Kapitel 13

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Sie folgte Professor Dumbledore direkt in den Unterricht. Man hatte ihr keine Pause gegönnt, da sie ja im Abschlussjahr war.
Glücklich umarmte sie ihre Freundinnen Lily und Alice.
„Wir sind so froh, dass es dir gut geht!", sprudelte Alice hervor.
„Ja, ich auch!", erwiderte Lara grinsend und setzte sich neben sie, „Wer übernimmt eigentlich VgddK während Graves Abwesenheit?"
„Die Lehrer haben sich das Fach unter den Jahrgängen aufgeteilt. Wir haben Dumbledore!"
„Puh, Merlin sei Dank! Ein fähiger Zauberer!", seufzte Sirius hinter ihnen.
Die drei Mädchen brachen in Gekicher aus bis Dumbledore eintrat und wie immer seinen Unterricht abhielt. Dabei unterstützte ihn ebenfalls sein fliegender Handschuh.

„Miss Bones! Bitte rufen Sie eine Versammlung der Weltvertreter ein. Es geht um die Bedrohung Grindelwalds.", rief Hector Fawley, der britische Minister für Zauberei.
„Ja, Sir."
Während die Hexe sich darum kümmerte, ein Treffen zwischen allen Ministern und Präsidenten zu arrangieren, ließ Fawley sich hinter seinen Schreibtisch fallen. Was in diesem Gerichtssaal vorgefallen war, war einmalig. Grindelwald hatte eine Seite gezeigt, die niemand bei ihm vermuten würde. Er hatte ein Friedensangebot gemacht! Bei Merlin, diese Welt war vollkommen verrückt!
Allerdings würden die Verhandlungen nicht leicht werden. Grindelwald würde die eroberten Länder wahrscheinlich nicht aufgeben. Doch es war zweifelsfrei, dass die Vertreter für eine sofortige Befreiung Frankreichs und Russlands kämpfen würden.
Fawley stützte den Kopf in die Hände und rieb sich die Augen. Er konnte es noch immer nicht fassen! Dass das auch in SEINER Amtszeit geschehen würde!

Langsam kehrte der Alltag in Hogwarts wieder ein. Zumindest die nächsten drei Wochen, denn dann sollte der Termin für das Treffen sein.
Eines Tages kam Professor Dippet zu ihr und gebot ihr, ihm in sein Büro zu folgen.
„Ich habe Nachrichten vom Ministerium. Die Vertreter haben sich geeinigt und stimmen einem friedlichen Treffen mit Mr. Grindelwald zu unter den Bedingungen, dass er alleine kommt und um zu garantieren, dass das Treffen friedlich verläuft, ist jeder verpflichtet, seinen Zauberstab abzugeben!"
„Auch die Minister?", forschte Lara genauer nach. Das würde ihrem Vater nicht gefallen!
„Ja, auch die Minister."
Lara seufzte und nickte.
„Gut. Ich werde ihm einen Brief schreiben und die Situation erklären!"
Dippet nickte zustimmend.
„Noch etwas, Sir?"
„Nein. Sie können gehen!"
Lara nickte und im Gemeinschaftsraum setzte sie sich zu Lily und setzte an, den Brief zu schreiben.
„Was schreibst du?", fragte Lily neugierig.
„Einen Brief an meinen Vater. Mehr darf ich dir leider nicht sagen. Politik und so!"
Lily lächelte nachsichtig.
„Solange es uns in dem Krieg hilft. Es war übrigens sehr mutig, dass du dich gegen deinen Vater gestellt hast und im Ministerium geblieben bist!", sagte sie.
Lara lächelte.
Wenn du wüsstest, Lily, wenn du wüsstest...

Lara beendete den Brief und las ihn noch einmal durch bevor sie in die Eulerei stieg und den Brief an eine der Schuleulen band.
Es war ein schöner Waldkauz mit braunem Gefieder.
„Gellert Grindelwald. Flieg schnell und kehre nur mit einer Antwort zurück!", flüsterte Lara und schickte ihn los.
Sie sah zu, wie die Eule aus ihrer Sicht verschwand. Sie stieg den Turm hinunter und setzte sich zu Lily und Alice an den Tisch.

Den Nachmittag verbrachten sie in der Großen Halle. Sie spielten etwas Schach und unterhielten sich. Es tat gut, mal wieder etwas vollkommen Normales zu machen. Keine Kämpfe, kein Unterricht, keine Aufregung.

Die nächsten Tage waren für Lara wie Folter. Sie wartete auf ihre Eule mit einer hoffentlich positiven Antwort ihres Vaters.
Dutzende von Eulen flogen durch das Dach und landeten bei ihren Besitzern. Hoffnungsvoll sah Lara nach oben.
Plötzlich schlidderte eine braune Eule durch die Cornflakes.
Der ganze Tisch lachte auf.
Verwirrt sortierte die Eule ihre kleinen Beinchen und plusterte sich beleidigt auf. Dann tapste sie zu Lara und streckte ihr das Bein hin, an dem ein kleiner Brief hing.
Mit zitternden Händen nahm sie den Brief und faltete ihn auf.

Meine liebe Prinzessin,
Ich freue mich, dass du so schnell schreiben konntest. Ehrlich gesagt, war ich überrascht, dass die Vertreter einem Treffen zustimmen. Der Termin am 01.04. ist annehmbar. Höchst widerwillig beuge ich mich den Bedingungen und gebe meinen Zauberstab ab. Das Vertrauen muss erst hergestellt werden, wie es scheint. Ich hoffe, sie behandeln dich gut, Prinzessin! Wie kommst du mit der Schule zurecht? Wie geht es Albus?
In der Hoffnung auf eine baldige Antwort
GG

Lara sah zum Lehrertisch hoch. Sie sah zu Professor Dumbledore. Er wirkte müde und etwas nachdenklich. Lara hoffte, er liebte Gellert immer noch. Denn sie wusste, dass Gellert nie aufgehört hatte, Albus Dumbledore zu lieben!

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