Kapitel 1

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Nach einem weiteren Alptraum wachte Lara auf. Was war nur los mit ihr?! Lara war, als hätte sie etwas Wichtiges vergessen. Ich weiß es!
Und diese Stimme in ihrem Kopf, sie wusste, wer es war. Es war ihr früheres Leben, Evelyn Ashes. Doch traute Lara sich nicht, Evelyn die vollständige Macht über ihre Gedanken zu  geben. Sie stand auf, mitten in der Nacht, und setzte sich auf die Fensterbank des geöffneten Fensters. Der Vollmond strahlte hell und weiß vom Himmel und erleuchtete das Gelände Hogwarts'. Sie konnte die Peitschende Weide sehen, das Quidditch Feld  ließ sich  aus dem Augenwinkel erkennen , düster und verlassen. Und wenn man sich konzentrierte, waren sogar die Dächer Hogsmeades erkennbar.
Eine Bewegung unten zog Laras Aufmerksamkeit an. Sie strengte sich an, vier Gestalten. Waren das... Waren das etwa die Rumtreiber?!
Doch plötzlich verschwanden sie. Erschrocken, mit offenem Mund, saß Lara auf der Bank und versuchte das eben Geschehene zu verarbeiten. Da waren vier Personen einfach so vor ihrem Auge verschwunden. Laras Gehirn arbeitete, ein Außenstehender könnte sehen, wie sich die Schräubchen drehten. Es gab viele Möglichkeiten, wie das Geschehen konnte. Zauber, Tränke, Talente.
Oder ein spezieller Umhang. Ein Tarnumhang.
Halt die Klappe, du hast hier nichts zu melden. Und was soll ein Tarnumhang überhaupt sein?!, verfluchte Lara die Stimme in ihrem Kopf.
Ich werde mehr zu melden haben. Du wirst schon sehen...
Damit erlosch die Stimme. Genervt verdrehte Lara die Augen. Seitdem sie existierte, war diese Stimme in ihrem Kopf. Ein weiteres Mysterium war ihr Gedächtnis. Warum wusste sie alles, was die Lehrer redeten?! Warum konnte sie alle Zauber?! Und warum konnte sie sich nicht an ihr Leben erinnern?! Vor Hogwarts. Nichts. Nicht einmal gähnende Schwärze, einfach Nichts.
Über die Rumtreiber würde sie morgen nachdenken. Jetzt wollte sie schlafen. Lara schloss das Fenster und legte sich zurück in ihr Bett.
Der nächste Tag war ermüdend. Es war ein Donnerstag und somit hatte Lara keine einzige Stunde gemeinsam mit Remus. Sie konnte ihn ganz gut leiden.

Nach der letzten Stunde für heute setzte Lara sich an den Schwarzen See. Sie lehnte sich zurück und beobachtete den Himmel. Heute war er strahlend blau, kleine Wolkenfetzen hatten oben ihren Platz eingenommen und Vögelchen zwitscherten munter in ihren Bäumen. Es war Frühling, das roch man. Der Duft der Blumen, das frische Gras. Lara Schloss die Augen, genoss die friedliche, ruhige Atmosphäre.

Bis diese gestört wurde. Missbilligend sah sie zu den Störenfrieden. Als Lara sah, wer es war, konnte sie nur die Augen verdrehen. James und Sirius, wer sonst. „Hey Lara. Keine Hausaufgaben zum Erledigen?!", frotzelte Sirius. „Nein, du jede Menge oder!?", schnappte sie zurück. „Nicht das ich wüsste!", grinste der Schwarzhaarige zurück.
Lara verdrehte die Augen, musste aber grinsen.
„Was braucht ihr?!", fragte sie abwartend. „Warum denkst du, wir sind nur hier, weil wir was brauchen!? Ich schätze unsere Freundschaft!", meinte Sirius und griff sich dramatisch ans Herz. James unterdrückte dabei ein Grinsen.
Lara zog die Augenbraue hoch. Spätestens jetzt brachen sie  in lautes Gelächter aus.
„Komm, lass in Gemeinschaftsraum gehen!"
Seufzend rappelte die junge Grindelwald sich auf und trottete den zwei Jungs hinterher. Im Gemeinschaftsraum saßen Lily, Marlene und Alice. „Lara! Möchtest du mitspielen?!" „Wir spielen Wahrheit oder Pflicht!", fügte Lily hinzu. Es war später Abend und um nicht alleine zu sein, setzte Lara sich dazu. In einem Kreis saßen sie, Marlene, Alice, Lily, Remus, James und Sirius. Peter war im Schlafsaal und schlief schon.
Gerade war Sirius am Zug. „Also, Lara. Wahrheit oder Pflicht!?" „Wahrheit!", entschied die Blondine sich. „Auf wessen Seite stehst du?!"
Grindelwald! Sag ihm die Wahrheit!
Ganz bestimmt nicht, Evelyn.
„Auf der Seite des Lebens!", erwiderte sie schließlich.

Und so ging es weiter. Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die meisten, so auch Lara. In ihrem Schlafsaal zog sie sich nur noch um und putzte sich die Zähne. Todmüde fiel sie schließlich ins Bett und schlief ein.

Der nächste Schultag ließ in seiner Grausamkeit nicht nach, denn Zaubertränke, Verwandlung und Verteidigung gegen die dunklen Künste, dicht gefolgt von Kräuterkunde konnte man nicht anders beschreiben.
Zaubertränke war Horror, die Rumtreiber kamen zu spät, Remus kam gar nicht und im Laufe der Zaubertrankstunde verlor Gryffindor 40 Punkte. Grund dafür war ein gemeiner Streich der Rumtreiber, die es mal wieder nicht lassen konnten, Severus Snape als Idiot dastehen zu lassen. So geschah es, dass irgendein Trank auf dessen Stuhl, seine Hose wegätzte und er schließlich mit entblößtem Hintern in seinen Schlafsaal rannte. Lara kochte vor Wut. Sie hatte nichts gegen Streiche und der Slytherin war ihr normalerweise auch egal. Aber dieses Mal waren die vier zu weit gegangen. Sie stürzte nach der Stunde aus dem Raum. Um sich etwas abzureagieren beschloss sie, einen kleinen Spaziergang auf den Ländereien zu unternehmen.
Nach einer halben Stunde fand Lara sich in der Großen Halle zum Essen ein. Es gab vielerlei Dinge, doch Lara entschied sich für eine gesunde Mischung aus Porridge mit Obst und einem Glas Zitronenwasser. Nach dem Essen ging sie in die Bibliothek und bereitete dort alles für die nächsten Tage vor. Von Hausaufgaben bis zum Lernen für die nächsten Tests. Diese würden zwar erst am Ende des Schuljahres stattfinden, dennoch war es von Vorteil schon jetzt anzufangen um nicht gegen Ende des Jahres den ganzen Stoff auf einmal lernen zu müssen, befand Lara. Der restliche Jahrgang, ausschließlich der Rawenclaws, konnte ihre Lernerei nicht verstehen, allen voran die Rumtreiber. Bis auf Remus. Lara driftete ab. Remus John Lupin. Der einzig Schlaue außer Lily und ihr in Gryffindor und unglaublich süß. Lara musste grinsen, der Gedanke an den jungen Mann machte sie glücklich.
Nicht mehr lange...
Lass mich einfach in Ruhe Evelyn!, dachte Lara genervt.

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