Kapitel 28

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~Demon
„Warum lässt du das zu?" Marcus blickte ihn verwirrt an, was so gar nicht zu einem kräftigen Mann wie ihn passte.
„Weil sie lernen muss mir zu vertrauen." Demons Lächeln war wie immer überheblich und arrogant.
Er wusste immer, was er tat.
„Du wolltest, dass Vanessa sie sieht? Du willst, dass Kat in Gefahr ist? Wieso verflucht, willst du das?" Marcus raufte sich seine Haare und ging auf und ab.
Demon jedoch lehnte ruhig an seinem Schreibtisch und beobachte ihn.
„Das wird sie bald erfahren." seine ruhige Stimme machte Marcus nur noch wütender.
„Du weißt, ich unterstütze dich bei all deinen Vorhaben und ich stand immer an deiner Seite, aber das mit Kat geht einfach nicht. Sie ist so unschuldig und so ahnungslos. Du kannst sie nicht einfach in unsere Welt stoßen. Das verkraftet sie nicht."

„Du unterschätzt sie, Marcus. Die Kleine ist keineswegs so zerbrechlich, wie sie ausschaut."
„Woher willst du das wissen?", fragte Marcus verwundert. Beide kannten ihre Geschichte und ihr Privatleben. Selbst alle Textnachrichten, die sie je geschrieben oder bekommen hatte, kannten die Männer.
Demon atmete hörbar aus und er musste an die Romane denken, die sie selbst geschrieben hatte und an die, von denen sie Rezensionen verfasst hatte. Er kannte dieses Mädchen besser, als sie selbst.

Marcus merkte, dass er keine Antwort bekommen würde.
„Scheiße, Dem. Wie lange willst du ihr Vorsprung lassen?"

Der Angesprochene lachte kühl und klopfte seinem Freund auf die Schulter.
„Sie bekommt einen verfickten Tag", er blickte zum Wald. „Dann werde ich sie jagen."
Und dann gehört sie endlich mir, dachte sich Demon.

~Kathlyn
„Du warst sehr böse, meine Kleine und hast gegen viele von Daddy's Regeln verstoßen." Sein Lächeln verschwand und sein Blick mich von oben bis unten an meinem Körper entlang.
Er hob meinen Rucksack vom Boden und kramte meine Anziehsachen raus.
„Zieh dich an, Kleines, bevor du noch krank wirst." Sofort machte ich was er sagte und stand kurze Zeit später in meinen Klamotten vor ihn. Sein Jackett behielt ich trotzdem noch und schlang es um mich.

Als ich fertig war schaute ich wieder zu ihm auf. Ein böses Funkeln erschien in seinen schönen Augen. Er war total entspannt und ruhig. Genau das war so verstörend und beängstigend.
Eigentlich müsste er wütend sein und mir etwas antun wollen.
„Du hattest es doch schön bei mir und der Sex mit mir war doch auch der Wahnsinn. Aber du willst trotzdem weg von mir. Was soll ich nur mit dir machen?!" Angst kroch in meine Venen. 

Ich musste ihn ablenken.
„Du hast es so gewollt, nicht wahr? Du hast geplant, dass ich abhaue. Gestern in der Küche habt ihr beide extra deutsch gesprochen, da ihr wusstet, dass ich in der Küche war. Stimmt's?"

Ein Lachen ertönte und als ich hinter Demon schaute, kam Marcus zum Vorschein. „Und du.." mit meinem Finger zeigte ich auf ihn, „du hast mich verarscht. Du wolltest mir nicht helfen bei einer Flucht, sondern nur wissen, ob ich wirklich fliehen möchte."
Die beiden dachten, ich war so blöd und fiel auf ihre Spielchen rein.
Was ich auch getan hatte. Ich wurde wütend.
„Sie ist intelligent, Dem. Wir haben sie unterschätzt."
Demon reagierte nicht darauf und blickte mich weiter an. „Ich werde dich zu einem kleinen Ausflug mitnehmen, Kathlyn. Was du dort sehen wirst, wird dir nicht gefallen, aber du wolltest es so."
Was für ein Ausflug?
„Ich werde garantiert nicht mit euch mitkommen, ihr.."
Weiter kam ich nicht, weil Marcus eine Hand um mein Hinterkopf legte und mit der anderen ein Stofftuch auf meinen Mund drückte.
Verdammter Idiot!
Ich wehrte mich und strampelte. Mit dem Knie traf ich Marcus irgendwo und seine Hände ließen mein Körper los.
Er kniete sich hin und hielt seinen Schritt fest. Das hatte er verdient...
Viel brachte mir das aber nicht, da mir bereits schwarz vor Augen wurde.
Demon lachte nah hinter mir.

Meine Knie wurden weich wie Gummi und drohten in sich zusammenzusacken.
Ich spürte wie ich fiel und wie mich ein warmer Körper und starke Arme aufhielten.
„Schlaf schön Kleines." flüsterte er mir zu, kurz bevor ich das Bewusstsein verlor.

Demon - Blaue Augen {beendet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt