- Sicht Taddl -
Manu...?!
Ich rannte zu ihm und wollte ihn in meine Arme schließen, doch kurz bevor ich ihn berührte, zersprang er in tausend winzige Staubteilchen. Verwirrt starrte ich an die Stelle, wo er noch vor einem Moment gestanden hatte. Erneut war da wieder diese Lichtreflexion, die ich mit meinen Augen verfolgte. Da stand Manu schon wieder. Diesmal war ich vorsichtiger und schlich mich an ihn ran. Doch trotzdem explodierte er, verwandelte sich in diesen Lichtblitz, den ich belustigt mit meinem Blick jagte. "Willst du spielen?", kicherte ich und machte nur zu gerne mit. Manu war schon verdammt gut, das musste ich ihm lassen. Immer wieder wich er, kurz, bevor ich ihn zu fassen bekam, aus und materalisierte sich an einer anderen Stelle erneut.
Nach einiger Zeit stützte ich mich erschöpft auf meinen Knien ab und lächelte das kleine ungeduldige Licht vor mir an. "Ich kann nicht mehr", keuchte ich und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Plötzlich hörte ich leise tapsende Schritte aus dem Wohnzimmer. "Ssht!", machte ich, als sich das Licht verängstigt in Luft auflöste. Und dann war es einfach weg...
"Was machst du hier?", fragte Ardy verschlafen und besorgt zugleich. Er ging vor mir in die Hocke, damit er mir besser in die Augen schauen konnte.
"Ich hab mit Manu gespielt", berichtete ich stolz. Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und stellte sich wieder aufrecht hin. Ich stand ebenfalls auf. Plötzlich war die ganze Freude, die dieses kleine Licht verursacht hatte, wie weggeblasen. Traurig erzählte ich Ardy: "Ich glaube, ich drehe langsam durch..."
"Mmh...", brummte er nur müde und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. "Du hast zu wenig geschlafen...", stellte er schlicht fest und sah mich überzeugt an. Ich seufzte und ging in mein Zimmer. Mit dem einzigen Unterschied, dass ich die Tür nicht abschloss, sondern sperrangelweit offen stehen ließ. Ich setzte mich auf die Bettkante und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Ardy schlurfte mir langsam hinterher und ließ sich wortlos neben mich fallen. "Es wird alles wieder gut...", wiederholte er wie ein Mantra immer und immer wieder.
Ich glaubte ihm nicht wirklich..