【Kᴀᴘɪᴛᴇʟ¹⁴】

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Wieder zurück im Unterricht kreisen meine Gedanken  erneut zu den Üppigen, der mich mit unterschiedlichen Emotionen ansah. Eigentlich habe ich mir erhofft, dass mein Kamerad glücklich wäre als der ich ihn fand, jedoch kam bloß seinerseits die pure Überraschung und dann noch die hitzige Flucht. Vielleicht könnte es auch daran liegen, dass er mit meinem Fund nicht rechnete, sondern weiter versteckt bleiben würde.

Nach der Schule würde ich mich mit diesem unbekannten Person treffen, weshalb ich mir um anderen Gedanken machen müsste. Ich weiß nicht, was mir bevor steht, aber bete, dass ich wieder heil daraus komme. Als auch die letzten Minuten der letzten Unterrichtsstunde weilen, macht sich das ungute Gefühl in meinem Bauch bemerkbar und als es auch zu Ende gongt, zucke ich zusammen.

Dieses kommentieren meine Kameraden mit Gekicher ehe alle ihre Schul-Utensilien in ihren Taschen räumen und den Klassenraum mit Erleichterung verlassen, in Richtung Freiheit. Auch ich packe alles zusammen und nehme den Weg zum dunklen Schulkeller. Mit schwankenden und ängstlichen Schritten passiere ich die Stufen nach unten. Nur die Taschenlampe, welches von meinem Handy auskommt, spendet mir ausreichend Licht, da die Glühbirne im Untergeschoss defekt ist.  

Unten angekommen mache ich mich auf das Kommende bereit und warte mulmig auf die Person. Nachdem auch nach mehreren Minuten keiner kam, glaube ich, vergessen zu werden, worauf ich wieder Kurs auf die Treppe nehme. Dies wird allerdings zur nichte gemacht als mich zwei starke Hände an die Schulter packen und mich wieder zurück ziehen. Von dieser Tat überrascht, lasse ich beinahe mein Handy fallen, aber schaffe es, den Griff drum zu stärken.

Überrumpelt vom plötzlichen Ziehen werde ich gegen eine Wand gedrückt und ein Zischen entweicht meiner Kehle. Die starken Hände, die meine Schultern umgreifen, sinken zu Boden und der Griff löst sich. Da der ich beim dagegen knallen, die Augen zukneifte, öffne ich zaghaft diese und beleuchte kurz darauf die Silhouette meines Gegenübers. Nun zischt der andere auf als der Strahl ihm direkt ins Gesicht geleuchtet wird und zu erkennen ist der Kapitän des Basketball Teams Kim Jihun.

Dieser reißt mir das Handy aus der Hand und konfrontiert mich darauf mit der ersten Frage. »Bist du allein?« Verständnislos welchen Sinn diese Frage haben soll, bejahe ich mit einem stumpfen Nicken. Ich wüsste auch keinen Grund, warum ich jemanden davon mitteilen sollte, denn immerhin ist es eine Angelegenheit zwischen uns. Doch frage ich mich, weshalb er  mir diese Zettel zugeworfen hatte. Dabei weiß ich, dass ich niemals eine Antwort darauf erhalten werde. Nun gibt der Sportler mir das Handy wieder zurück mit der Mahnung, ich solle besser aufpassen. Erneut nicke ich, worauf ich das Handy in meiner Hosentasche verschwinden lasse.

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»Also pass gut auf«, beginnt er nach Minuten des Schweigens zu reden und abwartend mustere ich ihn. »Folgendes: Ich habe dir die Zettel  geschrieben, aber nur weil du mich abfuckst. I mean, klar kannst du nicht reden, aber irgendwie muss es doch scheiße sein?...Ach fuck off. Ich rede grad nur Müll. Die Sache ist die: Ich habe neulich von paar Bekannten gehört, dass die die stumm sind, die aufregendesten Geschichten haben und man bei ihnen die ganze Frust ablassen kann. Wie denen die tiefsten Geheimnisse erzählen, um sich selbst besser fühlen zulassen.

Ich vertraue dir mal soweit, dass ich dir mein größtes Geheimnis erzähle, welches ich die ganze verfickte Zeit mit mir trage. Du bist doch eine vertrauenswürdige Person, nicht wahr? Dann kann man bei dir doch sicher sein, dass du niemanden davon in irgendeiner Weise erzählst? Denn sonst kassierst du einige Schläge. Verstanden, Schönling?« Von diesen neu gewonnenen Information bin ich  deutlich überfordert und weiß nicht wie ich darauf reagieren soll, denn so ein Schwachsinn habe ich noch nie gehört.

Und wieso sucht er sich keinen Tauben?!

So einem Irrsinn kann selbst ich nicht glauben und frage mich insgeheim, ob mein Kamerad noch ganz dicht sei. Zwar könne man mir trauen, sodass ich niemanden davon jemals erzählen würde. Jedoch kann ich nicht ganz verstehen, warum man mich dazu nutzt, Bürden auf einen zu werfen. Ich habe doch selbst Probleme, die ich niemanden mitteilen kann und nun soll ich mir noch Probleme anderer anhören, die mich auch noch demütigen und mir drohen? Auch wenn ich es nicht einsehe, als Seelenklempner zu fungieren, nicke ich letztlich und stimme ihm zu.

Jedoch habe ich da noch nicht geahnt, wie dieses Geheimnis mich seelisch belasten wird, denn während Jihun sich beim erzählen freier fühlt, kommt es mir vor, als würde ich mich Stück für Stück schwerer fühlen. Meine Augen von Verarbeitung der Informationen geweitet, starre ich den Sportler fassungslos an. Nicht vorhersehbar,  dass dieses Geheimnis nicht das Letzte ist, welches ich willenlos erfahren werde.

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ꇙɪʟᴇɴᴄᴇ  ℘sʏᴄʜᴏ☘ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt