Kapitel 14

41 1 0
                                    

Maries Sicht:
Ein Arzt betrat den Raum. „Es freut uns, dass alles so gut funktioniert hat." „Vielen Dank, dass sie mir so gut geholfen haben." „Das ist mein Job. Und für so eine hübsche Frau mach ich das doch gerne." Er zwinkerte und verließ das Zimmer.

„Denkst du die entlassen dich nächste Woche. Da ist das Spiel gegen die Bayern. Ich denke mal das du als Unterstützung unbedingt musst." Lachend sah sie mich an. „Ich denke mal wir warten die Woche ab und entscheiden dann wie fit ich bin." Jetzt nickte ich. „Und was machen wir mit den Jungs?" „Naja sie meinten es ja nur gut." „Ich denke mal man kann es ihnen verzeihen." „Und bei Mario müssen wir uns unbedingt entschuldigen." Ich blieb noch bis die Besuchszeit vorbei war und dann fuhr ich nach Hause.

Eine Woche später...
Saras Sicht:

Die Ärzte waren alle begeistert, was für Fortschritte ich machte. Allerdings durfte ich das Gelenk noch nicht belasten und so musste mit Krücken laufen. Das ging echt auf die Arme. Allerdings war das die Voraussetzung, damit ich aus dem Krankennhaus durfte. Zwei Wochen mit Krücken und dann durfte ich zumindest das Bein belasten. Allerdings musste ich danach noch eine Weil warten bis ich wieder ins Training einsteigen durfte. Marie und Marco holten mich aus dem Krankenhaus ab und dann ging es zu Mannschaftsbus.

Mario stand hinter mir, allerdings war es eine echt harte Probe mit den Krücken in den Bus zu steigen. „Soll ich dir behilflich sein?" Beschämt nickte ich und kam mir vor wie ein kleines Kind, das noch nichts allein konnte. Marie nahm mir die Krücken ab und Mario hob mich mit einer Leichtigkeit hoch, die ich nicht erwartet hätte. Schnell schlang ich meine Arme um seinen Hals um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Du bist verrückt", murmelte ich. Er schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. Vorsichtig setzte er mich auf einen Platz in der Mitte und setzte sich dann wie selbstverständlich neben mich. Marco lief nun zu dem Sitz hinter uns und schüttelte über Marios handelnd lachend den Kopf. Marie setzte sich neben Marco.

Als es los ging lehnte ich mich gegen Mario und schloss die Augen. Etwas müde schlief ich dann auch ein. Ich bekam nicht mehr mit wie Mario einen Arm um mich legte und Kevin sich vor uns umdrehte. Während ich schlief entstand dann ein Bild auf dem Marie und Marco sich über die Sitze beugten und dazu frech grinsten. Aber auch Mario lächelt auf dem Bild. Allerdings ziemlich verträumt, mit dem Blick auf mich gerichtet. Und so wie Kevin nun mal war musste er das natürlich auf sämtlichen Netzwerken posten.

In München angekommen, weckte Mario mich mit einem leichten, aber immer noch zärtlichen Rütteln. Wie schon beim Einsteigen, trug er mich beim Aussteigen ebenfalls. Draußen drückte Marie mir wieder meine Krücken in die Hand und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu den Kabinen. Die Anderen achten extra für mich auf das Tempo. Allerdings gab es hier ja wieder so viele Treppen. „Die kannst du mich jetzt unmöglich alle tragen. Da bist du ja schon vor dem Spiel fertig." Er winkte das nur ab. „Ach Quatsch."

Als wir endlich an den Kabinen waren küsste er mich kurz auf die Stirn und ging dann um sich umzuziehen. Auch die anderen mussten sich jetzt um das Spiel kümmern. Also beschloss ich schon mal raus auf die Bank zu gehen. Ein paar Treppen musste ich mich dann doch hochquälen, aber ich schaffte es, ohne zu stürzen. Erleichtert ließ ich mich dann auf die Bank fallen und nahm mein Handy aus der Jacke. Überrascht ging ich auf Instagram. Dort waren hundert Nachrichten unter einem Bild, auf dem ich markiert war. Ich sah es mir an und schüttelte den Kopf. Auch die Kommentare ließen mich schmunzeln. ‚So niedlich wie sie schläft' ‚Deine neue Flamme Mario? 😉' ‚Seid ihr zusammen?' ‚Gute Wahl Götze'
Klar gab es auch ein paar Nachrichten die nicht so nett waren. Aber davor hatte mein Vater mich schon gewarnt. Sowas durfte man erst gar nicht lesen. Na, da durfte ruhig der Herr Götze mal was äußern. Waren ja schließlich seine Fans.

Saras Sicht:
Es war endlich soweit und die Mannschaften machten sich warm. „So Sara. Deine Aufgabe ist heute die Spielanalyse." „Oh man Dad. Das ist langweilig." „Trotzdem machst du es und in der Pause sagst du mir dann, wo unsere Schwächen liegen." Ergeben nickte ich und nahm mir ein Notizbuch und einen Kulli.

Das Spiel begann und mein Blick war auf all die Spieler gerichtet. Schwächen erkennen? Nicht so einfach, denn es kommt auf die kleinen Dinge an. Wo sind Lücken in der Abwehr und vor allem wie kommen sie nach vorn? Sie lieferten ein gutes Spiel. Allerdings ohne Tor.
„Na Sara? Was hast du?" „Sie spielen nicht schnell genug und bleiben so in der Abwehr hängen. Unsere Abwehr steht auch gut an und zu stehen sie aber nicht auf einer Linie. Das ist alles was mir aufgefallen ist." „Sehr gut. Dann werde ich das so weiterreichen." Er verschwand mit den Anderen in der Kabine. Klar könnte ich mit rein. Aber die ganzen Treppen waren das Problem.

Die zweite Halbzeit war genauso unspektakulär. Zwar versuchten sie schneller zu spielen, aber dadurch wurden die Pässe ungenauer. Also blieb es bei einem 0:0. Für Borussia Dortmund und Bayern München sonst eher ungewöhnlich.

Marios Sicht:
Ein 0:0. Nicht gerade zufriedenstellend. Die Busfahrt verlief ziemlich ruhig und diesmal war es Kevin der einschlief. Für das gemachte Foto wollte ich mich rächen und so grinste ich in die Kamera, während er schlief. Noch nett bearbeiten und dann war es erledigt.

Zurück in Dortmund trug ich Sara wieder aus dem Bus. Auch, wenn sie das nicht unbedingt wollte. Ich setzte sie in Marcos Auto und küsste sie auf die Stirn. „Wir sehen uns morgen", zwinkernd schlug ich die Tür zu.

Marcos Sicht:
Nachdem ich Sara zu Hause abgesetzt hatte fuhr ich auch noch Marie nach Hause. „Viel Spaß morgen bei der Pressekonferenz." „Danke den werde ich haben." Sie stieg aus und ich fuhr nach Hause.

Ich war so froh das sie uns nicht mehr böse waren. Zwar haben sie einen Tag nicht mit uns geredet, haben dann aber doch nachgegeben. Sonst hätten wir uns was einfallen lassen müssen.

Mario wäre sonst nicht auszuhalten. Jeden Tag musste ich mir sein Gejammer anhören. Das war zwar niedlich aber irgendwann wurde es nervig.

Saras Sicht:
Seufzend drückte ich den Wecker aus. Pressekonferenz. Das war so überhaupt nicht meins. Ich habe schon in der Schule Vorträge gehasst und das war ja auch fast so. Vorsichtig stand ich auf und griff nach meinen Krücken.

Nachdem ich mich im Bad fertiggemacht habe, humpelte ich die Treppen nach unten. Ich nach unten. Ich brauchte fünfzehn Minuten länger als normal. Deshalb waren Krücken schrecklich.

Da mein Vater ebenfalls zur Pressekonferenz musste nahm er mich natürlich mit. Dort angekommen quälte ich mich die Treppen hoch und runter und konnte mich dann wieder hinsetzen. Mal sehen was für Fragen kamen.

Reporter: Frau Klopp. Sie sind ja gerade erst wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Wie lange fallen sie den jetzt aus?

Ich räusperte mich. „Laut der Ärzte muss ich erst mal für vier Wochen ganz aussetzen. Danach kann ich meinen Fuß wieder belasten. Allerdings wird es noch bis zu drei Monate dauern." Der Reporter bedankte sich und nächste Frage kam.

Reporter: Trotz der Verletzung waren sie beim Spiel als Unterstützung dabei. Es wurde ein Bild von Ihnen und Herrn Götze gepostet. Sind sie ein Paar? Und als zweite Frage, was denken sie über das Spiel von gestern?

Marie kicherte und auch mein Vater musste schmunzeln. „Ich kann versichern, dass wir kein Paar sind. Ich war sehr müde und bin an ihm eingeschlafen. Der liebe Großkreutz musste dann ein Foto machen. Zu dem Spiel kann ich sagen, dass beide Mannschaften ihre beste Leistung gebracht haben. Niemand hat sich was geschenkt und so war das 0:0 für beide Mannschaften gut."

Nach weiteren Fragen, die auch an Marie gerichtet waren, durften wir gehen. Zu Hause legte ich mich in mein Bett und legte mein Bein hoch.

Plötzlich SchwesternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt