Kapitel 22

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~Demon
Wo verdammt nochmal war sie?
Er schaute alle Aufzeichnungen der Kameras nach, aber sie war nicht im Haus. Sie musste entweder im Garten sein oder sie wollte durch den Wald flüchten.
Sein Handy vibrierte und er sah, dass Marcus schrieb, er hätte sie im Wald gefunden.

Demon hatte ihr ein kleines Geschenk gemacht mit dem IPod und sie trat es mit Füßen und wollte dennoch fliehen.
Sie hatte es so schön hier.
Wut kochte in ihm, als er sich auf den Weg machte. Was dachte sie, wer sie war?

Nach einigen Hundert Metern, sah er die beiden. Kathlyn ließ sich von Marcus trösten und er streichelte sie.
Sie schaute zu ihm hoch, schenkte ihm ein Lächeln und schaute verträumt in seine Augen.
Demon sah rot und hatte solche Wut, dass er Marcus hätte umbringen können. Er brüllte, damit die beiden sich nicht noch näher kamen.

Kathlyn sah geschockt aus und versuchte sich hinter Marcus zu verstecken.
Ihre aufgerissenen Augen machten ihn nur umso wütender. Kathlyn sollte IHN anlächeln und vertraut anschauen, aber nicht einen fremden Mann, den sie erst seit ein paar Minuten kannte.
Schließlich war Demon ihr Daddy.
Sie brauchte dringend seinen Schwanz, damit sie wusste, wem sie gehörte.

Als er näher kam, berichtete Marcus, sie habe sich verlaufen und sie wollte nur spazieren gehen, weil niemand im Haus war. Marcus will sie also wirklich beschützen, dachte Demon, wenigstens machte er seine Arbeit gut.
Natürlich wusste Demon, dass sie auf Wanderschaft gegangen war. Er selbst hatte die Hintertür ent- und schließlich wieder verriegelt.
Sein kleines Experiment war geglückt.

Dann trat er auf die Kleine zu, wofür Marcus ihm Platz machte.
Er wollte, dass Marcus sie nicht noch einmal berührte, was er ihm auch sagte.

Dabei schaute er Kathlyn in die Augen und sah deutlich ihre Unsicherheit. Sie war sich nicht sicher, ob sie Angst haben sollte oder ihm um den Hals fallen wollte.
Demons Wut ließ etwas nach und er konzentrierte sich voll und ganz auf das Mädchen vor ihm. Was Marcus noch sagte, juckte ihn nicht, denn er wusste, dass sie ihn trotzdem wollte. Egal ob er sie erniedrigte, schlug oder küsste.
Sicher würde er sie nicht teilen. Niemand würde sie anfassen, außer er.
Sie gehörte ihm allein.

Als Marcus dann abzog, konnte der Dämon wieder grinsen. Er hatte eine schöne Strafe für seine Kleine und sie würde ihm bald schon um den Hals fallen.
Seine Worte ließen ihre Augen geschockt aussehen und er sah sie davonrennen. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter.
Seit einigen Tagen dachte er nicht mehr oft an die Arbeit, sondern nur noch an sie.

Sein Schwanz wurde hart, als er daran dachte wie ihr Herz vor Adrenalin pochte, ihre Augen vor Angst aufgerissen waren und wie feucht sie wurde, wenn sie ihn sah. Demon wusste welche Wirkung er auf sie hatte und es gefiel ihm außerordentlich gut.
Er wartetet keine 10 Sekunden und rannte ihr hinterher.

~Kathlyn
Ich war nach ein paar Metern schon aus der Puste und brauchte eigentlich schon eine Pause. Bis zum Haus war es noch gut einen Kilometer. Er würde mich bis dahin sicher eingeholt haben, dachte ich, da er so durchtrainiert war.
Da konnte ich nicht mithalten, also musste ich versuchen ihn mit anderen Mitteln zu schlagen.

Mein Blick schweifte zum Waldrand links von mir. Dort stand eine Blockhütte. Ich überlegte nicht lang, machte eine Kurve und lief darauf zu.
Als ich näher kam, sah ich, dass es ein Blockhaus war und wohl eher einem Wochenendhaus entsprach.
Nach ein paar Metern war ich fast an der Tür, als ich ihn in der Nähe lachen hörte. Voller Panik rannte ich zur Tür und knallte sie hinter mir zu. Die Tür knarzte ein wenig und musste dringend geölt werden. Ein Schlüssel steckte innen, ich schloss ihn um und steckte mir den Schlüssel ein. Das hatte ich erstmal geschafft.

Aber ich konnte mich jetzt nicht ausruhen, ich musste schauen, ob es eine Hintertür gab. Verdammt, es machte mir sogar Spaß vor ihm wegzulaufen. Aber wenn ich erfolgreich war, würde es noch mehr Spaß machen.

Es gab keine Türen. Alle Räume hatten nur Eingänge. Links von mir war das Wohnzimmer mit Kamin und Couch. Es war alles so gemütlich eingerichtet und ich hätte mich so gern hier in Ruhe umgesehen, aber ich musste dem Dämon entkommen. Den Flur weiter hinter, war die Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. Eine Treppe führte rechts im Flur nach oben und ich dachte kurz daran mich zu verstecken.
Nein, er würde mich finden, das Haus war schließlich in seinem Besitz.

Anscheinend gab es keine Hintertür, also rannte ich die Treppe hoch.
Oben waren zwei Türrahmen, eine führte zu einem großen Bad mit Dusche und Badewanne. Ein Fenster zeigte den Wald. Ich wünschte mir, ich könnte in der Wanne liegen und mit der herrlichen Aussicht an einem verregneten Tag ein Buch lesen. Meine Bücher.. Wie ich es vermisste zu lesen und zu schreiben..

Die andere Tür führte zu einem Schlafzimmer, in dem sich eine Glastür befand, die auf einen großen Balkon aus hellem Holz führte. Verdammt.
Ich erschrak sofort, weil Demon darauf stand und mich angrinste. Mein Herzschlag beschleunigte sich, als er seine Hand auf die Türklinke legte.
Bitte nicht..

Er drückte, aber sie ließ sich nicht öffnen. Ich hatte Glück, denn die Tür war zugeschlossen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verdrücken, streckte ihm die Zunge raus, stützte mich mit den Armen auf den Knien ab und atmete erst einmal tief ein und aus. Mein Dank geht an alle Götter dieser Erde..
Sein Lächeln wurde breiter und ich bekam das Gefühl, er hätte bereits gewonnen. Irgendwann musste ich hier rauskommen und dann würde er auf mich warten.

Verdammt nochmal, ich musste versuchen ihn auszutricksen, also ging ich in den unteren Stock um die Tür aufzuschließen, versteckte mich in der Küche und wartete. Die Küche war hell gestaltet, wie der Rest des Hauses und war das komplette Gegenteil von der Villa, in der ich wohnte.
In der ich gefangen war, verbesserte ich mich und meine kleine Stimme flüsterte mir zu, dass es doch langsam anfing mir hier zu gefallen.

Ich musste echt einen an der Klatsche haben, wenn ich schon mit einer Stimme in meinem Kopf sprach. Aber was wunderte ich mich denn.. Schließlich wurde ich entführt und anstatt panisch zu fliehen, will ich dass mich mein Entführer streichelt..
Genug des Gedankenkarussells..

Zur Not hätte ich auch hier übernachten können, denn Lebensmittel waren im Schrank, als ich nachschaute.
Ich schnappte mir einen Apfel und biss hinein. Irgendetwas musste ich ja essen.
Kurze Zeit später hörte ich das Knarzen der Tür und machte mich bereit. Mein Herz schlug so schnell und laut, dass ich dachte, er würde es hören.

„Kleines Mädchen, wo bist du? Komm raus aus deinem Versteck, Daddy will mit dir spielen." seine angenehme Stimme ließ ein Prickeln in meinem unteren Bauch aufsteigen und meine Muskeln zogen sich zusammen.
Warum gibst du dich ihm nicht einfach hin? Stell dich nackt vor ihn und bettle ihn an, dass er dich ficken soll!
Halt die Klappe, sagte ich zu meiner inneren Stimme.

Seinen Schatten sah ich näher kommen und hörte wie er die Treppe hochlief.
Die Chance ergreifend, ging ich ins Wohnzimmer und zählte bis zehn. Dann rannte ich zur Haustür, ohne mich umzudrehen, öffnete sie und schloss sie hinter mir. Meine Hand zitterte, als ich den Schlüssel reinsteckte, ihn umdrehte und zuschloss, aber es gelang mir. Jetzt konnte ich aufatmen und kurz die Augen schließen, denn nun war er im Haus gefangen.
Jetzt musste ich nur noch zur Villa zurück. Marcus oder Michail könnten ihn ja wieder rauslassen, dachte ich mir grinsend und siegessicher.

Ich drehte mich um und wollte zurück zur Villa, als ich erschrocken aufschrie.
Mein Herz setzte einige Schläge aus und ich hatte vergessen wie man atmete. Träumte ich?
Demon stand vor mir.

Grinsend kam er auf mich zu, bis er direkt vor mir stand.
„Intelligent bist du, Kätzchen. Aber du hast eine Tür vergessen zuzuschließen.", sagte er mit einem Augenzwinkern. Oh nein, die Balkontür ließ sich von innen öffnen. Wie konnte ich das vergessen?

Demon wirkte so ruhig und entspannt.
„Du hast verloren, Kleines.", raunte er mir zu und berührte mit seiner Hand meine Wange. „und du weißt was das bedeutet.."
Seine linke Hand griff zum Schlüssel, der noch im Schloss steckte und schloss auf.
Ich war so siegessicher und übermütig gewesen, während er genau wusste, dass ich verlieren würde.

Angst schnürte mir die Kehle zu und Tränen stiegen in mir auf.
„Mach dir keine Vorwürfe.. Du hättest nie eine Chance gehabt und tief in dir drinnen weißt du es auch." flüsterte er mir zu.
Er hatte Recht. Ich würde nie eine Chance gegen ihn haben, auch wenn mein stolzes Mädchenherz etwas anderes meinte, kapitulierte mein Verstand.

Demon - Blaue Augen {beendet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt