~21. Shopping~

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Tim POV
Wir gingen am nächsten Tag Anzüge shoppen, wegen der Beerdigung die morgen stattfinden sollte.
Dies war ein sehr heikles Thema für Stegi, vor allem, weil sein Jahrestag sich näherte.
Ich versuchte ihn mit Eis und weiterem unnötigen Süßkram vor der Traurigkeit zu schützen.

Wir sprachen nicht weiter über das was zwischen uns lief, ich versuchte einfach ihm so viel zu helfen wie es geht.

Demnächst ist mein Haus auch kindersicher, weswegen er sich auch damit ablenken kann.

Er dekoriert sehr gerne, aber ich glaube er würde es nie zugeben.

All diese Blumen und Teelichter in seiner Wohnung stellte er dort hin und tat immer so als wäre es Lauras Idee gewesen.

Nach dem wir für alle vier einen passenden Anzug fanden, spazierten wir weiter.
Timo und Tommy hatten voll Spaß an unserem kleinen Shopping Trip, Stegi allerdings, war immer noch sehr in den Gedanken verloren und obwohl er immer regelmäßiger aß und sein Milchbubigesicht rasierte, merkte man das er es nicht aus Lust und Laune tat.

Ich musste Kinos ausweichen, genauso wie Bus Stationen und Restaurants in denen er mit ihr war, damit er sich nicht wieder für eine Woche zuhause verkriecht.
Unser Heimweg wurde dadurch ziemlich lang und bis auf das Lachen der Kinder war dieser Weg auch ziemlich still.

Als wir kurz vor seiner Haustür waren, schliefen die Zwillinge und Stegi sprach zum ersten Mal, nach dem ich ihn fragte ob mir der Anzug passte.
"Danke." war das einzige Wort was er flüsterte und eine bittere Träne lief sein blasses Gesicht hinunter.

"Stegi... Du... Ich... Hör auf, du bist mir nichts schuldig, du musst dir keine Vorwürfe machen, du brauchst mir nicht mal danken.
Es ist selbstverständlich für mich.
Ich verbringe gerne meine Zeit mit dir und das einzige was du für mich, deine Kinder und dich selbst machen kannst, ist es die Vergangenheit hinter dir zu lassen."

Ich schloss die Tür auf, wir schleppten den Kinderwagen die Treppen hoch und dadurch das wir die Kinder nicht wecken wollten, blieben sie im Kinderwagen.

Auf seiner gemütlichen Couch schauten wir dann YouTube auf dem Fernseher und ich genoss die Möglichkeit seinen Rücken zu streicheln.
Seine Wirbelsäule stach so heraus, dass mir direkt wieder in den Sinn kam, warum wir ihn alle Stegi nannten.

Immer wieder kamen Bemerkungen wie "lächerlich" und "erbärmlich" aus seinem Mund und als ich schläfrig wurde, benutzte ich ihn als mein Kissen.

Die Bus Station. (Stegi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt