Kapitel 12

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„Versteh mal einer Jungs!" Meine Stimme unterbrach die Stille, die sich zwischen Becks und mir gelegt hatte, als ich ihr alles von mir erzählt hatte – von dem ersten Tag an, an dem ich Niklaus getroffen hatte, bis zu dem, was in der Umziehkabine passiert war. „Naja, soweit ich das verstanden habe, hast du ein ziemliches Gefühls Chaos bei Nick hinterlassen..." Becks Worte waren mit Vorsicht gewählt und sie sprach sie nur langsam aus. „Wenn er dich nur benutzen wollen würde, hätte er das in der Kabine gemacht, aber es scheint, als würdest du ihm mehr als das bedeuten... Die Frage ist jetzt aber, was fühlst du?" Unsicher sah ich sie an. „Ich bin mir nicht sicher... Ich weiß nicht ob ich schreiend vor ihm weglaufen, ihm jeden Zauber, den ich kenne um die Ohren hauen oder mich einfach in seine Arme fallen lassen möchte... Er ist der Mörder meiner Mutter, und das kann ich auf keinen Fall vergessen! Aber ich kann auch nicht abstreiten, dass ich mich wohler in seiner Nähe fühle, als ich sollte." Schweigen erfüllte den Raum. Kurz stand Becks auf, und verschwand mit ihrer Super-Schnell-wie-der-Wind-Vampir Geschwindigkeit, nur um kurz darauf mit einer Flasche Bourbon und 2 Gläsern wieder im Zimmer zu stehen, und mir ein vielversprechendes Grinsen zu warf. „Kannst du die Männer nicht vergessen..." kurz hielt sie inne und sah nachdenklich aus. „Den Rest hab ich vergessen..."Sie zuckte mit den Schultern, während ich zu Lachen anfing.

Kaum 2 Stunden später, liefen wir wie die irren durch das Haus, in welchem wir im Moment lebten, und sangen „Wanna be", während wir unsere Hüften zum imaginären Sound schwangen. Als ich ausrutschte, und volle Kanne auf dem Rücken landete, konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen, und fing lauthals an zu Lachen. Ich hatte zwar nicht viel getrunken, aber Beks Gute Laune war ansteckend, wodurch das Gefühl des Betrunkenseins verstärkt wurde. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, setzte ich mich auf, und sah in 2 belustigt funkende, blaue Augen. „Niklaus" meine Stimme war anders, und eine Sekunde lang, war ich von mir selbst erschrocken. Meine Stimme war... verführerisch. Ich konnte sehen, wie er sich auf die Lippe biss, und langsam auf mich zu kahm. „Was machst du da auf dem Boden, Prinzessin?" seine Stimme war belustigt, jedoch konnte ich auch ein gewisses knurren raus hören, was mein Grinsen verstärkte. „Ich suche mir eine neue Perspektive, um die Dinge zu... Bewerten." Er half mir auf, und setzte sich dann auf das Sofa, um mich genauer anzusehen. Ich schielte an mir runter, nur um festzustellen, dass ich eine kurze, lockere Sporthose und ein Bauchfreies schlabberiges Shirt trug. Prompt spürte ich die Schamesröte im meinem Gesicht. Ich war mir bewusst, dass mein Körper ein Traum war, jedoch hatte ich mir nie etwas darauf eingebildet. Und trotz der Tatsache, dass ich sonst nicht auf sowas achtete, war ich in diesem Moment unendlich dankbar für meinen Körper. Wie er da so saß, sah er verdammt heiß aus, und doch hielt mich etwas tief in mir davon ab, ihm näher zu kommen. Es war nicht nur der Fakt, dass er meine Mutter getötet hatte. Um ehrlich zu sein, war ich, so hart es auch klang, darüber hinweg. Es war viel mehr der Fakt, dass ich mich daran erinnerte, was Damon gemacht hatte. Er hatte mir nur zu deutlich gezeigt, dass man Männern nicht vertrauen konnte. Es war einfach dieses miese Gefühl, tief in mir... Das Gefühl, wenn man vom Partner oder der besten Freundin, den Personen, denen man am meisten vertraute, enttäuscht worden ist. Aber man kann eben nur von Menschen enttäuscht werden, die einem nicht gleichgültig waren.


Niklaus Mikaelson FF - Die Hexe von Niklaus MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt