-Sicht Manu-
Überall Schwärze.
Vor meinem inneren Auge lief mein vergangenes Leben wie ein Film ab. Meine Kindheit, die Schule und schließlich Youtube.
Erst jetzt merkte ich wirklich, was für eine triste Zeit es eigentlich ohne Taddl war. Ich vermisste ihn.
Mehr als alles Andere.
Was würde ich dafür geben, jetzt bei ihm zu sein?
Alles.
Alles was ich noch hatte.
Langsam hellte sich die undurchdringliche Masse vor mir auf.
Als würde sich schwarzer Nebel auflösen..
Dahinter war alles weiß, ein krasser Gegensatz zu der Dunkelheit hinter mir.
Langsam schwebte ich auf das grelle weiße Licht zu.
Einen Moment war ich geblendet und konnte gar nichts sehen.
Als sich meine Sicht wieder klärte, stockte mir der Atem.
Wo zur Hölle war ich hier?
Es sah aus wie der Himmel.
Alles war blau, ab und zu kamen auch kleine Wolken zum Vorschein.
Ich wurde einfach genau hindurchgeschoben, als wäre das alles gar nicht da.
Vor mir tauchte ein kleiner edler Pavillon auf, der aus strahlend weißem Marmor gefertigt war.
Dieser Ort war mir sofort sympathisch, auch wenn sich alles in mir sträubte, ihn als mein neues Zuhause anzusehen.
Ich gehe nirgendwo freiwillig ohne Taddl hin.
Aus dem Nichts tauchte ein Mann vor mir auf.
Er trug ein weißes Gewand und hatte einen ebenso weißen langen Bart und Haare.
Er lächelte mir freundlich zu.
Ich schaute ihn skeptisch an.
Ich traute diesem ganzen Ort nicht, vielleicht waren es ja einfach nur die Halluzinationen eines Sterbenden, ein letzter Versuch, nicht ganz von dieser Welt zu verschwinden.
"Hallo Manu", sagte er mit einer sanften weichen Stimme.
Er sah schon verdammt vertrauenserweckend aus, doch trotzdem wehrte sich etwas ganz tief in mir.
Mein ganzer Körper sagte mir, dass ich hierhin gehörte.
Doch mein Herz rebellierte wild und brachte mich fast um den Verstand.
Doch was trotzdem auch wichtig war,
war das Gespräch zwischen dem Mann und mir.