t w e n t y n i n e

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Einige Tage später entschied ich mich spontan bei Harry vorbei zu gehen, schliesslich hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen und warum auch nicht.

Daher stand ich nun vor seinem Haus und klingelte wie ein normaler Mensch. Die Tür wurde dann von seiner Schwester Gemma geöffnet.

"Oh hey, Liam", begrüsste sie mich und liess mich rein. "Gott sei Dank, dass du aufgetaucht bist. Irgendetwas ist mit Harry passiert und ich habe stark das Gefühl, dass es irgendetwas mit Louis zu tun hat", sagte sie sofort.

"Was ist denn genau passiert?", wollte ich sofort wissen. "Scheinbar hat Louis ihn ganz fest verletzt, er sitzt seit Tagen im Zimmer, kommt nur runter, wenn er Hunger hat und lässt absolut keinen an sich ran. Louis hat sich bisher auch nicht gemeldet, deswegen gehe ich mal davon aus, dass es ihm am Arsch vorbei geht", erklärte Gemma mir die Situation.

"Vielleicht redet er ja mit mir", murmelte ich und lief zur Treppe. "Versuch's mal", Gemma sah mich lächelnd an. Dann stieg ich die Treppe hoch und klopfte an Harrys Tür. Keine Antwort. Ich klopfte wieder und wieder, doch da tat sich eindeutig nichts.

Deswegen öffnete ich vorsichtig und möglichst leise die Tür und trat schleichend ein. Dort lag er auf seinem Bett. Tränen flossen sein Gesicht herab und er starrte gedankenverloren die Decke an.

"Ähm, hey", ich setzte mich auf die Zweier-Couch, die gegenüber von seinem Bett stand. Er setzte sich sofort auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Habe ich gesagt, d-dass du rein darfst?", wollte er sofort wissen und versuchte mich zornig anzusehen.

"Was ist los?", wollte ich allerdings wissen. "Würde mal sagen, dass dich das nicht angeht", erwiderte er trocken und kuschelte sich in seine Decke. "Ich denke schon, schliesslich bin ich dein bester Freund", erwiderte ich bloss.

"warst", korrigierte Harry mich trocken und deutete auf die Tür. "Wäre cool, wenn du jetzt gehen würdest. Will ja nicht gewalttätig werden", die Wut in seinen Augen wachste. "Was hat Louis getan?", ich stand auf und sah in seine Augen.

"VERPISS DICH", tatsächlich schlug er zu, erlitt dann aber eine Panikattacke. Da er gerade sehr provoziert war, verliess ich ohne ein weiteres Wort sein Zimmer und zog die Tür hinter mir zu. Dann rieb ich mir mein Auge, welches ziemlich weh tat, und lief die Treppe runter, wo Gemma sass und mich erwartend ansah.

"Und?" "Naja, bin seiner Meinung nach nicht mehr sein bester Freund und er hat mich geschlagen", erwiderte ich wahrheitsgemäss. "Dich auch? Er hat schon Robin, meine Mutter und mich geschlagen. Einfach so", erwiderte sie bloss und führte mich zur Tür.

"Weisst du was, ich fahre jetzt zu Louis und schau mir das Ganze mal aus seiner Sicht an", beschloss ich kurzerhand und verliess das Haus. Dann lief ich zu mir und stieg in mein Auto.

In fünfzehn Minuten war ich bereits vor Louis' Haus. Ausgestiegen und abgeschlossen liess ich mein Auto in der Einfahrt stehen. Dann lief ich zu seiner Haustür und klingelte.

Gleich darauf öffnete eine Brünette diese und musterte mich. "Ist Louis da?", wollte ich direkt wissen. "Zufällig schon, aber ich bezweifle, dass er jetzt jemanden sehen will", erklärte sie. "Es ist wichtig, es geht um Harry, also meinen besten Freund", argumentierte ich.

"Ach, du musst dieser Liam sein, nicht?", sie ging einen Schritt von der Tür weg, damit ich eintreten konnte. "Korrekt", bestätigte ich. Sie führte mich ins Wohnzimmer, wo Louis schluchzend auf der Couch sass.

"Lou, Liam ist da", die Brünette ging zu Louis rüber. Dieser wischte sich - wie Harry - die Tränen aus dem Gesicht und stand auf.

"Hey", er versuchte zu lächeln. "Kannst du mir erzählen, was zwischen dir und Harry passiert ist?", fing ich direkt an. "Warum?", er sah mich unschuldig an. "Harry ist nicht sonderlich gut drauf momentan. Er schlägt eigentlich jeden und alles, was mit ihm reden will", erklärte ich ihm die Situation mit Harry.

"Sag, was du wissen willst", Louis setzte sich an seinen Esstisch, wo sich die Brünette dazusetzte. Ich setzte mich ebenfalls hin und sagte: "Das, was aus deiner Sicht passiert ist, bevor er gegangen ist."

"Nun Eleanor", fing er an und deutete auf die Brünette, "hat ihm eine Andeutung gemacht, dass ich- Naja... Dass ich ihn eben ganz gerne mag und dann habe ich etwas über reagiert und ihn direkt nach Hause geschickt. Wenige Minuten nachdem er gegangen ist, habe ich ihm geschrieben, dass es mir mega Leid tut und er meinte halt, dass ich ihn sehr verletzt habe und ja."

"Du bist vermutlich bisher nicht mehr bei ihm gewesen, oder?", wollte ich dann wissen. "Definitiv nicht. Als Harry ihm klargemacht hat, dass er nicht will, hat Lou angefangen zu weinen und seitdem ist er nicht mehr rausgegangen. Sitzt weinend vor dem Fernseher und stopft sich mit allem Möglichen voll. Wenigstens trinkt er kein Alkohol", kam es direkt von Eleanor.

"Und ich werde auch nicht rausgehen, bevor Harry da ist", murmelte Louis dann und stützte seinen Kopf auf der Tischplatte ab. "Und ich vermute, dass Harry auch nicht rausgeht, bevor du bei ihm bist", kam es frustriert von mir.

"Ein Teufelskreis", meinte Eleanor und fuhr sich durch die Haare. "Louis, du musst zu ihm gehen. bitte!", flehte ich den Blauäugigen an.

"Meinetwegen, ich versuche es."

vatertag || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt