e l e v e n

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Nach der Uni ging ich wie gewohnt zur U-Bahn-Station mit Liam. Niall wurde von seinem Vater abgeholt, worüber ich sehr froh war.

"Harry?", Liam blieb stehen. Ich blickte ihn nur fragend an. "Irgendwie wirkst du so niedergeschlagen, ist alles okay?", wollte er wissen. "Na ja", fing ich an, "du musst zu mir kommen, weil Louis anscheinend heute zu mir kommen wird, wofür auch immer."

"Ich würde ja, aber wir gehen heute Essen, tut mir leid", er sah mich entschuldigend an. "Wer ist 'wir'?", ich sah ihn leicht skeptisch an. Mit einem Grinsen auf den Lippen sagte er: "Ist nicht wichtig."

"Ich kenne dich zwar noch nicht sooo lange, aber dein Gesicht sagt mir, dass du dich darauf freust?", rätselte ich. "Vielleicht?", grinste Liam und sah über mich hin weg. "Also echt", erklang eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich sofort um und sah sofort in diese braune Augen.

"Ich habe echt keine Lust mehr, immer so zu tun, als wäre da nichts", sie hing sofort Liam um den Hals. "Ähm?", mehr als verwirrt sah ich Liam an. Die junge Frau sah mich lachend an und drückte Liam einen Kuss auf die Wange.

"Das ist Sophia, meine Freundin", klärte Liam grinsend mich auf. "Freundin im Sinne von Beziehung?", ich sah ihn an. Sophia hingegen nickte grinsend und küsste Liam kurz. "Wie sieht es bei deinem Liebesleben aus? Schlecht siehst du ja nicht aus", kicherte sie dann.

"Das ist nichts für mich, schliesslich leide ich unter Haptophobie", wank ich leicht grinsend ab. "Was für 'ne Phobie??", irritiert sah Sophia mich an. "Berührungsangst", grinste Liam. "Achsoooo, aber der wird bestimmt schon mal irgendwie verliebt gewesen sein, es gibt kein Mensch, der noch nie verliebt war", kicherte Sophia wieder.

"Doch, ich war noch nie verliebt", überzeugte ich Sophia. "Wie geht das?", sie sah mich entsetzt an. "Indem man niemals sich mit wem anfreunden wollte und Liam der erste ist, den ich als 'Freund' bezeichne", ich zuckte mit den Schultern.

"Liam Schatz, ich hoffe, du kannst daran was ändern... Hast du Niall schon mit ihm befreundet?", Sophia sah ihren Freund an. "Vergiss es, Harry, das ist Harry, macht da komplett dicht", zuckte Liam mit den Schultern.

"Und wie sieht's mit Zayn aus?", fragte sie weiter. "Zayn ist, ich sage mal, eine Nummer zu gross für Harry", meinte Liam festverschlossen. "Du solltest es trotzdem versuchen", überredete Sophia Liam. "Meinetwegen."

"Wollen wir los?", mischte ich mich bei ihrer Unterhaltung ein. "Können wir", Sophia nahm Liams Hand und zog ihn die Rolltreppe runter. Die Tube kam in wenigen Minuten bereits, weswegen ich in zehn Minuten Zuhause war.

Ich musste nicht lange schauen, denn da stand er. Louis. Er entdeckte mich auch bald. Ich stellte mich vor ihn, als ich bei ihm angekommen war, und betete zu Gott, dass er gehen würde.

"Meine Schwester hat mir gesagt, dass du Angst hast, wovor hast du denn Angst?", er lehnte sich an der Hauswand an. "Geht dich 'nen Scheissdreck an", ich sah ihn verärgert an. "Ganz ruhig, was habe ich dir jetzt getan?", redete Louis in einem sanften und ruhigen Tonfall, welcher mich noch wütender macht, da ich jetzt schon wusste, dass wenn er so weitermachen würde, ich ihn nachher noch mehr vermissen würde und darauf hatte ich so gar keine Lust.

Ich ballte meine Hände zur Faust und funkelte ihn böse an. Er kam auf mich zu und legte einfach eine Hand auf meine Schulter. "Ganz ruhig, ich weiss echt nicht, was mit dir ist, aber jetzt hast du mich bereits am Hals."

"Was soll das jetzt heissen?!", zischte ich wütend. "Tja, du hast ein gewisses Interesse in mir geweckt. Nicht falsch denken, aber ich würde dich halt gerne näher kennenlernen, verstehst du?", erklärte Louis mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Wann merkst du, dass dieses Interesse nicht auf Gegenseitigkeit beruht?", ich verdrehte die Augen. "Ich weiss, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht, aber aus irgendeinem Grund wirst du wohl diese Angst vor Berührungen haben und ich will dir da gerne raushelfen und vor allem den Grund rausfinden", erklärte Louis wieder.

"Tja, nur wirst du ihn leider nie rausfinden. Wäre cool, wenn du jetzt gehen könntest", ich schlug seinen Arm weg und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "Komm, ich musste mein Training verschieben, damit ich herkommen konnte, also sei jetzt nicht so drauf", seinen Tonfall gefiel mir nicht mehr.

"Verpiss dich!", rief ich und schubste ihn weg. "Nah, werde nicht gehen", er sah mich an und irgendwie liebte ich es, wie er mich ansah. "Du gehst jetzt, sonst knallt's", drohte ich. "Dann knallt's halt, aber ich bleibe", er sah mich bockig an.

"Verdammt, was willst du von mir? Die eine will mich mit ihren Freunden befreunden, die andere ist verwundert, dass ich noch nie verliebt war und dem anderen ist egal, ob's knallt. Ich habe keine Lust auf dich. Ich habe keine Lust auf irgendwelche Freunde. Und ich habe keine Lust auf irgendjemand, dem ich erzähle, welche Scheisse mein Vater mit mir gemach-", ich verstummte sofort.

"Was hat er gemacht?", Louis sah mich an. "Vergiss es", ich drehte mich zur Haustür und öffnete diese. "Nein, sag's mir", Louis packte mein Handgelenk. "Nein, lass mich in Ruhe", ich versuchte mich loszureissen und da dieses Genie namens Louis losliess, flog ich wunderschön um.

Sofort half er mir wieder auf. "Kann es sein, dass du davor Angst hast, was dein Vater mit dir gemacht hat, dass jemand das mit dir macht?", rätselte Louis und sah mich dennoch besorgt an. Ich gab mich geschlagen und nickte einfach.

"Willst du wirklich nicht darüber reden?" Ich schüttelte den Kopf und betrat das Haus. "Geh nach Hause", flüsterte ich und zog die Tür hinter mir zu. Dann war der Abend für mich gelaufen.

vatertag || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt