•Kapitel 29•

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-Sicht Manu-

Kurz bevor ich endgültig durchdrehte, ging die Tür erneut auf und die zwei Engel kamen zurück.
Sie lächelten mir aufmunternd zu.
"Du schaffst das", sagte die Braunhaarige.
Ich war so aufgeregt, dass ich den Weg von hier bis zum Pavillon gar nicht richtig mitbekam.
Als wir endlich dort waren, platzte ich fast vor Aufregung.
Ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
"Also Manu..", sagte Gott,
"Du kriegst das hin, ja?
Du hast zwei Wochen, vergiss das nicht. Gib nicht gleich auf, wenn es beim ersten Versuch nicht sofort klappt."
Ich nickte heftig und schaute fasziniert dabei zu, wie er seine zwei Hände auseinanderzog und somit ein eisblau glühendes, pulsierendes Tor erschuf.
Mit einer Handbewegung deutete er mir, dass ich dadurch sollte.
Ich warf ihm einen letzten Blick zu, dann holte ich einmal tief Luft - auch wenn ich das eigentlich gar nicht brauchte - und ging vorsichtig durch die dickflüssige Masse, bis ich ganz drinnen war.
Sie war angenehm kalt auf meiner erhitzten Haut und passte sich perfekt meiner Körperform an. 
Plötzlich setzte mein Atem aus und die Stelle, wo eigentlich mein Herz sein sollte, war kalt und leer.
Mir wurde schwarz vor Augen.
Hoffentlich ging das gut.
Einen Versuch war es auf jeden Fall wert..

Ich sackte zusammen und rang schwer atmend nach Luft.
Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, öffnete ich meine Augen und setzte mich langsam auf.
Ich war tatsächlich wieder auf der Erde!
Tränen des Glücks liefen über meine Wangen und tropften auf den kalten Stein unter mir.
Mit etwas wackeligen Beinen stand ich auf und lief ein paar Schritte.
Mit meiner Hand tastete ich nach meiner Halsschlagader, um meinen Puls zu fühlen.
Genauso kräftig wie vor dem Unfall.
Langsam glitt meine Hand weiter runter und tastete nach meinem Herz.
Es schlug kräftig und regelmäßig. 
Ich lebte wieder! 
Ich konnte es einfach nicht fassen.
Ich musste mich an der nächsten Hauswand abstützen und erstmal zur Ruhe kommen.
Mein ganzer Körper kribbelte und sprühte nur so von Glück und Freude.
Mit noch ziemlich zögerlichen Schritten machte ich mich auf den Weg zu Taddl. Ich war noch nie bei ihm, aber immerhin wusste ich, wo er wohnte.
Ich musste mich erstmal richtig orientieren, doch dann fand ich den Weg schnell.
Vor der Haustür blieb ich stehen und zögerte.
Taddl kannte mich nicht mehr.
Plötzlich stiegen Tränen in meine Augen.
Ohne sie zu beachten, ließ ich sie meine Wangen hinunterlaufen. 
So konnte ich Taddl nicht begegnen..
Ich flüchtete mich hinter die nächste Häuserwand und ließ meiner Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit freien Lauf.
Ich kaurte mich in einer Ecke zusammen und weinte mir die Seele aus dem Leib. Als ich fertig war, holte ich tief Luft und machte mich wieder auf den Weg zu Taddl.

°Heaven°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt