Montag. Ich stand gerade vor meinem Spiegel und stylte meine Locken. Sobald ich zufrieden war, ging es schon zur U-Bahn-Station. In dreissig Minuten würde meine erste Vorlesung beginnen, also war ich super gut in der Zeit.
Auf dem Weg zur U-Bahn-Station passierte wie üblich nicht viel. Sobald ich in der Uni war, lief ich die Cafeteria, wo zu meiner Überraschung Liam sass und ein Buch las.
Ich lief ohne zu zögern zu ihm. "Hey", begrüsste ich ihn freundlich und schielte in sein Buch rein, welches den Titel "How To Become Kind" trug. "Hey", erwiderte er recht konzentriert und blätterte eine Seite um.
"Worum geht's?", ich zog ihm das Buch aus der Hand. "Um einen Badboy, der sich in ein Goodgirl verliebt hat und für sie freundlich werden will", erklärte Liam, nahm mir das Buch wieder aus der Hand und schloss dieses.
"Hast du eigentlich etwas gegen Louis?", fing Liam die Konversation an. "Na ja, irgendwie will ich etwas mit ihm zu tun haben, aber irgendwie auch nicht, verstehst du?", gab ich zu. "Warum willst du denn nichts mit ihm zu tun haben?", verwundert sah Liam mich an.
"Keine Ahnung, erzähle ich dir wann anders", ich zuckte mit den Schultern. "Verstehe", kam es nachdenklich aus Liam. Ich konnte es keinem erzählen. Keiner würde es verstehen und ich würde es lieber für mich behalten.
Niall betrat nun auch die Cafeteria und setzte sich an den selben Tisch. Ich stand wortlos auf und verliess schweigend die Cafeteria. Ich wollte nichts mit Niall zu tun haben. Er war in meinen Augen falsch. Sehr falsch.
Da ich meine Gedanken nicht an Niall verschwenden wollte, wanderte ich mit ihnen wieder zu Louis, obwohl ich nicht an ihn denken wollte. Es war mir fremd an andere zu denken. Ich vermisste Louis wieder, aber ich musste lernen, ihn nicht zu sehen und auch nicht an ihn denken zu müssen.
Alles, was ich nicht kannte, schätzte ich als Negativ ein, deswegen wollte ich auch nur mit Liam etwas zu tun haben, da ich ihn langsam als Freund bezeichnete und ihn einschätzen konnte. Ich schaute auf die Uhr und bewegte mich in die siebte Etage. Die London South Bank University hatte zwölf Etagen mit je sechsundzwanzig Vorlesungssälen.
Meine erste Vorlesung war im Saal 7W. Ich lehnte mich an der Wand an und folgte mit den Augen den Sekundenzeiger. Heute schrieben wir 'nen Test, allerdings war der Stoff so einfach, ich hätte den Test auch im Schlaf schreiben können.
Sobald die Vorlesung beginnen sollte, stellte sich der Professor vor die Studenten. "Ihr habt die ganze Stunde Zeit", er verteilte die Blätter.
Die Fragen fand ich fast schon zu einfach. Daher war ich auch der Erste, der abgab und bereits gehen konnte. Ich verliess das Gebäude und setzte mich vor der Uni auf eine Sitzbank. Das Gefühl, jetzt bei Louis zu sein wollen, ging mir allmählich auf die Nerven, da es genau das war, was ich nicht wollte.
Die Zeit schien gar nicht erst vergehen zu wollen und meine Gedanken waren voll von Louis. Ich konnte nicht beeinflussen, woran ich dachte. Es war immer Louis. War es jetzt sein Aussehen, seine Art oder doch eher seine Stimme.
Ich war mir gerade echt am Überlegen, ob ich ihn anrufen sollte, tat es dann aber doch nicht, da einerseits jemand auf mich zukam und andererseits ich nichts mit Louis zu tun haben wollte. Es war eine junge Frau, sofern ich das beurteilen konnte, mit platinblonden Haaren.
"Sie sind nicht zufälligerweise Harry Edward Styles?", sie schien sehr freundlich zu sein, da sie mich siezte. "Zufällig ja, warum?", erwiderte ich genau so freundlich. "Ich bin Charlotte Tomlinson, auch Lottie genannt, und soweit ich weiss, sind Sie eine Bekanntschaft meines grossen Halbbruders Louis Tomlinson?"
Jetzt war mir klar, warum sie mich angesprochen hatte. "Ja, das stimmt, irgendwie", ich sah sie an. "Perfekt, ich wollte wissen, warum Sie ihn so zurückweisen und ihm nicht eine Chance geben?", sie setzte sich neben mich.
"Lange, unwichtige Geschichte und bitte nicht siezen!" "Oh, tut mir leid", kicherte Lottie. "Louis hat in drei Tagen, also am Donnerstag, ein Spiel in Doncaster und ich sollte dich in seinem Namen fragen, ob du vielleicht hin willst?"
"Nein, danke", wank ich ab. "Gut, dann sollte ich dir noch von ihm ausrichten, dass er heute Abend kurz bei dir vorbei kommen wird, keine Ahnung warum, also frag nicht", sie stand auf. "Aber ich will ihn nicht sehen, wie oft denn noch...", murmelte ich verzweifelt und stand ebenfalls auf.
"Warum das denn?", Lottie sah mich entsetzt an. "Keine Ahnung, ich habe Angst", gestand ich leise. "Wovor hast du um Himmels Willen Angst?", sie sah mich verwirrt an. "Ist egal", ich drehte mich von ihr weg.
"Jetzt nicht mehr, sag schon", sie sah mich genau an. "Nein, ich sage das keinem und dir erst recht nicht!", ich lief wieder in die Uni, da ich bald meine nächste Vorlesung hatte. "Dann sage ich das Louis!", rief sie mir hinterher, doch das war mir echt egal.
I'll regret it.
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vatertag || l. s.
Fanfiction"Berühr mich nicht." "Fass mich nicht an." "Geh weg." "Lasst mich in Ruhe!" ***************** Harry kann seine Kindheit nicht hinter sich bringen. Egal wie sehr er es versucht, er schafft es nicht. Zu gross ist seine Angst, dass es wieder passieren...