-Sicht Taddl-
Die restlichen Stunden diesen Tages fühlten sich an wie eine Ewigkeit.
Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke.
Ich konnte nicht schlafen.
Nicht ohne Manu..
Ardy lag neben mir und schnarchte bereits friedlich vor sich hin. Ich seufzte. Wie gern wäre ich jetzt Ardy?
Diese Druck in meiner Brust nahm mit jeder quälend langsamen Sekunde zu. Ich fühlte mich hilf- und nutzlos. Was sollte ich hier auf dieser Welt? Ich wusste nicht, wie oft ich mir diese Frage schon gestellt hatte. Schon vor langer Zeit hatte ich aufgehört zu zählen...
Ich stand auf und lief mit wackeligen Beinen durch die Wohnung, nur um irgendetwas zu tun.
Plötzlich knickten meine Beine unter meinem Körper ein und ich brach zusammen. Meinen Kopf durchzog ein heftiger Schmerz, als er hart auf dem Boden aufkam. Geschockt hielt ich einen Moment die Luft an und konnte mich nicht bewegen. Sternchen bildeten sich vor meinen Augen und tanzten wild hin und her. Meine Sicht verschwamm und ich konnte erst wieder klar sehen, als ich wieder atmen konnte. Gierig sog ich den frischen Sauerstoff in meine Lungen und ließ mich schwer atmend auf den Rücken fallen. Ich keuchte und musste husten. Entsetzt entdeckte ich das Blut auf dem Boden, das ich gerade ausgespuckt hatte. Vorsichtig fasste ich an meinen Kopf und betrachtete meine Finger. Noch mehr Blut...
Ich war zu erschöpft, um mich weiter zu bewegen.
Mir wurde schwindelig und schlecht, als mein Blick unwillkürlich zurück zu meinem Blut wanderte.
Manu durchdrang meine Gedanken schon fast gewaltvoll. Nur war es diesmal SEIN Blut, von welchem mir übel wurde.
Kurz darauf vermischte sich mein Blut mit etwas Magensäure, die ich herauswürgte. Mehr konnte ja gar nicht kommen, ich hatte schließlich seit Tagen nichts gegessen. Wozu auch? Hunger hatte ich keinen. Im Gegenteil, wie schön wäre es, einfach zu verhungern? Es musste noch etwas nach dem Tod kommen. Ich musste Manu wiedersehen... Langsam verdunkelte sich meine Sicht, bis sie ganz schwarz wurde. Endlich Erholung?