t w e l v e

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Sechs Wochen später hatte ich meinen ersten besten Freund. Liam James Payne. Ich schenkte ihm zwar das gewisse Vertrauen, aber ich würde ihm niemals von meiner Vergangenheit erzählen. Mit Louis hatte ich es mittlerweile aufgegeben.

Da er seit diesem Abend sowieso mindestens einmal in der Woche immer bei mir war, hatte ich es seit zwei Wochen aufgegeben, ihn nach Hause zu schicken, da es immer gleich endete: Er meinte, nein, er bleibe. Und da konnte ich auch nichts mehr ändern.

Nur fragte er mich immer, wenn er bei mir war, was mein Vater mit mir gemacht hatte, doch ich sagte es ihm nicht. Ich sagte es überhaupt keinem, denn es ging keinen was an.

Heute war Freitag, das hiess Wochenende und bald hatte ich Semesterferien. Da heute, da der Professor krank geworden war, die letzte Vorlesung ausfiel, konnte ich ruhig Zuhause lernen. Mein Handy vibrierte immer wieder.

Louis schrieb mir nur mal wieder, dass er heute vorbei kommen würde, wobei ich hoffte, dass er nicht kommen würde. Ich nahm mein Handy in die Hand und antwortete ihm sogar.

Harry: Warum eigentlich immer bei mir?

Louis: Wir können auch zu mir, wenn du keine Lust mehr hast, bei dir zu sein.

Harry: Will ich das?

Louis: Keine Ahnung, kann keine Gedanken lesen, aber hättest du denn Lust dazu?

Ich zögerte kurz, bevor ich eine Antwort eintippte. Ist das echt eine gute Idee, zu ihm zu gehen? Dann könnte er das tun...

Harry: Von mir aus, aber was hast du vor zu machen?

Louis: Keine Ahnung, wir könnten uns 'nen Film gönnen...

Harry: Warum ein Film? Soll das ein Date werden oder wie sieht's aus?

Louis: Wir könnten auch Fifa zocken oder so. Worauf hast du denn so Bock?

Harry: Keine Ahnung, ich habe noch nie Fifa gezockt oder so. Ich habe auch noch nie wirklich einen Film geschaut oder ähnliches.

Harry: Wie wäre es, wenn wir halt dieses Fifa zocken und nachher einen richtig männlichen Horrorfilm anschauen?

Louis: Was ist denn ein 'männlichen Horrorfilm'? xD

Harry: Ach vergiss es, wann wirst du da sein?

Louis: Ähhh

Louis *sendet ein Bild*

Augen verdrehend stand ich auf und nahm mir seine Jacke. Dann öffnete ich zum ersten Mal richtig schwungvoll die Tür, vor der Louis stand. "Können wir?", grinste er und umarmte mich kurz, was ich erwiderte.

"Klar", grinste ich. In der Einfahrt stand ein schwarzer Van, in dem wahrscheinlich auch manche drinsassen. "Wunder dich nicht, komme gerade vom Training", klärte Louis mich auf und setzte sich rein. Seine Fussballkollegen begrüssten mich recht freundlich, wobei ich fand, dass es in diesem Van recht eng war.

Anscheinend fuhr der Chauffeur alle nach Hause. Gott sei Dank war Louis einer der ersten, denn in diesem Van roch es nach Schweiss. Sobald ich ausgestiegen war, atmete ich die frische Luft ein. "Normalerweise müssen wir nach dem Training duschen, aber naja, habe heute Stress gemacht", kicherte Louis und führte mich in sein Haus.

Es war ein recht nett aussehendes weisses Haus mit einem netten kleinen Vorgarten und trotzdem war etwas Reiches am Haus. Louis schloss die Haustür auf und führte mich in sein Wohnzimmer. "Mach's dir bequem, fühl dich wie Zuhause und warte kurz hier, ich gehe mal eben duschen", Louis sah mich mit einem frechen Grinsen auf seinen Lippen an.

Dann steuerte er auf die Treppe zu, stoppte dann aber und drehte sich nochmal zu mir. "Falls du durstig oder hungrig bist: Bedien dich ruhig an meinem Kühlschrank", dann drehte er sich wieder um und verschwand dann nach oben.

Ich sah mich in seinem nett eingerichteten Wohnzimmer um. Die Couch, auf der ich grade sass, war grau und recht gross. Die ganze Couch stand auf einem schwarzen Kuschelteppich. Auf diesem stand auch ein weisser TV-Tisch, auf dem die Fernbedienung und eine Zeitschrift lag. Die Wand war hellgrau gestrichen und der Fernseher war recht gross.

Seine PS4 stand auf dem TV-Hinsteller, wo dann unter sämtliche Spiele waren. Ich lehnte mich etwas nach hinten und lauschte dem Wasser, das man hörte, da Louis wirklich gerade duschte. Ich lief zur Garderobe und zog dort meine Jacke aus.

Sobald ich mich wieder hingesetzt hatte, fing ich an, auf meinem Handy das Spiel "Subway Surf" zu spielen, damit die Zeit schneller verstrich, bis Louis endlich fertig geduscht hatte.

Nach unfassbaren 45 Minuten kam Louis frisch geduscht die Treppe runter, wobei ich ihn allerdings sehr entsetzt ansah. "Was?", grinste er und setzte sich neben mich. Er hatte einfach eine Jogginghose an, aber kam nicht auf die Idee, sich ein Shirt überzuziehen.

"Also?", er schaltete seine PS4 ein und schob gleich darauf Fifa rein. "Willst du auch eine Jogginghose anziehen?", er drehte sich zu mir um. "Wenn du mir eine ausleihen willst", grinste ich, wobei ich eher beim Anblick seines Oberkörpers grinsen musste.

"Klar", erwiderte Louis und zog mich auf die Beine. Dann zog er mich die Treppe hoch in sein Zimmer, was wirklich unordentlich war. Er zog einfach eine weitere Nike-Jogginghose aus seinem Schrank und warf sie mir zu.

Dann schob er seine auf dem Boden liegende Klamotten zur Seite, während ich mir die Jogginghose anzog. Es war wohl das erste Mal, wo ich freiwillig mich im Zimmer eines Types umzog.

"Wusste gar nicht, dass du Tattoos hast", stellte Louis dann fest, als er mich dann doch dazu überredet hatte, meinen Pulli auszuziehen, damit wir "im Partnerlook" waren. "Kann ich nur zurück geben", erwiderte ich nur und stellte mich neben ihn.

Sobald wir dann unten waren, zockten wir Fifa, allerdings musste Louis mir zuerst zeigen, wie das funktionierte. Dann hatte ich es auch im Griff und so verstrich die Zeit unfassbar schnell, denn bald war es schon 7:30 pm.

Louis schmiss dann einfach 'ne Pizza in den Ofen und widmete sich wieder dem Spiel. Ich musste schon sagen, dass er nicht schlecht war, wobei ich gar nicht erst wissen wollte, wie er im echten Leben spielte.

"Also", er nahm sich ein Stück der fertigen Pizza und biss ab, "weisst du schon, was für einen Horrorfilm du schauen willst?" "Ne", erwiderte ich nur und legte mich einfach auf die Couch und machte mich breit.

"Mach dich nicht so breit", beschwerte Louis sich gleich. "Nö", kicherte ich und streckte mich aus. "Lass das", Louis sah mich an. "Nee", grinste ich nur und schloss meine Augen.

Gleich darauf spürte ich, wie Louis mich festnagelte und sich über mich lehnte, weswegen ich meine Augen wieder öffnete.

"Was wird das?"

vatertag || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt