Kapitel 10

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Saras Sicht:
Jetzt war es so weit. Mal sehen wie sehr sich die Jungs auf uns verließen. Wahrscheinlich eher weniger. Sie dachten eh, dass sie alles besser konnten und wir Mädchen nur dumm den Ball hinterherrannten. Aber dann würden sie gleich ein blaues Wunder erleben. Durch das Training gestern wussten wir ja das sie genauso gut spielten wie die Jungs. Mit einem teuflischen Grinsen stellte ich mich erstmal an den Rand. Die Jungs hatten die Anderen ausgewählt was mich etwas überraschte, denn das hieß ja sie gaben ihnen eine Chance.

Jürgen pfiff das Spiel an und es ging los. So positiv ich von der Aufstellung überrascht war, wurde es beim Spiel schrecklich. Die Jungs achteten gar nicht auf die Mädchen, sondern versuchten zu sechst zu spielen. Irgendwie war das Verhalten der Jungs reif für den Kindergarten. Wütend stand ich am Rand und nach weiteren fünfzehn Minuten fasste ich einen Entschluss. „Alter Jungs! So wird das nichts am Wochenende! Das was für euch Dinger auf zwei Beinen sind und ihr nur zum vögeln nehmt sind hier eure Kolleginnen!" Für einen Moment waren wirklich alle verwirrt, dann klatschten Jürgen und Carolin. „Sie hat Recht: Ihr seid ein Team und solltet miteinander spielen." Die Jungs sahen sich kurz an und atmeten tief aus. Und dann rissen sie sich endlich mal zusammen und banden auch die Anderen mit ein. Prompt gelang sogar ein Spielaufbau und es kam zu einem Tor. Jetzt jubelten sie gemeinsam. Ich würde sagen, das war ein guter Schritt nach vorne fürs Wochenende.

Auch das restliche Spiel war gut. Sie wechselten freiwillig und es kam dazu das zwischendurch auch mal sechs Frauen und nur fünf Männer. Auch die Trainer waren mehr als zufrieden. „Ihr dürft gehen. Schluss für heute." Die Jungs nahmen große Schlucke aus ihren Flaschen und wir Mädchen waren wieder auf dem Weg zur Kabine. „Es war echt gut. Auch wenn die Jungs erstmal ein bisschen Zeit gebraucht haben." „Und natürlich die grandiose Ansage von Sara." Ich wurde leicht rot. „So gut war das jetzt auch nicht. Es musste halt einfach mal gesagt werden." Die Mädchen kicherten und nickten zustimmend. Ich nahm mir mein Shampoo und ein Handtuch und begab mich in die Duschen. So entspannend nach einem anstrengenden Training. Ob man irgendwann keine Lust mehr darauf hatte? Nein. Man lebt für seinen Sport, ansonsten ist es der Falsche. Während die Anderen noch über die Jungs quatschten, band ich mir mein Handtuch um und verließ die Duschen.

Marios Sicht:
„So schrecklich war es doch nicht. Sie haben schon echt viele Tricks drauf." Wir alle sahen Kevin erstaunt an. „Sowas noch von dir zu hören." Die Jungs lachten und die ersten gingen duschen. „Gehen wir heute Feiern oder machen wir einen ruhigen Abend?" Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wollen wir die Mädels noch Fragen?", ich konnte das Grinsen nicht unterdrücken als ich an Sara dachte. „Ich denke mal die Jungs haben nichts gegen die Mädels und wir müssen ja eh miteinander auskommen. Du gehst fragen, damit du deine Sara sehen kannst", Marco lachte und klopfte mir auf die Schulter. „Sie ist nicht meine Sara", zischte ich und machte mich auf den Weg zu Frauenkabine. Als ich davor stand atmete ich nochmal tief durch. Dann klopfte ich und drückte leicht die Klinke nach unten. Vor mir stand nur Sara, in Handtuch. Sofort spürte ich die Röte in meinen Kopf steigen. Auch sie wurde leicht rot und krallte sich in ihr Handtuch. Ich wandte ihr den Rücken zu. „Sorry." Es war nicht mehr als ein Murmeln. „Schon gut. Was wolltest du? Die Mädchen kommen gleich aus der Dusche, vielleicht solltest du dich beeilen." Ich nickte und sortierte meine Gedanken. „Wir Jungs wollen heute einen ruhigen Abend machen. Wollt ihr mitkommen, auf Party hatten die Jungs heute keinen Bock." Ich hatte nicht mitbekommen, dass sie sich in der Zeit angezogen hatte. Sie trat nun vor mich und sah mir direkt in die Augen. „Wir kommen gerne. Du nimmst mich doch bestimmt mit." So wie sie das sagte konnte ich es nicht ablehnen. „Dann bis nachher." Sie hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und schob mich dann sanft aus der Kabine. Wow... Was war das gerade bitte? Sie hat mich wirklich geküsst?

Maries Sicht:
Ich wollte gerade wieder in die Kabine als ich Marios Stimme wahrnahm. Eng an die Wand gestellt versuchte ich zu hören über was sie sprachen. Kurz sah ich vorbei und sah Marios rotes Gesicht, klar Sara trug nur ein knappes Handtuch. Würde wahrscheinlich jeden Jungen aus dem Konzept bringen. Bei Sara konnte ich mir aber denken das sie Mario mochte, ihr war es zwar peinlich aber sie zuckte nicht so zusammen wie es vielleicht andere Mädchen tun würden. Ich lauschte weiter und war froh das sie zusagte. Irgendwie würde ich die beiden schon zusammenbringen. Zwischen mir und Mats hatte es zwar nicht geklappt aber wir blieben Freunde. Er hilft mir bestimmt, wenn ich ihn frage.

Plötzlich SchwesternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt