Meinen Kater hatte ich nun ausgeschlafen und mein Handy war nach einer Ladung Strom wieder voll dabei.
Ich steckte es ab:Dienstag / 11:12 / 13.04.19 / 100% / kein Netz
Ich ging zum Kleiderschrank und blieb abrupt stehen. Was war das? Wie kam das dahin? Ein Zettel klebte an der Schranktür. Mit Tesafilm befestigt, weiß, eher klein mit Druckschrift beschrieben. Na toll, jetzt kamen die auch noch in mein Zimmer? Ich riss den Zettel ab und holte meinen Block aus der Küche. „Nächste Nachricht“, schnaufte ich und begann:
~Der Rausch dir nicht geholfen hat, du in der Stadt fehl am Platz. Musst du bezwingen deinen Sinn der Eitelkeit, musst du suchen nach der Kindes Vergangenheit. Familie oft gefragt, es dennoch überragt.~
Ich trug noch das Datum ein und ging nach unten. Wie immer las ich mir das nicht genau durch, ich verstand es eh nicht, den größten Teil jedenfalls. Als ich mir Müsli mit Gurken gemacht hatte (wir hatten ja genug), setzte ich mich aufs Sofa.
„DING DONG“
Ich schüttete das Müsli über das ganze Sofa bis hin zum Fernseher über den halben Teppich. Versteinert saß ich da. Die Müslischale landete auf dem Paket, ich zuckte zusammen. Nachrichten? Ok. Aber klingeln? Nein.
Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl als würde ich ohnmächtig werden. Ich schwitzte. Ich hatte Angst. Mein Herz pochte bis zum Hals. Panik.„DING DONG“
Das war nicht lustig, überhaupt nicht.
Ich drehte meinen Kopf zur Tür in der Angst, dass ein Monster gleich um die Ecke wuseln würde. Ich stand auf, lief unsicher in die Küche. Alles bewegte sich in Zeitlupe. Ich hielt mich an dem Marmorküchentisch fest als ich endlich in die Küche kam. Ein Griff und ich hatte ein Messer in der Hand mit dem ich zur Eingangstür ging. Ich hatte Angst alleine zu sein, weil ich Angst hatte nicht alleine zu sein. Kompliziert. So viele Fragen auf einmal, war hier noch jemand? Hatte das was mit dem Kaufhaus zu tun? Jetzt wollte ich dran denken, ich wollte die Wahrheit wissen. Ich öffnete langsam die Haustür.
Aber da war niemand, ich schaute nach rechts und nach links. Da war keiner bis ich auf die Fußmatte schaute. Dort lag eine Zeitung, nicht irgend eine normale Wochenzeitung, oho nein, natürlich nicht. Es stand nur ein Wort drauf, fett gedruckt, pur pur rot in Großbuchstaben:„HEUTE“
Ich schrie, knallte die Tür zu, ließ das Messer fallen und rannte in mein Zimmer. Ich schnappte mir den Block und las die Nachricht erneut durch. Wer auch immer das geschrieben hatte, er wollte, dass ich es heute erledige. Nur was? Ich suchte den Originalzettel aber er war weg. Ich konnte mich genau daran erinnern, wie ich ihn auf die Kommode gelegt hatte. Er war nicht mehr da, er lag nicht mehr darauf. Ich konnte viel machen aber nicht in Panik verfallen, ich musste das Rätsel lösen.
Ich notierte auch diese Nachricht und begann nachzudenken. So viel, wie ich verstand, sollte ich raus aus der Stadt.
Kindes Vergangenheit...Familie oft gefragt...überragt...Ok, also meine Vergangenheit, die was mit meiner Familie zu tun hat. Mit 'überragt' konnte ich nichts anfangen.
Oder, doch? Wo war ich den oft mit meiner Familie? Natürlich! Wir waren jede Ferien für zwei Tage zelten. Das waren tolle Erinnerungen.
Und wo genau, wir waren in vielen Regionen zelten. Vielleicht konnte mir das Wort 'überragt' helfen.
Plötzlich wusste ich wohin ich sollte. Der Weißensee-Natur-Wald, die große Lichtung wo die alten Bäume alle restlichen überragten. Es war die schönste Erinnerung.
Ich holte nur kurz aus dem Keller unsere Camping Sachen und packte sie ins Auto. Als ich aus der Tür ging, fehlte etwas. Die Zeitung fehlte. Ich schaute auf mein Handy, auch die Nachricht fehlte. Die schienen wieder zu verschwinden, gut dass ich sie aufschrieb.In Eile stieg ich ins Auto. Mit dem Block im Gepäck ging es los. Eine halbe Stunde Fahrt auf der ich zur Abwechslung mal lautstark Musik hörte.
Hätte ich gewusst, was mich dort erwartete, wäre ich vermutlich nicht gefahren. Aber ich hatte ja keine Ahnung....
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ALONE
FantascienzaSehr Kurze Leseprobe: Die Dornen zerkratzten meine Arme und mein Gesicht, aber ich kümmerte mich nicht darum. Ich rannte aus dem Dickicht, ein paar Meter an dem Campingplatz vorbei, direkt weiter auf einen kleinen Weg, welcher eigentlich gesperrt wa...