•Kapitel 27•

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-Sicht Manu-

Natürlich waren es die zwei Engel, die mich, wie ich fand, viel zu freundlich begrüßten.
Ich gab mein Bestes, trotzdem merkte man, dass es mir ganz und gar nicht gut ging.
Und das im Himmel, dem Ort der Freude und des Glücks..Bla bla bla.
Ich musste hysterisch lachen als ich daran dachte.
Die verwirrten Blicke der zwei Frauen steckte ich ohne Kommentar ein. 
Endlich machten wir uns auf den Weg zurück zu Gott.
Nervös schwebte ich den beiden hinterher.
Da ich keine Ahnung hatte, was ich tun könnte, bis wir angekommen waren, schaute ich mich um.
Die Straßen waren voll mit Leuten. Frauen, Männer, Kinder.
Und alle trugen weiße Gewänder und hatten riesige Flügel.
Die meisten waren aus langen harten Federn, nur die der Kleinen sahen aus, als ob sie aus Daunen wären.
Nur ich war der Einzige ohne Flügel..
Und mit einer dunklen Hose, dunklen Schuhen und einem dunklen Pulli.
Ich stach schon ziemlich krass raus. Umso mehr verwunderte es mich, dass mich niemand beachtete.
Vielleicht war das auch besser so..
Alle waren so nett zueinander..
Scheinbar hatte auch jeder etwas zu tun..
Ich seufzte schwer, da ich bei mittlerweile jeder Kleinigkeit merkte, dass ich hier ganz und gar nicht hingehörte.
Aber da waren wir auch schon wieder am Pavillon und ich konnte meine quälenden Gedanken für's erste wegsperren.

Vor Gott blieb ich stehen und hielt mich erst gar nicht mit einem 'Hallo' auf, sondern fragte gleich:
"Und? Haben Sie eine Lösung?"
In meinem Kopf betete ich schon
'Bitte ja. Bitte lass ihn Ja sagen.'
bis mir auffiel, wie ironisch das eigentlich war, schließlich stand ich hier direkt vor Gott.
Er seufzte schwer und schaute mich lange an.
Sofort schwand meine Hoffnung und ich sackte leicht in mich zusammen.
"Also Manu..
Eine hundertprozentige Lösung habe ich nicht gefunden.."
Ich schluckte schwer und blickte auf den Boden, damit er meine frischen Tränen nicht sah.
Als ob ich etwas vor Gott verbergen könnte..
"Du müsstest eben auch etwas tu.."
Ich nickte heftig und schaute ihn flehend an.
Ich würde alles tun.
Absolut ALLES.
"Nun gut..
Ich muss das Gedächtnis deines Freundes löschen.."
Geschockt starrte ich ihn an.
Scheiße, wie kompliziert war das denn bitte?
"Doch sobald du es geschafft hast, dass er sich wieder in dich verliebt, wird wieder alles wie vorher. Er wird sich auch durchaus an den 'kleinen Zwischenfall' erinnern.."
Er machte eine theatralische Pause, bevor er weitersprach:
"Und nun zum schlimmen Teil..
Du hast leider nur eine begrenzte Zeit..
Ich hab wirklich alles versucht, aber es ging nicht anders..
Du hast..
naja zwei Wochen.."
Geschockt sog ich die Luft ein.
"Doch das Allerschlimmste:
Wenn du das nicht schaffen solltest, kommst du - mitsamt Taddl - in die Hölle. Das mag zuerst verlockend klingen - immerhin wärt ihr wieder zusammen -, aber glaub mir, das willst du nicht. Wirklich."
Er räusperte sich nervös, bevor er sagte: "Ich bräuchte deine Entscheidung möglichst bald.
Doch so wie du aussiehst, steht sie eh schon fest.." 

°Heaven°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt