•Kapitel 11•

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-Sicht Taddl-

Die Ärzte 'zwangen' mich dazu, Freunde oder Familie anzurufen. Der einzige, den ich noch hatte, war Ardy... Komplett abgeschottet von der Außenwelt und Realität stand ich vor dem Krankenhaus und wartete auf Ardy. Ich bemerkte ihn erst, als er vorsichtig meine Hand nahm und beruhigend auf mich einredete. Ich verstand zwar kein Wort, folgte ihm aber willenlos und ließ mich schwach auf den Beifahrersitz fallen. Sofort sank ich im weichen Polster ein. Kurz schloss ich meine Augen und genoss die trockene Wärme. Besorgt warf Ardy mit einen Blick zu, sagte aber nichts, schnallte uns an und fuhr los. 
Ich hatte mittlerweile überhaupt kein Zeitgefühl mehr. Ich starrte stur aus dem Fenster und versuchte, irgendeinen Gegenstand zu fassen zu bekommen.
Ich konnte es immer noch nicht begreifen. Manu war nicht tot... Ich würde gleich in seinen Armen aufschrecken und merken, dass ich alles nur geträumt hatte. Doch es fühlte sich alles so echt an... Ich versuche mich auf Ardy zu konzentrieren und konnte einige Wortfetzen aufschnappen: "Taddl... Ich... Mir nicht vorstellen... Ich... Immer für dich da... Reden..." Ich versank wieder in meinen Gedanken. Lass mich in Ruhe. Was soll reden schon bringen? Ich kniff gequält meine Augen zusammen und versuchte, den dumpfen Schmerz in meiner Brust auszublenden. 
Ich merkte erst, dass wir da waren, als mir Ardy die Tür aufmachte. Stumm ging ich an ihm vorbei in unser Haus. Wie lange war ich nicht mehr hier gewesen...? Sofort verschwand ich in meinem Zimmer und schloss ab. Ardys Versuche, zu mir durchzukommen, blockte ich geschickt ab.
Ich ließ mich in mein Bett fallen und wünschte, das alles wäre nie passiert.
Und dann bekam ich den schlimmsten Heulkrampf meines Lebens, als mir bewusst wurde, dass das alles tatsächlich in der Realität stattgefunden hatte. Ich drückte meinen Kopf in meine Kissen und schluchzte unkontrolliert hinein. Dazu kamen auch noch ein paar hysterische Schreie und ganze Bäche von Tränen. Erschöpft rollte ich mich zur Seite und starrte an die Decke. Plötzlich war es ganz still. Meine Augen brannten nicht annähernd so stark wie mein Herz.
Jemand stach immer und immer wieder mit einem Messer darauf ein und es zersprang immer und immer wieder in tausende Teile. Ich sah Sternchen vor meinen Augen. Mein Herz blutete. Meine Augen brannten. Ich zerbrach innerlich. Meine Glieder waren steif. Ich wollte nicht ohne Manu leben. "Ich liebe dich, Manu...", hauchte ich mit kratziger Stimme, bevor mir vor Erschöpfung die Augen zufielen.
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Ja, hi, ich lebe noch. Mir fiel mal so nach fast nem Monat ein, dass ich meine Storys vielleicht mal weiter schreiben sollte. Hupsss.

°Heaven°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt