【Kᴀᴘɪᴛᴇʟ⁷】

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Endlich zu Hause angekommen, begebe ich mich in die Küche, da mich das Mittagessen erwartet. Eine Bedienteste teilt mir beim Eintreten mit, dass meine Eltern noch auf der Arbeit sind, doch bald Heim kehren werden. Diese Information kommentiere ich mit einem Nicken, um zu deuten, dass ich verstanden habe und nun alleine mein Essen verspeise. Es stimmt mich noch trauriger, zu hören wie wenig Zeit meine Eltern für mich investieren, doch kann man nichts ändern.

Als ich auch mit speisen fertig bin und satt ins meinem Zimmer latsche, beginne ich direkt fleißig am Schreibtisch, meine Hausaufgaben zu machen. Meinen Block, welchen ich mitgenommen habe, leg ich auf dem Tisch und öffne diesen. Zu meinen Schrecken, muss ich feststellen, dass mein Gedicht, welches da innen lag, nicht mehr vorhanden ist und panisch weite ich die Augen.

Bitte nicht!! Ich darf es nicht verloren haben!...

Schleunigst will ich mich auf der Suche machen, ohne Anhaltspunkte zu haben, wo ich es verlor. Bevor ich aber mit dem Suchen begingen konnte, ertönt eine Nachricht an meinem Computer, welche den ganzen Tag an war. Irritiert, wer mir schreibt, gehe ich zu meiner Schreibmaschine und checke meine E-Mail ab. Tatsächlich erhielt ich eine Mail von einem unbekannten Absender.

Nervös darüber, wer ausgerechnet mir schreibt, klicke ich mit der Maus auf die Mail und erschrocken öffne ich meinen Mund als ich verstand, was auf dieser Mail verfasst worden ist.

Stumm
...................
[...] zauberhaften - unaussprechlich
großen Liebe stehn
und fühlen - daß meine Worte
nicht nur Schaum
und ungelebter Traum
im ewig weiten Raum warn

sondern Wahres - Edles
aus meinem tiefsten Herzen
das selbst in Schmerzen
noch liebliches zu senden

und Trost zu spenden...

Ja - das ist mein tiefster Wille

[...]

Das ist mein Gedicht!

Voller Schock lese ich mir die folgenden Zeilen erneut durch, um mich zu vergewissern, ob es sich hierbei wirklich um meinen eigenen Gedicht handelt. Und tatsächlich überstimmen diese Sätze haargenau mit seinem Geschriebenen ein. Es ist für mich durchaus unangenehm, dass nun ein Zweiter, einen kompletten Einblick auf meine Gefühlen bekam und nichts lieber würde ich jetzt zu den Absender fahren, um mein Eigentum zurück zuholen.

Doch wer ist das?

Neugierig scrolle ich in der Mail weiter nach unten, um sicher zu gehen, ob noch etwas dazu geschrieben worden ist und ob man irgendwie den Adressanten durch einem Namen identifizieren kann. Der Name der E-Mail selbst lautet www.imnotthefakeone@gmail.com und beim realisieren des Namens muss ich schmunzeln. Weshalb, weiß ich nicht, doch irgendwas in mir sagt, dass diese Person ebenfalls anders als andere Personen sei.

Jemand, der sich nicht als eine Kopie der heutigen Gesellschaft ansieht, sondern sich selbst treu bleibt und ein Unikat ist. Hinterfragt man, woher ich dies wissen solle, so hätte ich- könne ich sprechen, geantwortet, dass ich gute Menschenkentnisse besitze. Eine Stärke mit der ich Menschen schnell durchschauen kann. Seien sie noch so schauspielerisch begabt. Ich finde immer die wahre Persönlichkeit hinter der Fassade heraus.

•| ⊱✿⊰ |•


Nachdem ich die Mail bis nach unten scrollte, erkenne ich tatsächlich eine weitere Nachricht, die unter dem Gedicht geschrieben wurde. Einen kleinen Text, doch ohne einen Namen. Interessiert lese ich mir den unten geschriebenen Text durch, um Anzeichen auf den Verfasser zu finden. Auch wundere ich mich, woher diese Person wusste, von wem dieses Gedicht stammt.

Unknown:
Ehm.. Hi^^ Ich habe vorhin dein Gedicht in einem Busch im Schulgarten gefunden und habe es dann mitgenommen.
Es ist doch deines, oder?..

Silence:
Doch, doch. Es ist meines!
Aber woher wusstest du,
dass es mir gehört &
vor allem... Wer bist du?

Unknown:
Also...Es war eigentlich ziemlich plausible, dass es nur von dir kommen kann. Immerhin handelt es sich um Stummheit oder so in etwa... Und dann bist du mir halt als erster in den Sinn gekommen, da du.. Eben stumm bist?... Sorry.
Oh. Und nenn mich einfach Red.^^

Silence:
Wow...und deswegen musste man sofort an mich denken?
Toll. Naja, ist auch egal..
Red also? Wieso Rot?

Unknown:
Weil die Farbe rot für so viele Bedeutungen stehen, aber meine Favoriten sind rot wie die Liebe und rot wie Blut. xD
Sorry, bin ein bisschen creepy.
Btw...Mir gefällt dein Gedicht sehr, aber ich kann auch gute Gedichte oder Zitate schreiben! ^-^

Silence:
Uhm...Danke? Und verstehe.
Rot ist aber wirklich eine wunderschöne Farbe. Mit Rot kann man so vieles zum Ausdruck oder geheime Botschaften überbringen. Zum Beispiel einen verführen oder einen warnen. Idk... Wenn du creepy bist, dann bin ich der König der Creepypastas. :D
Aber klar. Sende mir mal einen. :)

Unknown:
Creepypastas*-*
I love it!!
Ohhh, okay :3
"Glaubwürdigkeit und Respekt erlangst du nicht durch das was du sagst, sondern durch das, was du tust."
Hehe :3

Silence:
Wohl wahr.
Aber das hast du vom Internet, stimmst? :D

Unknown:
Mist, ich wurde ertappt..
Okay, okay xD Dann eben noch eines.
"Wenn du das Gefühl hast, nicht in diese Welt zu passen, liegt es vielleicht daran, dass du hier bist, um zu helfen, eine neue Welt zu erschaffen."

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ꇙɪʟᴇɴᴄᴇ  ℘sʏᴄʜᴏ☘ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt