Es war Samstag. Mir ging es schon viel besser als gestern. Heute wollte meine Schwester, dass ich ihr beim Aussortieren ihres Kleiderschrankes helfen würde. Das war keine grosse Sache, welche auch nicht lange gedauert hätte.
Da dies nun auch erledigt war, konnte ich ja wie gewohnt zwei Stunden an der Themse spazieren gehen. Es war still. Keine Menschenseele war zu sehen. Ich setzte mich auf eine Sitzbank und atmete tief durch.
Irgendwie bereute ich es, Louis so unfreundlich behandelt zu haben, aber irgendwie war es richtig so. Ich wollte niemanden irgendetwas über meinen Vater erzählen. "Hey du!" Ich sah mich um und entdeckte Lala.
"Was willst du?", ich sah sie verärgert an. "Ich wollte dich fragen, woher du eigentlich Louis kennst", kicherte sie. "Was bockt es dich?", ich verdrehte die Augen. "Ach komm schon, mir wirst du es bestimmt erzählen", grinste sie ziemlich bitchig, wenn ich ehrlich war.
"Mach etwas Falsches und ich sorge dafür, dass du ein Bad in der Themse nimmst", ich verdrehte die Augen. "Pfff!" Sie stand auf und lief zickig weiter. "Schlampe!", rief ich ihr hinterher, wodurch sie mich sofort ansah.
"Wie bitte?!", zischte sie und stand direkt wieder vor mir. "Nichts!", rief ich schnell. "HAST DU MICH WIRKLICH SCHLAMPE GENANNT?!" "Was bockt es dich?!", ich verdrehte die Augen. "Du willst also Stress?!", zickte sie nervig.
"Verpiss dich doch", ich verdrehte wieder die Augen. Dann ohrfeigte sie mich. "Das wird ein Nachspiel geben!"
Dann ging sie endlich. Ich erlitt aber natürlich eine Panikattacke und war gerade deswegen super schlecht drauf. Ich erhob mich und lief weiter.
Statt zwei Stunden spazierte ich bis zum Nachmittag an der Themse entlang. Dann nahm ich die Tube in die Stadt und setzte mich in ein so gut wie leeres Café.
Ich bestellte mir einen Kaffee und las ein paar Tweets auf Twitter. Ich wurde erst wieder in die Realität geholt, als sich jemand an meinen Tisch setzte.
Ich zuckte zusammen und blickte auf. Ich sah nur die eisblauen Augen und das freche Grinsen auf den Lippen. Es war Niall. "Hey Harry, Liam hat mir von dir erzählt und ich denke, was er kann, kann ich auch", grinste er.
"Aha", sagte ich kurz und knapp. Ich wollte nicht noch einen Freund, ich war mit nur Liam ganz zufrieden. Denn je mehr Freunde ich hatte, desto grösser war die Angst, dass man mir wieder antut, was mein Vater getan hatte.
"Also, ich bin Niall James Horan und würde dich gerne kennenlernen", er streckte mir seine Hand entgegen. "Ich dich aber nicht", murrte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. "Warum nicht?", er sah mich mit einer entsetzten Mimik an.
"Du kennst mich doch gar nicht, wie kannst du dann wissen, ob ich, beispielsweise, ein Arschloch bin oder doch ein ganz freundlicher, aufgestellter, irischer Typ?", hinterfragte Niall aber.
Ich erwiderte nichts, beendete damit die Konversation und konzentrierte mich wieder auf Twitter. "Nur so am Rande bemerkt, wenn ich was will, dann kriege ich es auch und ich will dich kennenlernen, also hast du Pech", er klang dezent bockig und grinste nur.
"Dann tut es mir leid, dass du mich nicht kennenlernen wirst", ich sah wieder auf mein Handy. "Ich verstehe nicht, was du gegen mich hast, hat Liam irgendetwas über mich erzählt?"
Ich erwiderte wieder nichts und legte einfach das Geld für den Kaffee auf den Tisch und stand dann auf. Ich verliess das Café und nahm die Tube nach Hause, aber Niall hatte nichts Besseres zu tun, als mir zu folgen.
Sogar vor meiner Haustür blieb er stehen. "Geh nach Hause", ich sah ihn verärgert an. "Nö." "Warum lässt du mich nicht in Ruhe?", ich sah ihn genervt an. "Provozier mich nicht", Niall sah mich drohend an. "Tut mir leid, irisches Scheisshäufchen, wie war das?", grinste ich provokant. Ich wusste zwar nicht woher diese Persönlichkeit von mir kam, so gemein zu sein, aber beschweren konnte ich mich da nicht.
Niall holte direkt aus und verpasste mir eine.
Ich zappelte wie verrückt, doch er schlug immer wieder zu. Es war viel zu viel für mich.
Ich fing an zu zittern und verkrampfte mich sofort. "WAS HAST DU GESAGT DU ASAL?!", schrie er aggressiv und schlug wieder zu. "NIALL!" Ich sah mich direkt um und entdeckte Liam. "Li", nuschelte Niall und zitterte dann auch.
Mal abgesehen, dass ich sowieso eine Panikattacke hatte, wurde ein Teil meiner Angst gerade wahr. "Was ist in dich gefahren?!", Liam klang enttäuscht. "Er hat mir irisches Scheisshäufchen genannt", flüsterte Niall.
"Aha und das ist ein Grund, ihn zu schlagen?", Liam klang nicht so überzeugt. "Nein, aber du weisst, dass ich sehr schnell ausraste", murmelte Niall. "Trotzdem", Liam sah nun mich an. Dann nahm er sein Handy raus und schien jemanden anzurufen.
"Hey, ja du bist nicht gerade in der Nähe und könntest zu Harry kommen? Warum? Ach das siehst du dann", Liam redete schnell und sah mich dann an. "Hilfe ist unterwegs", er kniete sich zu mir runter, da ich auf dem Boden sass.
"Wen hast du angerufen?", ich sah ihn leicht geschockt an. "Louis, als du gestern im Krankenhaus warst, hatte er mir seine Nummer gegeben und mir gesagt, ich solle ihn anrufen, wenn es dir aus irgendeinem Grund physisch oder psychisch nicht gut geht und das habe ich gerade getan", erklärte Liam. "Ähm, okay", ich sah ihn verwirrt an, verstand aber irgendwie alles.
Bis Louis ankam, ging die Sonne langsam unter. Niall war auch geblieben, vielleicht würde er sich ja entschuldigen. "Tut mir leid, dass es gedauert hat, aber was ist-", Louis verstummte sofort, als er mich sah. "Ach du Scheisse, wer hat das getan?", kam es entsetzt von ihm.
"Er", Liam deutete auf Niall. Louis zog Niall am Kragen seines Shirts zu sich: "Bist du von allen guten Geistern verlassen worden?!"
"E-Es tut mir ja leid, aber ich war so wütend-", wollte Niall sich rechtfertigen, als Louis ihn unterbrach: "Aha und weil du so wütend warst, war es okay, ihn zu schlagen?", Louis deutete auf mich. "Nein, aber was machst du überhaupt hier?", verwirrt sah Niall ihn an.
"Liam hat mich angerufen", sagte er sofort und ging zu Liam. "Willst du Niall wegbringen?", wollte Louis wissen. "Woher kennst du ihn?", fragte Liam stattdessen. "Ich war mit seinem Bruder Greg befreundet", erwiderte Louis.
"Kannst du ihn jetzt wegbringen?", wechselte Louis das Thema. "Klar, komm Ni", Liam zog den Iren auf die Beine und verschwand dann auch. "Alles okay?", Louis half mir hoch. "Klar", murmelte ich und verstand die Welt dennoch nicht mehr.
"Warum bist du zurückgekommen?"
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vatertag || l. s.
Fanfiction"Berühr mich nicht." "Fass mich nicht an." "Geh weg." "Lasst mich in Ruhe!" ***************** Harry kann seine Kindheit nicht hinter sich bringen. Egal wie sehr er es versucht, er schafft es nicht. Zu gross ist seine Angst, dass es wieder passieren...