Love is love.

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"Cas? Cas, wach auf!" Eine dünne Verzweiflung war in der Stimme des jungen, blonden Mannes zu hören, als er seinen Freund an den Schultern packte und schüttelte. Dieser regte sich nicht. Sein Kopf schlackerte unkontrolliert hin und her. „CAS?" Die Verzweiflung war in blanke Panik umgeschlagen. Einen weiteren Moment bekam der Blonde kein Lebenszeichen von seinem Freund. Dann holte der Schwarzhaarige plötzlich einen tiefen Atemzug. Er öffnete die tiefblauen Augen und starrte in die waldgrünen seines Gegenübers. „Dean...?", fragte er dann leise und offensichtlich irritiert. Der Blonde, Dean, war, sobald Cas sich regte, in sich zusammengesackt. Die Anspannung war aus seinem Körper gewichen und seine Miene drückte eine unvorstellbare Erleichterung aus. Cas lag auf dem Asphalt einer zweispurigen Straße. Einige Meter entfernt befand sich ein Fußgängerüberweg. Und noch einige Meter weiter stand ein dunkelblaues Auto. Es war offensichtlich von der Straße abgekommen, und seine Schnauze schien nur noch Millimeter von der Schaufensterscheibe des kleinen Reisebüros am Straßenrand entfernt zu sein.

All dies schien Cas erst jetzt bewusst zu werden. „Was zur Hölle ist - ", er brach ab, der Rest der Frage, die an den über ihm knienden gerichtet war, ging in einem Hustenanfall unter. „Wow, ganz ruhig, Cassie!" Vorsichtig richtete Dean den röchelnden jungen Mann auf. „Du wurdest angefahren, beziehungsweise von dem Auto da vorne gestreift. Tut dir irgendwas weh?" Er ließ seinen Blick über den anderen wandern, konnte aber außer einigen kleineren Aufschürfungen an den Armen keine Verletzungen entdecken. „Nein, ich denke, es ist alles soweit in Ordnung...", erwiderte Cas, dem alles gerade ein wenig zu schnell zu gehen schien. Der Blick des anscheinend jüngeren Mannes wanderte zwischen seinem Freund und dem Unfallauto hin und her, und allmählich schien er zu begreifen. „Mir geht es gut.", bekräftigte er dann noch einmal die eigene Aussage und ließ sich von Dean auf die Füße ziehen.

Sie sahen sich einen Moment in die Augen. Die blauen Cas' waren ruhig und warm, die grünen Deans noch immer sorgenvoll, aber zugleich erkannte Cas die Erleichterung darüber, dass es ihm gut ging. Im nächsten küssten sie sich. Es war ein sanfter und zugleich stürmischer Kuss. Während Dean Cas damit unter allen Umständen deutlich machen wollte, wie wichtig der Schwarzhaarige ihm war, erwiderte Cas ihn so sanft und ruhig er konnte, sodass Dean nicht bemerkte, dass er eben gelogen hatte. Sein Brustkorb schmerzte höllisch und er war sich sicher, dass er zumindest eine angebrochene Rippe hatte. Doch das war gerade nicht relevant, darum würde er sich später kümmern. Wichtig war nur, dass Dean sich keine Sorgen machte. Dass sie noch immer auf der Straße standen, von Schaulustigen umring und mittlerweile auch gefilmt wurden, war beiden völlig egal. Auch die junge Frau, die den Unfall verursacht hatte, musste sich erst einmal gedulden.

Destiel OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt