Kapitel 8

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Albus wusste nicht wohin mit seinen Gedanken. Gellert hatte sich kein Bisschen verändert. Noch immer die süffisant blitzenden zweifarbigen Augen.
Die verwegenen weißen Haare.
Die markanten Wangenknochen.
Das arrogante, überlegene Lächeln.
Die blasse Haut.
Die breiten Schultern.
Albus seufzte auf und rieb sich die Schläfen. Was sollte er nur tun? Was KONNTE er tun?
Er fuhr sich durch die braunen Haare und seufzte erneut.
Er fragte sich, wie weit er Lara vertrauen konnte. Sie liebte ihren Vater zweifellos. Sein Verdacht, sie auf seiner Seite zu sehen, verstärkte sich.
Ihre Worte fielen ihm wieder ein.
Sie unterstütze seinen Plan nicht. Der Plan, die Welt zu regieren? Für das größere Wohl?
Inwiefern unterstützte sie das nicht?
Um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, war ihm eins klar. Er brauchte ihr Vertrauen! Und er beschloss, es morgen und bei ihren nächsten Treffen zu gewinnen!

Percival fuhr sich erneut nervös durch die Haare. Die Begegnung mit Grindelwald hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht, seine Gefühle aufgewirbelt. So viel Schmerz, Wut, Hass, den er mit Gellert Grindelwald verband. Diesen bösen, kaltherzigen Zauberer so aufgeschlossen und liebevoll zu sehen, hatte Percival durcheinander gebracht, ihn vollkommen aus der Bahn geworfen. Was konnte er noch glauben? War Grindelwald vielleicht doch ein guter Mensch? Nur ein Idealist, der eine bessere Welt schaffen wollte?
Percival schüttelte den Kopf. Nein, das war unmöglich! Sie befanden sich im Krieg. Und Gellert Grindelwald war der Böse!
Seine Gedanken drifteten zu Lara Grindelwald. Seit Evelyn hatte er diese Gefühle nie mehr gespürt! Evelyn... Sein Herz stach schmerzhaft als er an die talentierte, rothaarige Hexe dachte. Was hatte Grindelwald nur mit ihr gemacht? Lebte sie noch?
Doch wichtiger: Wie war es möglich, dass er nun dieselben Gefühle für Lara empfand?
Er konnte nichts ändern, doch es fühlte sich an wie Verrat. An Evelyn. Noch dazu war Lara die Tochter von Gellert Grindelwald!
Percival rieb sich den schmerzenden Kopf. Er sollte schlafen. Heute würde er zu keinem logischen Schluss mehr kommen.

Lara lag in ihrem Bett und wälzte sich unruhig hin und her. Dann setzte sie sich auf. Sie holte ihre Kette unter ihrem Pyjama hervor und rieb einmal darüber.

Aus dem weißen Stein traten kleine Funken, die sich kurz darauf zu einem Gesicht zusammen fügten

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Aus dem weißen Stein traten kleine Funken, die sich kurz darauf zu einem Gesicht zusammen fügten.
„Prinzessin.", begrüßte er sie mit einem sanften Lächeln.
„Hey Dad! Ich- Ich kann nicht schlafen. Ich störe doch nicht, oder?"
Gellert lächelte.
„Nein, tust du nicht, Prinzessin."
Kurze Stille.
„Ich vermisse dich, Dad!"
„Ich dich doch auch, Prinzessin!", seufzte er.
„Wie weit bist du?"
„Die Gryffindors sind alle weg. Ich bin quasi alleine im Turm. Ich dachte, ich nutze die Zeit um einen Plan zu entwerfen. Ich..ich vermute, dass einer der Freunde von Potter ein Werwolf ist und sie den Umhang nutzen um ihn zu begleiten."
„Ein Werwolf? Wie kommt Albus dazu, so jemanden in Hogwarts zu dulden?"
Gellert war wütend. Was, wenn er sich nicht kontrollieren konnte? Wenn Lara oder Albus etwas zustieße?
„Du bist zu besorgt. Mir wird nichts passieren.", Lara lächelte leicht.
„Und Professor Dumbledore auch nicht.", fügte sie hinzu.
„Im Übrigen ist Professor Dumbledore ein toller Lehrer. Er gibt mir sogar Privatunterricht."
Interessiert blinzelte Gellert zu seiner Tochter.
„Wie das?"
„Der Unterricht war langweilig und dann sollte ich an einem Abend zu einem Gespräch mit ihm kommen. Da hat er mir dann Privatunterricht angeboten. Ich glaube, er will nicht, dass ich mich dir anschließe!"
Gellert schnaubte.
„Kann ich mir nicht vorstellen. Albus weiß gar nicht, dass er erfolgreich sein könnte."
„Dad. Wollen wir uns wirklich jetzt über unsere Ansichten streiten?"
Gellert seufzte ergeben.
„Nein. Besser nicht!"
Lara lächelte kurz, dann entkam ihr ein Gähnen.
„Ich glaube, da ist jemand müde!", neckte Grindelwald sie.
Sie verdrehte die Augen.
„Nur etwas."
„Du solltest schlafen, Prinzessin!"
Nach einem weiteren, tiefen Gähnen stimmte Lara zu.
„Gute Nacht, Dad!"
„Gute Nacht, meine Prinzessin!"

Gellert brach die Verbindung ab. Er fühlte sich glücklich, zufrieden. Seine Tochter mochte Albus. Er spürte den Blutpakt in seiner Innentasche und umschloss ihn mit einer Hand.
Oh Albus. Was soll ich nur ohne dich tun? Ich brauche dich!

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