Destiel OS

Morgenroutine

„Gutnmorgn, Cas."
„Guten Morgen, oder eher guten Mittag, Dean.", erwiderte ich mit einem Lächeln. Dean sah unheimlich niedlich aus, wenn er gerade aufgestanden war. Die verwuschelten Haare, die noch halb geschlossenen Augen und das Gähnen im Minutentakt. Das war Dean am Morgen. Oder Mittag. Je nach dem, wann er aufstand.

Jeden Tag kam er in die Küche getapst, ich hatte, da ich immer vor ihm aufstand, bereits vorher Kaffee gemacht. Er schnappte sich seine Tasse und ließ sich mir gegenüber auf einen Stuhl plumpsen. Dabei stöhnte er, als hätte fünf Gräber in einer Nacht aussheben müssen, und das bei Bodenfrost. Jeden Morgen dasselbe, und ich fand es wahnsinnig süß.

Während er trank las ich meist im Internet die Nachrichten oder blätterte in einer Zeitung. Viel sprachen wir nicht, doch das Schweigen, welches herrschte, war nicht unangenehm.

Wenn er dann seinen Kaffee leer getrunken hatte, stand er auf, schnappte sich meine und seine Tasse, stellte sie mit der Bemerkung „Abwasch mach ich später" auf die Spüle und drehte sich zu mir. Ich war bis dahin aufgestanden und er schlag seine Arme um meine Hüfte. Dann legte er seine Stirn an meine und schaute mir tief in die Augen. Diese waldgrünen Augen fesselten mich. Sie ließen mein Herz jeden Morgen höher schlagen.

„Ich liebe dich, das weißt du, oder?", kam die Standardfrage. Obwohl er sie jeden Tag beim Frühstück stellte, meinte er sie nicht einmal weniger ernst.

„Das weiß ich.", antwortete ich, seinen Blick erwiedernd. Das war jeden Tag aufs neue der Moment, in dem er sich entspannte, die Augen schloss, sich herunterbeugte und mich küsste. Ich erwiderte wie immer den langen, sanften Kuss, bis er sich wieder löste. Ich hatte als Engel den Vorteil, das ich meiner fleischlichen Hülle länger den Sauerstoff entsagen konnte, als mein menschlicher Freund seinem Körper. So musste er meistens den Kuss abbrechen. Mir machte es nichts aus und Dean im Grunde auch nicht. So lief es jeden Tag. Eine Normalität, die weder er noch ich vorher gekannt hatten.

Ich wünschte, es würde immer so bleiben.