Ein letztes Wort

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„Cas!"
Alles in mir schrie. Ich brauchte ihn jetzt, mehr als je zuvor. Ich spuckte, das Blut war kurz davor, meine Lunge zu füllen. Wo war Cas? Er musste mich nicht heilen, das konnte er momentan ohnehin nicht, ich wollte das hier lediglich nicht allein durchstehen.

Ich krümmte mich. Meine Muskeln spielten verrückt, Krämpfe durchzuckten meinen Körper, Sterne tanzten vor meinen Augen. Lange würde ich es nicht mehr aushalten. Leises Rauschen, das meines eigenen Blutes oder der Flügel eines Engels?

„Dean?"

An meinen aufgeplatzten Lippen zupfte ein kleines Lächeln. Auf ihn war Verlass.
„C...Cas?", röchelte ich, wurde dann jedoch von einem Hustenanfall unterbrochen.

„DEAN!" Aus der Stimme meines Engels war Panik herauszuhören. Er kam zu mir gerannt, ich konnte seine Angst um mich förmlich spüren. Als er neben mir auf die Knie fiel, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Cas musste nun zusehen, wie es mit mir zu Ende ging. Das hatte er nicht verdient. Anders herum konnte ich jetzt aber nicht allein sein. Beinahe mein gesamtes Leben war ich auf eine gewisse Art und Weise allein gewesen. Sicher, Sam war da gewesen, doch einen Freund hatte ich nie gehabt. Für Sam war ich immer verantwortlich gewesen. Mein kleiner Bruder, den ich aus dem Feuer gerettet und den ich um jeden Preis immer hatte beschützen sollen. Doch nie hatte sich jemand wirklich um mich gekümmert, hatte mich beschützt.

Cas hatte meinen Kopf in die Hände genommen, in seinen Augen, die voller Angst und Hilflosigkeit waren, schwammen Tränen.
„Dean, ich... ich...", er brach ab. Doch ich verstand ihn, auch ohne Worte.

Mein Mund hatte sich bereits wieder mit Blut gefüllt. Schmerzen hatte ich keine mehr. Ein letztes Mal spuckte ich die rote Flüssigkeit aus. Etwas musste ich noch loswerden.
Ein letztes Wort.

„Danke."

Destiel OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt