Kapitel 1.

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God knows, I tried to feel happy for you

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Ich sprinte die Treppe runter und schnappe mir meine Lederjacke, kurz mache ich noch einen Abstecher in die Küche um mich von meinen Dad zu verabschieden. „Treffe mich noch kurz mit den anderen im Café den Rest wegen morgen planen." Mein Dad nickt nur wissend und ich schlüpfe schnell in meine schwarzen Vans.

Von Draußen umgibt mich schon die etwas kalte Juli Luft und ich schnappe mir mein hellblaues Fahrrad. Leise summe ich das Lied mit welches aus meinen Kopfhörern dröhnt und fahre unsere Straße hinunter.

Schon nach kurzer Zeit erreiche ich das Kleien Café wo sich schon der Großteil meiner Clique befindet. „Hey Leute," ich lasse mich auf den freien Platz neben Stella plumpsen und beginne zu schmunzeln als mir schon kurze Zeit später eine heiße Schokolade zugeschoben wird. „Danke."

Dylan räuspert sich und wir alle schauen ihn gespannt an. „So da wir jetzt alle vollständig sind, wie kommen wir zum Flughafen, Zug oder fährt jemand ?" Kurze Zeit scheinen alle zu überlegen bis Stella neben mir das Wort ergreift. „Ich weiß nicht, Zug ist wieder so umständlich die Verbindung ist echt kacke. Aber ein Auto die ganze Zeit da stehen zu lassen ist verdammt teuer."

Alle nicken wissend :„Ich glaube persönlich das Zug besser ist, müssen dann vielleicht ne Stunde ehr los aber wir sparen auf jeden fall eine Menge Geld." Auch Simon stimmt mir zu und damit war dieses Thema geklärt.

Die nächsten halbe Stunde planen wir noch angeregt das nötigste und als wir dann endlich fertig sind beginne ich freudig zu lächeln. „Ich kann es noch garnicht glauben das wir wirklich nach Havanna fliegen." Verträum starre ich meinen leeren Kakao an. „Ich auch nicht, auf diesen Tag morgen haben wir die letzten drei Jahre drauf hin gespart." Während Simon lächelt, entstehen seine typischen Grübchen auf seiner Wange und ich beiße mir auf die Lippen.

Ich selbst kann es immer noch nicht glauben das es Morgen wirklich los geht, seitdem wir vor drei Jahren darüber gesprochen haben, habe ich begonnen jedes Geld zu sparen. Zum Glück kam noch etwas von meinen Abschluss von vor zwei Wochen hinzu, aber an sich habe ich mir den ganzen Urlaub hart erarbeitet.

Linda's Stimme lässt mich aus meinen Gedanken aufschrecken. „Ich glaube wir sollten langsam nach Hause, wir müssen Morgen schließlich früh raus." Alle bejahen und nach kurzer Zeit stehen wir alle draußen vor unseren Fahrrädern. „Wir sehen uns morgen, um halb 7 am Bahnhof." Ich nicke wieder nur, doch das grinsen verschwindet nicht.

Kurzerhand verabschieden wir uns alle und Stalle fährt neben mir die Straße entlang, sie wohnt nur eine Straße weiter von mir. Die erste Zeit sagt keiner von uns etwas und ich höre nur das pfeifen des Windes. Erst als wir an den mir so bekannten Haus vorbei fahren gibt Stella einen laut von sich. „Bald sind es schon 5 Jahre," ich nicke und beiße mir auf die Lippen. Schon lange hatte ich nicht mehr an ihn gedacht, zu mindest nicht absichtlich.

An sich hat sich am Haus nichts verändert, es hat nur einen neuen Lack und ein anderes Auto steht vor der Tür. Eigentlich würde keiner denken das sich etwas verändert hat, doch es ist nicht mehr die gleiche Familie die dort wohnt. Kein Shawn der am Fenster steht und darauf wartet das ich durch das Gartentor komme.

Wir schweigen weiter und als die Kreuzung kommt wo sich Stella's und meine Wege trenne, drehe ich mich noch einmal in ihre Richtung, ohne das gleichgewischt zu verlieren. „Evelin 5 Jahre kann eine Person verändern, vergiss das bitte nicht." Ich lasse ihre Worte mit den Wind verfliegen und ich bin überrascht das ich nach all diesen Jahren immer noch das gleiche fühle wenn ich an all das zurück denke. Stella wollte schon immer das ich ihn verzeihe, die gleiche Worte sagte sie mir immer, kurz nach dem mir an seinem altem Haus vorbei fuhren.

„Bin wieder da," ich stelle meine Schuhe neben die Tür auf den dafür vorgesehenen Teppich und folge den Stimmen in die Küche. Mein Dad steht mit einer Pfanne am Herd und mein keiner Bruder deckt bereits den Tisch. „Huch Evelin, genau passend," ich lächeln meinen Dad an und setzte mich auf den Platz neben meinen Bruder. „Na mein großer," ich wuschen den 12 Jährigem durch die Haare, der daraufhin nur das Gesicht verzieht.

„Ev, lass das," dieser richtet nur seine Haare und ich schmutze weiter, die Erinnerung an den bevorstehenden Urlaub ist zu überwältigend.

Vor mir auf den Teller wird ein Omelett platziert und ich lächle meinen Dad dankend an.

Die ersten Minuten essen wir leise, bis mein Dad sich räuspert. „Wann geht es morgen los ?" Ich beiße mir auf die Lippen und schlucke den letzten Bissen herunter. „Stella holt mich um kurz vor halb 7 mit ihrer Mum ab." Dad nickt nur wissend, ich sehe ihm an das er es nicht haben kann das ich ab Morgen für drei Wochen weg bin.

Kurze Zeit später ist die Küche wieder aufgeräumt und mein Bruder ist bereits ins Wohnzimmer gegangen um einen Film zu gucken. Ehe ich die erste Stufe nach oben gehen kann lässt mich die Stimme meines Dad's inne halten. „Sagst du mir noch beschied bevor du morgen gehst ?" Verständlich nicke ich und mein Vater kratzt sich am Kinn. „Genieß die Zeit Evelin, du hast es dir verdient."

Dankend nicke ich und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Mein Koffer liegt auf den Boden und kurz fällt mein Blick auf meine Packliste auf meinen Schreibtisch. Wissend nicke ich, den Rest werde ich morgen früh zusammen packen.

Aus meinen Kleiderschrank schnappe ich mir eine lange Stoffhose und ein kurzes T-Shirt, dieses erweist sich als schwieriger als gedacht, da fast all meine Klamotten im Koffer sind.

Ich lasse mich auf mein Bett plumpsen und lehne meinen Kopf an die Wand hinter mir. Min Blick schweift durch mein Zimmer, ich erinnere mich zurück wie es vor 5 Jahren aussah. Die Wände waren voll mit Bildern und Postern, heute ist es einfach nur ein kahles weiß. Ich atme aus und probiere einen Grund für dies alles zu finden, für die starke Veränderung meines Zimmers, es ist mir bewusst das sich in Jahren viel verändern kann.

Die Leute verändern sich, deren Zimmer verändert sich, Geschehnisse werden bereute und manche Menschen verlassen dein Leben.

Die Zeit lässt einen verändern, man lernt aus seinen Fehlern Und wieder mal frage ich mich wie so oft wenn es um mich herum still ist, ob Shawn etwas bereut. Ob er es bereut gegangen zu sein, ohne ein Wort zu sagen. Abertausende male dachte ich darüber nach und noch immer war die Antwort die gleiche, nein er würde es nicht bereuen.

Er lebt sein Leben, sein größter Traum ist in Erfüllung gegangen und ich bin verdammt stolz auf ihn. Das er sich nach langen überreden dazu bereit erklärt hat ein Video von ihm hoch zu stellen, wir beide hätten nie für möglich gehalten das dies der beginn etwas großem war. Doch dies war auch der beginn etwas anderem, denn er lernte ohne mich zu sein, denn schon Monate später zog er weg. Und wie man sieht lebt er sein leben in Vollen Zügen weiter.

Über die Jahre rief er nie an oder suchte mein Haus auf, es war so als hätte es ihn nie gegeben. Nur die Erinnerungen, sowie dien kleine Schuhbox unter meinen Bett lässt mich noch wissen das es ihn gab, das er Teil meines Lebens war.

Ich ringe mit mir selbst ob ich diese kleine rote Box heraus holen soll oder nicht, doch wieder mal in den letzten 5 Jahren lässt mich ein wichtiger Fakt stoppen. Und eine Träne läuft aus meinen Augenwinkel meiner Wange hinunter, die erste Träne wegen Shawn seit Jahren.

Citylights ||S.MWo Geschichten leben. Entdecke jetzt