-Sicht Manu-
Taddl nickte und schaute mir neugierig dabei zu, wie ich aufstand.
Ich hielt ihm meine Hand hin.
Zögernd nahm er sie an und ließ sich von mir hochziehen.
Ich atmete einmal tief ein und aus, dann schloss ich meine Augen und näherte mich langsam seinem Gesicht.
"Was..Manu?",
stammelte er verwirrt und nervös.
"Was wird-"
Ich unterbrach ihn, indem ich meine Lippen ganz sanft und liebevoll auf seine legte.
Augenblicklich spannte er sich an, wusste für einen Moment nicht, was er tun sollte.
Plötzlich stieß er mich weg.
"Was zur Hölle tust du da, verdammt?!", schrie er mich an.
Ich stolperte einen Schritt zurück.
Ich sackte zusammen und blieb kraftlos so liegen.
Ich starrte mit einem leeren Blick zu ihm hoch.
Er hielt sich den Kopf.
Die ganzen Erinnerungen strömten auf ihn ein.
Seine Beine gaben nach.
Er wollte mir etwas zurufen, doch das Einzige, was aus seinem Mund kam, war ein stummer Schrei.
Ich war komplett gefühllos.
Taddl liebte mich nicht.
Was, wenn er mich nie wirklich geliebt hatte?
Der ganze Schmerz, die Wut, Enttäuschung - alles war weg.
Ich spürte gar nichts.
Vielleicht war es besser so, ich wollte nicht an einem gebrochenen Herzen sterben.
Wir begannen, uns langsam in Luft aufzulösen.
Ich blieb ruhig, alles war mir egal.
Taddl schaute mich verwirrt an und war kurz davor, durchzudrehen.
Ich grinste ihn schadenfroh an.
Er hatte es verdient.
Ich schloss meine Augen.
Langsam wurde es um mich herum heller und viel heißer, doch ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen.
Plötzlich hatte ich das Gefühl zu verbrennen.
Aber da war kein Schmerz, da war überhaupt kein Gefühl mehr.
Mit einem schiefen Grinsen lauschte ich Taddls gequälten Schreien.
Musik in meinen Ohren!