Sobald die Einkäufe eingeräumt waren, verzog ich mich still in mein Zimmer mit Louis. Ich legte mich kommentarlos in mein Bett und starrte nachdenklich die Decke an. Louis legte sich auch hin und sagte ebenfalls nichts.
Das Gefühl in mir war unbeschreiblich und doch war ich sehr nachdenklich und nicht in der Lage einen vernünftigen Satz von mir geben zu können. Am liebsten wäre ich über ihn hergefallen und hätte ihn geküsst und ausgezogen und- Ich setzte mich sofort erschrocken und schweratmend auf.
Wie konnte ich nur an so was denken? Louis merkte meine plötzliche Reaktion und setzte sich langsam auf. Er musterte mich und stand mit den Worten, er könne es verstehen, auf. Mein verwirrter Blick durchbohrte seine blauen Augen.
"Was meinst du damit?", wollte ich verwirrt wissen und stand ebenfalls auf. "Naja, ich habe dich schliesslich geküsst und weiss nicht mal, was du dazu sagst. Demnach denke ich, dass du darüber nachgedacht hast", erwiderte er murmelnd. Es schien so, als wäre er enttäuscht auf sich selbst.
"Ähm, es stimmt, dass du mich damit überrumpelt hast, aber ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich denke viel nach, weisst du? Und es hatte nichts mit dir zu tun und meine Mutter würde dich bestimmt gerne kennenlernen."
"Wie wäre es, wenn wir das mal vergessen und uns richtig anfreunden, ohne diese Sachen, die Freunde nicht tun würden?", schlug Louis mit einem Lächeln auf den Lippen vor. "Einverstanden", stimmte ich zu und lief zu meiner Musikanlage und nahm mir ein Stapel mit CDs raus.
"Willst du Französische oder Englische?", ich deutete auf die CDs und sah ihn fragend an. "Du hast Französisch?", wollte Louis begeistert wissen. "Das ist wohl ein 'Ich will Französisch!'", murmelte ich kichernd und schob die CD in die Musikanlage rein.
Ich drehte die Musik in eine angebrachte Lautstärke, damit sie als Hintergrundmusik lief und Louis und ich uns noch unterhalten konnten, ohne einander anschreien zu müssen. Louis setzte sich auf mein Bett und lauschte der Musik.
Zögernd nahm ich meine Unterlagen der Uni raus und fing an etwas zu lernen.
Nach einer Weile nahm ich Schritte hinter mir wahr. Es war mir klar, dass es Louis war, denn niemand sonst war im Raum."Ich geh' mal eben Rauchen, willst du auch an die frische Luft kommen?", er kniete sich zu mir runter und sah mich fragend an. "Wird wohl nicht schaden", murmelte ich und stand auf. Ich lief die Treppe runter und steuerte auf die Terrasse zu, wo Robin mit einem Bier in der Hand und meiner Mutter sass.
"Aber das kann doch nicht sein Ernst sein!", Robin klang wütend. "Anscheinend schon. Der Hammer kommt noch: Er hat ihn heute gesehen", erwiderte meine Mutter und da war mir klar, worüber sie redeten.
Bevor ich mich an ihrer Konservation beteiligte, atmete ich die frische Luft ein und lauschte den Grillen, wie sie zirpten. Dann stiess aber auch bereits Louis dazu und nahm direkt eine Zigarette raus und zündete sie an. Er nahm einen Zug und machte sich somit bei meiner Mutter und Robin bemerkbar, denn es roch dann ziemlich streng nach dem typischen Zigaretten-Geruch.
"Huch, wir haben euch ja gar nicht bemerkt", merkte meine Mutter und stand auf. "Wir reden drinnen weiter", sie zog Robin rein und liess die Glastür hinter sich zu gehen. Louis nahm wieder einen Zug und setzte sich auf einen der modernen Stühlen. Ich setzte mich ebenfalls hin und starrte gedankenverloren in den Sternenhimmel.
Ich malte mit meinem Finger ständig ein Zickzack-Muster auf die Tischplatte und seufzte verträumt aus. Louis nahm den letzten Zug und drückte die Zigarette auf dem Boden aus. Wegen der Kälte fing ich an zu zittern und konzentrierte mich, nicht meine Zähne aufeinander klappern zu lassen.
"Harry?", riss mich Louis' Stimme aus meiner Starre, doch ich wagte es nicht, in seine wunderschönen, blauen Augen zu schauen. "Harry, es wird langsam kalt und du frierst schon, wollen wir nicht rein?", Louis legte seine Hand unter mein Kinn und zwang mich damit in seine wunderschönen, blauen Augen zu schauen.
Grün trifft Blau.
"Du willst doch nicht, dass ich erfriere?", Louis verschränkte seine Arme und sah wie eine Diva weg. Ich erwiderte nichts, konnte aber auch nicht mehr meinen Blick von ihm nehmen. Zu sehr war ich von seinen wunderschönen Augen fasziniert.
Mein Blick wanderte runter zu seinen rosaroten Lippen und dann noch weiter runter zu seinem perfekten Oberkörper. Dann sprang mein Blick wieder zu seinen Augen. Ich atmete tief durch und liess mein Kopf auf den Tisch fallen.
"Du wirkst so deprimiert", Louis beugte sich zu mir runter und sah mich verwundert an. Ja. Deprimiert. Das würde es am besten beschreiben. Ich meine, ich bin immer irgendwann am Tag deprimiert und dies ist jetzt der Fall.
"Nein, ich denke nur etwas nach", ich schaute wieder zu den Sternen und atmete frustriert aus. "Ich habe aber echt scheisse kalt, können wir nicht rein?", jammerte Louis und lehnte sich im Stuhl zurück.
Die Glastür öffnete sich wieder. Robin kam raus und setzte sich mir gegenüber. "Deine Mutter hat es mir erzählt. Bist du noch nie auf die Idee gekommen, in Therapie zu gehen?", wollte er wissen und ich wusste genau, was meine Mutter ihm gesagt hatte.
"Glaub mir, das habe ich", murmelte ich und betete zu Gott, dass Louis sich nun verpissen würde. "Ich war in Therapie, aber da war ich nicht sonderlich kooperativ", murmelte ich und lehnte mich auch zurück. "Warum denn nicht?", Robin sah mich hartnäckig an.
"Weil ich Angst davor habe", nuschelte ich und hoffte so sehr, dass er mich in Ruhe lassen würde. "Und du hast ihn heute also gesehen? Was wollte er konkret von dir?", stellte er seine nächste Frage.
"Er hat sich nur bei mir entschuldigt", murmelte ich und fühlte mich unwohl bei diesem Gespräch. "Okay", Robin stand auf und ging wieder rein. Ich stand ebenfalls auf und lief auf den Rassen, wo ich mich hinlegte und die Sterne beobachtete.
Innerlich wusste ich, dass diese Konversation ein grosser Fehler war. Ich spürte schon, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich versuchte diese zu verdrängen, was anfangs auch gut zu klappen schien.
Aber wo war Louis?
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vatertag || l. s.
Fanfic"Berühr mich nicht." "Fass mich nicht an." "Geh weg." "Lasst mich in Ruhe!" ***************** Harry kann seine Kindheit nicht hinter sich bringen. Egal wie sehr er es versucht, er schafft es nicht. Zu gross ist seine Angst, dass es wieder passieren...