einen, der ebenfalls von jeden noch schlimmer gemobbt und erniedrigt wird als ich und nur weil er übergewichtig und in Augen der anderen zu "hässlich" ist. Um ehrlich zu sein, tut der Junge mir schon leid, doch nie gab es bisjetzt die Möglichkeit, sich zu begegnen, da sich der fettere Junge in den Pausen versteckt.

Bei dem Gedanken an den anderen Jungen, verlasse ich das Schulgebäude und ein starker Wind begrüßt mich voller Elan. Überrascht vom plötzlichen Windstoß lasse ich meinen Block auf dem Boden fallen, doch hebe ich es sofort auf als mir mein Fahrer zu hupt.

Deshalb erhöhe ich meinen Gang und renne zum Auto, um den Fahrer nicht ewig warten zu lassen. Doch durch meine Eile, bekomme ich anscheinend nicht mehr mit, wie durch die Schnelligkeit, das lose Blatt Papier vom Block hinunter rutscht und letztlich vom Wind sanft weg gefegt wird.

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ꇙɪʟᴇɴᴄᴇ  ℘sʏᴄʜᴏ☘ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt